Der Naish bekommt die Manöverempfehlung in dieser Volumensklasse – wenn man auf maximales Gleitpotenzial pfeifen kann. Sicher nicht das beste Board für ein 7,8er-Segel bei schwächelnder Ora, aber als Allrounder und One-in-all-Board ganz sicher ein Tipp.
An Land: Das komplett neue Board ist mit 2,58 Meter recht lang und wirkt optisch recht voluminös mit fülligen Rails. Die 42er-Finne ist mit viel Neigung nach hinten tendenziell manöverorientierter als das, was die breite Masse bietet. Die Footpads sind besonders dick – unter Schlaufen, die entweder im 4er-Setup gemäßigt weit außen, oder Aufsteiger-geeignet innen montiert werden können – alle mit besonders viel Trimmspielraum in Längsrichtung. Das Heck ist schlank und spitz. Das Board ist in der Wood-Bauweise preislich deutlich unter den Pro-Versionen der übrigen Kandidaten angesiedelt, aber auch etwas schwerer.
Auf dem Wasser: Über einen Naish in der Testgruppe kann man sich eigentlich immer freuen – die Chance ein Board unter die Füße zu bekommen, das sich deutlich vom Durchschnitt abhebt, steht bei 99,9 Prozent. Neben den gleitoptimierten Leichtwindfreeridern von Lorch oder Tabou benötigt der Naish schon etwas mehr Druck im Segel, wenn es um harte Leistungsvergleiche wie Angleiten oder Höhelaufen bei Leichtwind geht. Normal angepowert kann das Board dann aber voll überzeugen und findet sicherlich viele Fans, die auch von einem großvolumigen Freerider richtig gute Halseneigenschaften erwarten, viel Kontrolle und besten Fahrkomfort. Denn ab dem mittleren Windbereich kann das Board genau das bieten und hängt dann vor allem gut angeblasen mit einem 6,5er oder kleinerem Segel die meisten Mitbewerber im Spaßfaktor ab. Weite Halsen gleitet das Board genüsslich durch den Chop – besser lässt sich Easy Surfng wohl kaum erleben. Wer will, drückt dann noch etwas nach und entlockt dem Board so enge Halsenradien, die bei den übrigen Kandidaten einfach nicht vorgesehen sind. Kombiniert mit tadelloser Laufruhe und sehr angenehmer Dämpfung rundet sich so das Bild vom gelungenen Allround-Freerideboard ab. Bei Starkwind bleibt der GT deppeneinfach zu kontrollieren, wirkt kleiner und agiler als alle anderen Boards. Vor allem Surfer, die nur ein Board fahren möchten, decken mit dem GT einen besonders großen Windbereich ab. Bei Angleitbedingungen verliert man – wohl auch wegen des manöverfreundlichen schmalen Hecks und der recht kleinen Finne – zwar schon spürbar, dafür lässt sich das Board auch mit einem 5,8er-Segel noch richtig sinnvoll einsetzen.
Info: Kailua Sports, Tel.: 0431/319770, www.naishsails.com
surf-Messung: Gewicht: 8,46 kg Länge: 258,5 cm Breite: 73,0 cm
Preise: 1599* Euro/ 1699** Euro