STARBOARD
Starboard hat die Wavepalette auf zwei Modelle reduziert und deckt dennoch die breiteste Range ab. Der Kode, Nachfolger der legendären Acid-Reihe, zählt zu den schmalsten Boards im Test (54,4 Zentimeter), der neue Quad soll den bewährten Evo ersetzen und ist bei 76 Litern Volumen mit 57,8 Zentimeter breiter als alle Waveboards, die wir bisher in dieser Volumensklasse im Test hatten. Beide Boards sind mit sehr schnell verstellbaren Schlaufen ausgestattet, die dafür in der Größenrange etwas weniger variabel sind. Unter den Schlaufen dämpfen eingelassene Heel Bumper. Die Finnenschrauben lassen sich mit einem großen Kreuzschraubendreher anziehen. Beide Boards sind in der steiferen WoodCarbon-Version im Test, im Unterwasserschiff schimmert das Holz nur noch leicht durch den weißen Lack, im Deck erahnt man das Carbongewebe.
An Land: Im Bereich der vorderen Schlaufen findet man eine kurze, plane Gleitfläche mit anschließend viel Rocker zum Heck. Ansonsten ein starkes, planes V vorne, übergehend in leichte Doppelkonkaven bis zu einer Monokonkave im Finnenbereich. Die Seitenfinnen sind mit Mini-Powerbox verschraubt, die kleineren Finnen sitzen hinten und werden in einer FCS-Box befestigt (wie bei Wellenreitern üblich, die Finnen werden von unten seitlich mit einem Imbus festgeklemmt). Vorteil dieser Kästen ist eine Gewichtsersparnis gegenüber der klassischen US-Box. Die Plugs ermöglichen einen auffällig breiten Stance (Schlaufenabstand).
Auf dem Wasser: Der brandneue Quad kann vor allem eines: Bei weniger Wind wird das Brett zur “wave catching machine”. Kontrolliert und mit sehr gutem Winkel gleitet das breite Board auch bei schlechten Bedingungen easy raus, du pickst dir mit einer engen Halse bei nur minimalem Speedverlust eine Welle und zerlegst sie mit mehr Turns als mit allen anderen Boards. Der Quad hält überlegen die Geschwindigkeit bei engen Radien, wirkt snappy und sehr agil über den hinteren Fuß. Auf cleanen Wellen lässt sich das breite Brett auch mit Vorlage über den vorderen Fuß sehr variabel an die Welle anpassen, eng ziehen oder weiter laufen lassen.
Bei großen Wellen, viel Wind und dementsprechendem Speed kommt das breite Board mit der immensen Finnenfläche deutlich früher an seine Grenzen, wenn man es mit viel Dampf übers Rail fahren will. Wer überwiegend bei Starkwind surft, sollte den Quad daher auf jeden Fall eine Nummer kleiner wählen als gewohnt und bei diesem extremen Shape verstärkt nach der Breite und nicht nur nach Volumen auswählen, denn der getestete 76er wirkte im Vergleich eigentlich eine halbe Nummer größer als alle anderen Boards.
Für viele Reviere mit gemäßigter Brandung dürfte der Quad die Lösung der meisten Probleme bieten und besonders auch weniger guten Surfern zu verschärft radikalem Style auf der Welle verhelfen.
surf-Empfehlung: Unter den Starboards empfi ehlt sich der Kode vor allem für große Wellen und klassisch weite Turns mit viel Speed oder als Starkwindboard für Flachwasser. Der Quad ist eine neue Wunderwaffe vor allem bei Leichtwind mit dem 5,3er-Segel und in gemäßigten Wellen.
Web: www.star-board.com
Waveboards 75 2010
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