Tobias Frauen
· 13.04.2023
Fast alle Windsurf-Bretter tragen eine Zahl in ihrem Namen. Diese bildet meistens das Volumen in Litern ab - doch es gibt Ausnahmen.
Für die meisten Windsurfer ist das Volumen ihrer Bretter ein zentrales Kriterium, deswegen gibt man in der Regel die Liter an, wenn man über die Board-Größe spricht. Häufig sind diese im Namen enthalten und prangen - mal mehr, mal weniger prominent - auf den Boards.
Während Einsteiger ein Volumen mit reichlich Auftriebs-Reserve wählen sollten (Faustformel: Brettgröße in Litern = Körpergewicht in kg + 100), können Fortgeschrittene auch zu deutlich kleineren Boards greifen. Deren Volumen liegt dann bisweilen nur noch knapp über dem Körpergewicht, so dass sie in Dümpelfahrt ein wenig untergehen. Früher bezeichnete man solche Boards als “Sinker”. Je weniger Wind, desto mehr Volumen ist nötig, um ins Gleiten zu kommen
Deutlich kleiner daneben stehen meistens noch die Länge und Breite in Zentimetern. Diese sind für die Fahreigenschaften meistens weniger entscheidend - können aber hilfreich sein, wenn es darum geht, ob ein Brett noch ins Auto oder in einen Boardbag passt.
Im Freerace- und Slalom-Bereich geben einige Marken vorrangig die Breite statt des Volumens an. Dies ist von Hersteller zu Hersteller und teilweise auch von Jahr zu Jahr unterschiedlich, so dass ein wenig Verwirrung vorprogrammiert ist. Hintergrund ist dabei, dass im Rennbereich die Breite entscheidend dafür ist, wieviel Druck auf die Finne gebracht werden kann.
Für schwere Surfer, über 90 oder 95 Kilo etwa, spielt es natürlich eine Rolle, ob beim Angleiten und Wenden 117 oder 135 Liter tragen. Einmal im Gleiten gewinnen die Gesamtbreite und die Heckbreite dann stark an Bedeutung. Freeraceboards mit gleicher Breite lassen sich im Einsatzbereich und hinsichtlich der geeigneten Segelgrößen eher vergleichen als Freeraceboards mit gleichem Volumen.
Das Volumen der Boards rückte erst mit dem Aufkommen kurzer, breiter Bretter vor rund 20 Jahren in den Mittelpunkt. Zuvor war meistens die Länge der Bretter in Zentimetern angegeben. Der F2 Wave 250 beispielsweise war Ende der 90er ein radikales Profi-Brett, der Xantos 295 ein sportlicher Freerider für die Allgemeinheit. Lag damals noch fast ein halber Meter Längenunterschied dazwischen, sind es heute oftmals nur noch wenige Zentimeter - viel aussagekräftiger sind deswegen Volumen und Breite.