Test 2018Große Freeride- und Aufsteigerboards

Test 2018: Große Freeride- und AufsteigerboardsFoto: Manuel Vogel
Test 2018: Große Freeride- und Aufsteigerboards

Ein kleiner Schritt auf dem Brett, aber ein großer Schritt in jeder Surfkarriere! Der Wechsel in die Schlaufen soll bei Aufsteigerboards so leicht wie möglich sein, dann kommt der erste Gleitspaß von ganz alleine. Auf welchen Brettern du traumwandlerisch sicher deinen Weg gehst und wo üble Stolpersteine lauern, verraten wir dir im Test.

Das erste Board muss passen! Gerade wenn man noch im Stadium des Aufsteigers ist oder sich die Anzahl der Surftage im engen Rahmen hält, verhagelt man sich mit dem falschen Board schnell den Spaß. Wir haben von sieben Marken die Modelle herausgesucht, welche für Aufsteiger ins Gleiten und Manöversurfen am besten passen sollen und dabei die jeweils günstigste Bauweise angefordert. Bei knapp über 1000 Euro geht der Spaß los – ein Preis, der sich mit Blick auf den Gebrauchtmarkt nochmal relativiert, denn: Bretter in der Volumenklasse 140 bis 180 Liter sind heiß begehrt, wer seinem ersten Gleitbrett entwächst und sich etwas Kleineres zulegt, kann den großen Boliden im Normalfall schnell und zu einem guten Preis wieder verkaufen.

Die Testergebnisse dieser großen Freeride- und Aufsteigerboards findet ihr unten im PDF-Downloadbereich:

  • Bic Techno 160 D
  • Fanatic Gecko 156 HRS + Schwert
  • Fanatic Gecko 156 HRS
  • Hejfly DropInn L 186
  • JP-Australia MagicAir 150
  • JP-Australia Magic Ride Family 154
  • RRD 360 Evolution Softskin V4 155
  • RRD Fireride 155 E-Tech
  • Starboard AtomIQ Duo 130
  • Starboard CarveIQ 151 3DX
  • Tabou Rocket 145 AST
  • Tabou Rocket Wide 135 CED
Bic Techno 160 D
Foto: Manuel Vogel
  Board Guide Freerideboards 135 - 186 LiterFoto: SURF Testabteilung
Board Guide Freerideboards 135 - 186 Liter

AN LAND

Shapes, Maße & Volumen: Ein Blick auf die Maße zeigt, wie unterschiedlich die Hersteller das Konzept „große Freerideboards“ interpretieren. Ein Starboard AtomIQ fällt mit nur 239 Zentimetern Länge sehr kurz aus, volumenmäßig gehört es mit nur 130 Litern zu den kleinsten Brettern der Testgruppe, die Breite von 84 Zentimetern stellt allerdings das obere Ende der Skala dar.

Fußschlaufenoptionen: Neben dem Shape beeinflussen vor allem die verfügbaren Fußschlaufen-Positionen den Einsatzbereich und damit die Zielgruppe eines Brettes massiv. Beim Einstieg ins Gleitsurfen sollte man unbedingt darauf achten, eine möglichst weit vorne und innen liegende Position zu wählen. Problematisch wird es, wenn das vermeintliche Lieblingsbrett diese Optionen gar nicht bietet. Was für geübte Surfer mit Gleiterfahrung kein Problem darstellt, wird für Aufsteiger schnell zum Stolperstein – durch die weiter außen auf der Kante liegende Position kommt man spürbar schwerer in die Schlaufen.

Schwerter & Finnen: Ob ein Brett bei Dümpelwind gut Höhe läuft und stabil im Wasser liegt, hängt stark von der Volumenverteilung, aber auch vom Vorhandensein eines Schwerts ab. Die seitliche Abdrift wird somit massiv minimiert.

Ausstattung & Features: Bei wem das Surfboard auch als Familien­kutsche herhalten soll, der findet gleich mehrere Bretter mit ausgedehntem Softdeck.

