surf-empfehlung: Freeraceboards sind nur was für Semi-Pros? Bretter wie der JP Super Sport räumen mit solchen Vorurteilen auf. Wer mit den weiter außen liegenden Schlaufen zurechtkommt, kann auch hier zugreifen und bekommt ein sehr leistungsstarkes Brett, das abgesehen von der Schlaufenanordnung nicht viel schwieriger zu surfen ist als ein durchschnittliches Freerideboard.
An Land: Etwas breiter, dünner und flacher im Deck – das sind die äußerlichen Unterscheidungsmerkmale des sportiven Super Sport zum Freeride-Pendant X-Cite Ride. Die Pads unter den Schlaufen sind schön groß und dort, wo es sinnvoll ist, nämlich unter den Fersen, ordentlich aufgepolstert. Die Schlaufenabstimmungen fallen entweder sportlich weit außen oder zumindest gemäßigt sportlich aus. Eine Aufsteiger-Innenposition passt zum Super Sport wie Einparkhilfen im Ferrari – und fällt dementsprechend weg.
Auf dem Wasser: Der Super Sport passt in die Freeridegruppe ein bisschen wie ein Ferrari zum GTI-Treffen und dennoch drängt sich der Vergleich einfach auf. Was kann das Freeraceboard vielleicht besser und auf welche Nachteile sollte man sich vorbereiten? Im Dümpeln ist außer dem sportlich schnellen Design erstmal nichts zu bemäkeln – die Rallyestreifen erhöhen natürlich den Erwartungsdruck. Nur mit einem Slalomboard unter den Füßen kann man sich noch weniger erlauben, auch mal entspannt einen Freerider vorbeiziehen zu lassen. Doch der Super Sport gleitet mit den Besten der Gruppe fott und sehr harmonisch an, liegt stabil unter den Füßen und wer mit außen liegenden Schlaufen grundsätzlich klarkommt, schlüpft auch auf dem Super Sport schnell und problemlos in Speedposition. Das Board wird dann sofort frei, lockt sich auf der Finne ein und beschleunigt dementsprechend rasant.
Im gesamten Windbereich kann sich das Board von den schnellsten Freeridern langsam aber sicher absetzen, vor allem in Windlöchern kannst du den Druck auf der Finne extrem lange aufrecht und dadurch den Speed hochhalten. Dabei gleitet das Board sehr stabil, wackelt auch in Böen und bei seitlichen Wellen um beide Achsen nur minimal – da fnden sich Freerideboards, die schwieriger zu surfen sind. Erstaunlich einfach gelingen weite und mittlere Powerhalsen, egal ob zaghaft mit weniger Druck oder angriffslustig mit sportlichem Schenkeldruck – der Super Sport liegt immer gut in der Spur. Lediglich ganz enge Snappy Turns erfordern viel Druck und sind im Radius begrenzt, da bremst den Sportler das breite Heck, das auf der Geraden für Leistung sorgt, spürbar aus. Das übliche Freeride-Spektrum hat der JP aber locker drauf. Kurzum, ein Board, das man auch weniger guten Surfern empfehlen könnte – wäre da nicht das häufg ausschlaggebende K.o-Kriterium der fehlenden Dreier-Schlaufenposition mit Einzel-Mittelschlaufe hinten und das vielleicht für Aufsteiger sogar etwas abschreckend sportliche Image.
Info: Pryde Group Gmbh, Tel.: 089/6650490, www.jp-australia.com
surf-Messung: Gewicht: 7,18 kg Länge: 245,0 cm Breite: 73,0 cm
Preise: 1899* Euro/1599** Euro