Schritt für Schritt baut die einstige Wavemarke Goya ihre Produktpalette immer weiter aus. Jetzt soll es mit dem Proton erstmals einen Slalom-Renner im Sortiment geben. Francisco Goya erklärt, was es damit auf sich hat.
Francisco, deine Boardmarke Goya existiert jetzt schon zwölf Jahre und bisher habt ihr euch eher mit Wave- und Freewavebrettern einen Namen gemacht. Warum ist jetzt die richtige Zeit, ein Slalomboard auf den Markt zu bringen? Ich denke, die Zeit war einfach reif. Wir sind über Jahre immer Stück für Stück gewachsen und jetzt an einem Punkt, wo wir ein großes Team an Bord haben und auf soliden Beinen stehen.
Wer ist verantwortlich für die Shapes? Die Shapes stammen alle von Keith Teboul, der im letzten Jahr sehr intensiv mit Team-Racer Gabriel Browne und weiteren Racern an verschiedenen Prototypen gearbeitet hat. Ich habe am Anfang auch einige Ideen eingebracht, aber die Jungs haben das schnell in eine völlig andere Richtung weiterentwickelt. Mit dem Ergebnis bin ich sehr happy.
Es wird drei Größen geben, 96 Liter sowie 116 und 136 Liter. Inwiefern unterscheiden sich die Boards, abgesehen von der Größe, hinsichtlich ihres Einsatzbereichs? Natürlich funktioniert es nicht, einfach die Größe hoch und runter zu skalieren. Der 96er ist hinsichtlich seiner Shape-Merkmale auf Kontrolle bei Starkwind optimiert, weniger auf Leichtwind-Performance. Er soll dann am besten sein, wenn es ruppig wird und die Kontrolle den Unterschied macht. Beim 116er liegt der Fokus in erster Linie auf einer größtmöglichen Windrange, da viele Fahrer, die nur ein Slalombrett haben wollen, wohl auf diesen zurückgreifen werden. Bei einer Breite von 71 Zentimetern passen Segelgrößen zwischen 7,1 und 8,6 perfekt. Schlussendlich der 135er, unsere Leichtwindwaffe mit 83,9 Zentimetern Breite. Das Unterwasserschiff und das im Verhältnis etwas breitere Heck sind auf Gleiten und Speed bei wenig Wind optimiert. Die ideale Segelrange liegt hier eindeutig zwischen 8,6 und 9,6, aber auch ein 7,8er geht noch gut darauf zu fahren, wenn man eine etwas kleinere Finne wählt.
Stichwort "Finne" – wie bei allen Marken üblich, kommen auch eure Slalombretter ohne Finne. Richtig? Ja, die meisten Fahrer haben eigene Vorstellungen von den richtigen Finnen und es ist schwer, es allen recht zu machen. Oft behalten Slalomsurfer ihre Finnen und nutzen diese in anderen Brettern weiter. Unser Worldcup-Fahrer Gabriel Browne, der übrigens der Bruder von Ex-Wave-Weltmeister Marcilio Browne ist, fährt auf dem 96er Finnen zwischen 32 und 34 Zentimetern, auf dem 116er 36 bis 40 Zentimeter und auf dem 136er 44 bis 47 Zentimeter.
Der Proton soll ausdrücklich "Foil ready" also zum Foilsurfen zugelassen sein. Welche Änderungen sind dafür im Vergleich zu einem normalen Windsurfbrett notwendig? Die beiden größeren Protons mit 116 und 136 Litern sind zugelassen zum Foilsurfen, hier arbeiten wir mit der Maui Fin Company (MFC) zusammen, die in einigen Wochen auch ein eigenes Foil auf den Markt bringen wird. In erster Linie geht es hierbei um die Verstärkungen des Finnenkastens, da beim Foilen höhere Hebel- und Torsionskräfte wirken. Eine normale Deep Tuttle-Box hält das unter Umständen nicht lange durch.
Muss man als Designer nicht immer einen Kompromiss machen, wenn man im Hinterkopf hat, dass ein Windsurfbrett auch zum Foilen nutzbar sein soll? Und gerade bei Slalomboards lassen sich die Endkunden nicht gerne auf Kompromisse ein! Das Board wurde zu 100 Prozent als Windsurf-Slalombrett entwickelt. Ohne Kompromisse. Ob es als Foilboard funktioniert, ist dann hinterher davon abhängig, wie man die Flügel des Foils konstruiert.
Was werden die Boards kosten? Die Preise in Europa werden je nach Größe bei 2145 bis 2345 Euro liegen, natürlich in Vollcarbon.
Weitere Infos unter www.goyawindsurfing.com