AUF DEM WASSER

Leichtwind-Manöver: Gleitwind ist eine super Sache – nur leider sind Tage mit zwölf Knoten plus vor allem im Binnenland oft rar. Statt also auf den seltenen Gleitrausch zu warten, ist es besser, auch bei Leichtwind an seinen Manövern zu feilen – es macht Spaß und verbessert das Segel- und Brettgefühl enorm. Damit ein Board für Leichtwindmanöver wie Wenden, Halsen und Segeltricks funktioniert, muss es stabil um alle Achsen im Wasser liegen. Boards mit gleichmäßiger Volumenverteilung und genügend Auftrieb vor dem Mast – oft sind das solche Bretter, mit etwas mehr Gesamtlänge – sind bei Manövern um den Mast klar im Vorteil. Besonders hilfreich beim Kreuzen ist natürlich ein Schwert oder die Option, eine Centerfinne montieren zu können. Wenn du mehr als 50 Prozent deiner Surftage bei Leichtwind verbringst, sollte der Punkt „Leichtwind-Manöver“ deine Auswahl maßgeblich prägen. Suchst du hingegen ein Brett ausschließlich für Gleitwind, kannst du diesen Aspekt bei der Suche nach deinem perfekten Board getrost außen vorlassen.

Gleiten lernen: Wer das Gleiten lernen will, braucht ein Brett, welches zwei Grundvoraussetzungen erfüllt: Erstens, ein passender Shape mit flacher Bodenkurve und langer Gleitfläche. Auch hierbei sind in Summe Bretter mit etwas größerer Gesamtlänge im Vorteil – dass „Länge läuft“ wissen auch erfahrene Segler. Zweitens, die passenden Schlaufenpositionen zum Lernen des Gleitens sind essentiell: Geeignete Anfängerboards bieten die Möglichkeit, die Schlaufen weit vorne und innen zu montieren. Beim Angleiten steht man damit fast automatisch in der Schlaufe und kann sich problemlos an die Straps herantasten. Erst wenn man sich sicher fühlt, montiert man die Schlaufen in weiter hinten und außen befindliche Plugs, wodurch man das Leistungspotenzial der Boards besser ausreizen kann.

Bretter, die einen gut gleitenden Shape und die entsprechenden Schlaufenoptionen vereinen, bekommen von uns beim Notenkriterium „Gleiten lernen“ folglich beste Bewertungen – für Aufsteiger dürfte dies daher der wichtigste Bewertungspunkt sein. Auch hier gilt: Wer schon sicher in den Schlaufen surft und keine Probleme mit weit außen liegenden Strap-Positionen hat, kann Einschränkungen bei diesem Bewertungskriterium durchaus in Kauf nehmen.

Sportliches Freeriden: Wer über das Stadium „Gleiten lernen“ hi­naus ist, will in der Regel ein Board, welches sportlich und schnell übers Wasser flitzt und bezüglich des Top-Speeds kein spürbares Limit kennt – genau dies bildet das Kriterium „Sportliches Freeriden“ ab. Dies geht einher mit weit außen montierten Schlaufen und einem entsprechenden Fahrkönnen. Die Unterschiede innerhalb der Testgruppe sind hierbei enorm.

Gleithalsen: Wer Gleitmanöver wie die Powerhalse lernen will, braucht ein Brett, welches sicher und ohne Hoppeln oder Verschneiden auf der Kante steht. Ebenfalls maßgeblich ist das Potenzial eines Boards, Manöver ohne großen Speedverlust durchzugleiten. Wer also ein Brett für sämtliche Manöver von Powerhalse bis Race Jibe sucht, sollte den Bewertungspunkt „Gleithalsen“ bei der Auswahl seines persönlichen Testsiegers definitiv mit einbeziehen. Umgekehrt müssen Einschränkungen bei der Eignung für Gleithalsen für alle Aufsteiger, die primär bei Leichtwind surfen und das Gleiten erst noch lernen wollen, keinen Nachteil bedeuten. Die detaillierten Stärken und Schwächen der Boards findest du im Folgenden bei den jeweiligen Einzelbeschreibungen.

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