
Egal ob Slalom, Freeride, Freestyle oder Wave – eine gute Finne ist teuer. Deshalb lohnt es sich manchmal, den oft so vernachlässigten Spurhaltern ein wenig mehr Liebe und Aufmerksamkeit zu schenken, um zumindest die Spuren des letzten Schleudersturzes über der Buhne oder die Folgen einer übermotivierten Spock-Landung im knöcheltiefen Wasser zu tilgen. Zum Auftakt unserer neuen Serie "Reparatur-Workshop" zeigt uns Oliver Schott, gelernter Bootstechniker und jahrelanger Teilnehmer im Deutschen Windsurf-Cup (DWC), wie man Löcher und Macken im Finnen-Profil schnell und einfach wieder flickt.

Bodenkontakt hinterlässt Spuren

Reparaturkönig Oli Schott
Das Problem: Risse und andere Macken im Finnenprofil lassen sich mit herkömmlichen UV-härtenden Materialien oder Epoxy-Spachteln beheben. Allerdings benötigen diese Methoden häufig direktes Sonnenlicht, hohe Lufttemperaturen oder viel Zeit, um durchzuhärten. Zwei-Komponenten-Spachtel ist zu weich und bröselt bei Bodenkontakt wieder ab. Mit Oli’s Methode geht's unabhängig von UV-Licht und den Außentemperaturen und du kannst innerhalb von Minuten wieder aufs Wasser.
Das Material: » Schleifpapier in verschiedenen Körnungen » Sekundenkleber: So dünnflüssig wie möglich, damit dieser auch in kleinste Ritzen einsickert. Beispielsweise Toolcraft Sekundenkleber Ropid 100 (4,90 Euro). » Füllpulver für Sekundenkleber, wie etwa Durax Kombi Filler Reparaturpulver (2,90 Euro).

Den Kleber und das Füllpulver gibt es als Set im Modellbauladen oder bei verschiedenen Anbietern online zu bestellen. Unter den genannten Markennamen werdet ihr in jedem Fall fündig.
Die Reparatur: » Reparaturstelle kurz anschleifen und lose Bruchstücke entfernen.

Bild 1
» Sekundenkleber aufträufeln (Bild 1).

Bild 2
» Pulver darüber rieseln lassen (Bild 2). Überschüssiges Pulver wird nicht gebunden, sodass man keine Mischungsverhältnisse beachten muss. Trocknungsdauer: unter einer Minute.
» Bei Bedarf weitere Schichten aus Kleber und Pulver auftragen.

Bild 3
» Kurz abschleifen (Bild 3).
» Ab aufs Wasser!
Oli’s Tipp: "Es gibt auch Surfer, die mit dieser Methode kleine, oberflächliche Löcher im Board flicken. Allerdings darf die Beschädigung nicht so tief sein, dass der Kleber auf den Schaumkern gelangt, da er diesen auflöst und alles nur noch schlimmer macht. Wenn du dir also nicht sicher bist, wie tief die Beschädigung am Brett wirklich ist, nimm lieber ein anderes Reparaturmaterial", so Oli. Kleine Reparaturen an Boards sowie die besten Reparatur-Materialien werden wir euch im Laufe unserer Reparaturserie noch genauer vorstellen.
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