Test 2020Exocet RF 71 AST

Stephan Gölnitz

 · 23.03.2021

Test 2020: Exocet RF 71 ASTFoto: Stephan Gölnitz

Exocet und i-99 bringen bei einzelnen Modellen Boards aus derselben Form, nur in unterschiedlichen Designs. Importeur Markus Müller im Interview.

Exocet RF 71 AST im Test

Trotz günstiger Bauweise überzeugt das Foilboard auf dem Wasser und in der Luft. Der kleine Freeracer ist auch mit 80 Kilo Dank voluminöser Nase noch gut zu wenden und dümpelt schön kippstabil. Das sehr solide verschraubte und sehr steif wirkende Foil mit Alumast und Carbon-Hauptfügel benötigt etwas Speed für den Take Off, es lässt sich dafür aber auf leichtem Raumkurs gut beschleunigen und wirkt schon im Halbgleiten ganz „leicht“ auf dem Wasser. Im Reiseflug wird es schneller als reine Freeridefoils, ist aber dabei sehr gut kontrollierbar, die Höhenkontrolle gelingt gut und der lange Mast bietet ausreichend Spielraum auch für wellige Bedingungen.

Exocet RF 71 AST | Volumen: 142 Liter | Länge/Breite: 198/71 cm | Gewicht: 9,3 Kilo (surf-Messung) | Preis: 1350 Euro | Infos: www.exocet-original.com
Foto: Stephan Gölnitz

In Halsen bevorzugt das Foil flottere, engere Turns. In weiten Radien geht es etwas früher runter, bei Turns nahezu wie auf schnellen Gleitboards liegt es aber schön stabil und lässt sich mit etwas mehr Übung – schließlich ist das Board nur 71 Zentimeter schmal – gut und schnell in der Luft halsen. Diese Charakteristik dürfte auch der etwas kürzeren Fuselage mit recht großem Heckflügel zuzuschreiben sein. Die weichen, gut gepolsterten Leichtschlaufen sind nur durch Umschrauben in der Weite verstellbar, die Dübel sind recht sportlich außen vorgesehen (vorne nur eine Reihe), die Passform und Standposition wirken aber sehr bequem. Auf Amwindkurs lässt sich die Kombi so gut ankanten und der Flügel produziert trotz wenig Fläche bei zunehmender Geschwindigkeit viel Lift zum Höhe pressen. Setzt die Kante dabei mal auf, „poppt“ es auf dem bulligen Rail ohne zu bremsen gleich wieder hoch.

SURF-Fazit

Preiswertes Freeracegerät für fortgeschrittene Foiler, die komfortabel und schnell fliegen wollen, mit mehr Lift, als man der kleinen Fläche zutrauen würde. Absolute Foil-Einsteiger sind mit den kompakten Abmessungen vermutlich etwas mehr gefordert.

Weitere Infos zu Exocet gibt es hier


Markus Müller, Doppel-Importeur von Exocet und I-99Foto: Privat
Markus Müller, Doppel-Importeur von Exocet und I-99

Interview mit Markus Müller, Doppel-Importeur von Exocet und I-99

Was genau ist deine Position bei Exocet, XO Sails und i-99?

Mit Tecno Unlimited Germany haben wir das internationale Lager für i-99 und DUO mit Sitz in Straubing. Außerdem haben wir auch den Vertrieb dieser Marken für Deutschland. Mit Funsport Trading sind wir Importeur der Marken Exocet und XO Sails. Hier wird auch gerade ein Lagerbestand in Straubing aufgebaut, um die Shops in Deutschland, Holland und Österreich schnellstmöglich beliefern zu können.

Welche Modelle sind „baugleich“, gibt es außer dem Design weitere Unterschiede?

Der Shape des iI-99 AERO+ entspricht dem Exocet RF (Red.: Die aktuellen Foilboards, wie hier auch im Test). Der Shape des Exocet X-Wave entspricht je nach Größe dem i-99 Style Pro Wave und dem i-99 C5. In Bezug auf Konstruktion, Grafik und Design haben beide Marken frei und individuell entschieden.

Wer ist für die weitere Board-Entwicklung verantwortlich?

Beide Marken – Cesare Canatgalli bei i-99/DUO und Patrice Belbeoc’h bei Exocet/XO Sails – sind in ihrer Forschung und Entwicklung unabhängig und arbeiten an ihren eigenen Träumen, um Entwicklungen und Ideen zu testen. Dies ist ein wichtiger Punkt. Nur die beiden oben genannten Board-Modelle werden gemeinsam produziert.

Was versprecht ihr euch von der Zusammenarbeit?

Das Teilen von Formen bedeutet eine Optimierung der Anzahl der in einer Form gebauten Bretter. Außerdem wird die Anschaffung einer weiteren Form pro Boardmodell gespart. Dadurch können beide Marken wirtschaftlicher produzieren.

Was bringt das dem Kunden?

Der Kunde kann sich hier sicher sein, ein bestens entwickeltes und getestetes Produkt zu erwerben. Außerdem können die Kunden frei zwischen den unterschiedlichen Designs der beiden Marken wählen. Manche Kunden haben ja auch eine gewisse Markenverbundenheit und würden eben ein Board der anderen Marke normal nicht kaufen.

Wo werden die Marken erhältlich sein?

Die Marken werden und sind auch bereits schon in den Surf- und SUP-Shops in Deutschland und Österreich erhältlich. Da es sich ja nicht um neue, sondern um bekannte Marken handelt, haben wir ein relativ gutes Shopnetz.