„Die Gleitschwelle wandert nach unten” – JP-Shaper Werner Gnigler verrät im surf-Interview, wer mit dem neuen Super Lightwind seine Gleitgrenze nach unten verschiebt – und wer nicht...
Werner, was macht aus einem Freerideboard einen Frühgleiter? Wie ist der Shape gestaltet, um das Maximum an Gleitleistung rauszuholen? Auf den ersten Blick sticht natürlich die Breite ins Auge. Um maximale Angleitpower zu erzielen, braucht man einfach ausreichend Gleitfläche. Es handelt sich um ein Board mit speziellem Einsatzbereich, somit kann man etwas breiter shapen als bei herkömmlichen Freerideboards. Das Konzept ist etwas mehr auf Leistung ausgelegt und es wird viel Augenmerk auf ein lebendiges Fahrgefühl gelegt. So ein großes Board soll sich leicht und lebendig anfühlen, und man sollte bei Gleitfahrt den Eindruck erhalten, ein kleineres Board unter den Füßen zu haben. Die Outline zum Heck hin hat mehr Kurve. Einerseits, um die Gleitfläche im Mittelbereich bis zur vorderen Fußschlaufe groß zu halten. Andererseits trägt dies dazu bei, das Board in Gleitfahrt besser "fliegen" lassen zu können. Des Weiteren erlaubt das verhältnismäßig schmale Heck hohe Geschwindigkeiten und trotz der Breite gute Halseneigenschaften. Auch die gleichmäßige Volumenverteilung ist ausschlaggebend, um leicht ins "Rutschen" zu kommen. Das Board braucht eine neutrale Wasserlage wenn man dümpelt, um die Gleitschwelle möglichst leicht und ohne viel Pumpbewegungen zu überwinden.
Ihr habt mit dem Magic Ride 132, Super Sport 136 und X-Cite Ride Plus 160 weitere Boards in der Range, die frühes Gleiten versprechen. Wer sollte trotzdem zum Super Lightwind greifen? Der Super Lightwind verschiebt die Gleitschwelle noch mal um ein paar Knoten nach unten. Es ist ein Board für einen speziellen Einsatzbereich und zielt auf Kunden, welche eben oft Leichtwindbedingungen vorfinden und schon etwas gehobenes Fahrkönnen besitzen, um das Potenzial auch auszureizen. Die restlichen Freerideboards haben einen größeren Einsatzbereich, gleiten auch früh, aber sind keine speziellen Angleitboards. Die Brettlänge ist für einen harmonischen Übergang ins Gleiten für weniger geübte Windsurfer oft wichtiger als die Breite. Kommt ein Aufsteiger, der Gleiten lernt, mit einem längeren X-Cite Ride 160 nicht sogar früher ins Rutschen? Wie bereits erwähnt: Beim Super Lightwind ist gehobenes Fahrkönnen erforderlich, um das Potenzial zu nutzen. Einsteiger, die gerade die Gleitschwelle überwinden, tun sich mit etwas längeren Boards tatsächlich leichter. Aus diesem Grund haben wir diese ja auch im Programm.
Der Super Lightwind macht sicher nur Sinn in Kombination mit bestimmten Segelgrößen und Typen, oder? Ja, ein leistungsstarkes Segel mit guter Angleitpower ist die ideale Kombination. Die Zielgruppe für dieses Board hat im Normalfall ein Cambersegel mit acht bis neun Quadratmetern zur Verfügung. Mit einem 7,0er-Freeridesegel macht das Konzept keinen Sinn, weil man die Vorteile dann gar nicht nutzen kann.
JP-Australia Super Lightwind – INFO
Volumen: 168 Liter Länge: 245 cm, Breite: 91 cm Finne: Super Lightwind 56, Deep Tuttlebox Gewicht: 8,1*/8,8**/9,9*** kg Preise: 2649*/2149**/1799*** Euro *Gold/**PRO/***Full-Wood