Mit zunehmender Entwicklung werden sich die Foils in den einzelnen Katagorien ähnlicher. So wie die beiden mittelgroßen Freeridefoils von Fanatic und GA Sails.
Fanatic legte mit den Flow Foil 1250 im Test (surf 6/2019) bereits ein großes, easy Freeride-Foil vor und auch Tabou konnte mit dem Vollcarbon-Flügel „Mach 1“ überzeugen. Die beiden neuen Foils haben wir mit dem braven, großen Fanatic-Foil in 1250er Fläche verglichen. Beide Flügel sind in der Katagorie Freeride/Freerace angesiedelt, nach unserer Einschätzung eher auf der sportlichen Freerideseite. Die flächenmäßig mittelgroßen Frontflügel von Fanatic und GA benötigen etwas mehr Speed vor dem Take-Off, lassen sich aber gut anpumpen. Beide Foils wirken dabei auf Anhieb sportlicher und schneller als der dicke 1250er Flügel, bleiben aber bei nachlassendem Speed in Windlöchern oder in der Halse nicht ganz so lange oben – aber immer länger in Fahrt als nahezu jedes klassische Windsurf-Set-up. Unser 7,0er Testsegel passte bei leichtem Wind und 70 bis 80 Kilo Testergewicht bestens auf einem 81 Zentimeter breiten Board. Die etwas gemäßigten Flügelgrößen wirken lebendiger, das Brett ließ sich mit beiden Foils gemäßigt nach Luv ankanten und sehr solide Höhe ziehen, wenn auch nicht im extremen Racemodus. Segel zwischen sechs und sieben Quadratmeter sind sicherlich eine besonders gute Bestückung. Der 85-Zentimeter-GA-Mast bietet bereits viel Spielraum bei der Flughöhe und etspricht damit aktuellem Freeride-Standard, die knapp 90 Zentimeter von Fanatic lassen schon sportlich Höhenluft schnuppern. Beide Konstruktionen wirken solide und in allen Achsen sehr biegesteif.
Das GA-Foil überzeugt mit extrem stabiler Fluglage und sehr einfachem Halsenhandling. Im Reiseflug verändert das Foil die Flughöhe nur langsam und sehr gut berechenbar, mit reichlich Zeit zum Reagieren und Gegensteuern. Besonders um die Längsachse fliegt es super stabil und damit besonders einfach zu kontrollieren. So vermittelt es guten Speed, ohne die Fußgelenke zu überfordern. Vor dem Take Off benötigst du etwas Angleitspeed, dann geht es flott nach oben. Ebenso leicht geht es durch die Halse und hält auch dabei gut die Höhe. Die Flügel und die Verbindungen wirken solide, allerdings mit Edelstahlschrauben direkt im Alu, was erfahrungsgemäß vor allem im Salzwassereinsatz etwas Fett und Pflege erfordert, um Korrosion zu vermeiden. Dafür ist der Preis extrem attraktiv.
Mastlänge/-breite: 80/11 cm*
Fuselagelänge: 85 cm*
Spannweite Flügel v./h.: 71,3/44 cm*
Gewicht: 4,52 kg*
Preis: 899 Euro
Das Flow Foil 900 unterscheidet sich vom „1250er“ durch den kleineren Frontflügel. Damit wirkt es schneller und sportlicher, hebt aber mit etwas Pumphilfe ebenfalls früh ab. Im Flug spürt man ein agileres Verhalten, die Flughöhe muss aktiver gehalten werden, das Auf und Ab geht einen Tick schneller – aber das Foil bleibt berechenbar, wirkt keinesfalls zickig. In der Halse zeigt sich das gleiche Bild, auch hier erfordert die Höhenkontrolle etwas mehr Gespür. Vor allem der Alu-Mast mit einer Breite von 14 Zentimetern und die dicke Fuselage treiben das Gewicht in die Höhe, dafür wirkt alles, auch die massiv wirkenden Carbon-Flügel – sehr robust und steif, die große Platte am Kopf stützt sich mit dicker Gummipolsterung satt am Board ab. In allen Bohrungen sind Edelstahl-Gewindehülsen als Korrosionsschutz eingebaut.
Mastlänge/-breite: 89/14 cm*
Fuselagelänge: 90 cm*
Spannweite Flügel v./h.: 81,5/35,5 cm*
Gewicht: 5,82 kg*
Preis: 1299 Euro
* = surf-Messung (Mastlänge Foil zwischen Board und Fuselage