Freeridesegel – Motoren für die Windsurf-Masse

Manuel Vogel

 · 05.10.2018

Freeridesegel – Motoren für die Windsurf-MasseFoto: Stephan Gölnitz

Was Freeridesegel ausmacht, welche Besonderheiten die Segel aufweisen und für wen sie sich eignen, erfährst du im großen Windsurf Segel Guide.

Dichtholen, losgleiten und übers klare Wasser heizen, zwischendurch mal ein kleiner Sprung und zum Umdrehen eine schnittige Halse – das ist Freeride! Und weil für einen großen Teil der Surfgemeinde genau dies den Reiz des Windsurfens ausmacht, stellen Freerider die mit Abstand größte Gruppe in diesem Sport. Dementsprechend groß ist auch das Angebot der Hersteller in diesem Segment.

Freeridesegel, die vor allem in Größen von 5,5 bis 8qm verbreitet sind und von fünf bis sechs Latten stabilisiert werden, sollen gute eine Gleitleistung liefern, lange kontrollierbar sein und in Manövern wie Halsen leicht in der Hand liegen. Dies erreichen die Designer mit folgenden Grundcharakteristika:

Keine Camber – durch den Verzicht auf diese Profilspangen (Foto links)  wird das Profil weicher und das Handling gegenüber Freerace- und  Racesegeln deutlich verbessert.Foto: Stephan Gölnitz
Keine Camber – durch den Verzicht auf diese Profilspangen (Foto links) wird das Profil weicher und das Handling gegenüber Freerace- und Racesegeln deutlich verbessert.
Designt für Skinny-Masten (Rdm) und Masten mit Standard-Durchmesser  (SDM). Die meisten Segel lassen sich also mit dicken oder dünnen Masten  aufbauen.Foto: Stephan Gölnitz
Designt für Skinny-Masten (Rdm) und Masten mit Standard-Durchmesser (SDM). Die meisten Segel lassen sich also mit dicken oder dünnen Masten aufbauen.
Im Vergleich zu Wave- und Freemovesegeln tieferes Profil und längere Gabelbaummaße, um die Gleitleistung zu verbessernFoto: Stephan Gölnitz
Im Vergleich zu Wave- und Freemovesegeln tieferes Profil und längere Gabelbaummaße, um die Gleitleistung zu verbessern
Relativ große Monofilmflächen, um das Gewicht zu reduzieren.  Verstärkungen nur in den Stresszonen (z.B. Sturzbereich im Unterliek).Foto: Stephan Gölnitz
Relativ große Monofilmflächen, um das Gewicht zu reduzieren. Verstärkungen nur in den Stresszonen (z.B. Sturzbereich im Unterliek).

Du willst mühelos Angleiten, mit Speed über den See heizen und an ersten Halsen oder kleinen Sprüngen feilen? Dann sind Freeridesegel genau dein Ding!

In Größen unter 5,5qm werden praktisch keine Freeridesegel angeboten, hier greift man gezwungenermaßen auf Wave- oder Freemovesegel zurück, die für den Einsatz im Flachwasser aber ebenfalls geeignet sind. Wundere dich also nicht, wenn du in diesem Größenbereich bei den Freeridesegeln nicht fündig wirst...

Wenn du ambitionierter bist und schon Basic-Freestyle-Manöver (Carving-360, Airjibe), Loops oder erste Wellenritte übst, macht ein Freemove- oder Wavesegel unter Umständen mehr Sinn, weil die zusätzlichen Verstärkungen dann der Haltbarkeit bei Stürzen zugute kommen. Auch die etwas kompakteren Gabelbaummaße unterstützen bei diesen Segeltypen die Handlichkeit bei ersten Freestyletricks oder Wellenritten.

Wer hingegen auf schnellen Slalombrettern und mit weit außen liegenden Schlaufen den persönlichen Speedrekord jagt, kann auch über Freeracesegel nachdenken. Diese haben aufgrund der Camber und des tieferen Profils mehr Leistungspotential, allerdings auch ein spürbar schlechteres Handling und einen höheren Preis.

Idealer Bretttyp für diese Segelgruppe:  Freeride, Freemove