
[Board] Tabou Pocket Wave 85 : [Tester] Frank Lewisch : [Spot] Swartriet
Mehr Finnenkästen hat keiner. Tabou bietet 2012 die vielfältigsten Trimmoptionen; der Quadster lässt sich mit insgesamt fünf Slotboxen als Quad oder Thruster fahren, der Pocket wahlweise mit einer oder mit drei Finnen. Wir haben getestet, was bei den beiden Shapes sinnvoll erscheint.
An Land: Der Pocket fällt in dieser Volumensklasse mächtig breit aus, selbst die Nase wirkt bulliger als bei anderen Waveboards. Das Deck ist recht plan gehalten, der Quad ist dagegen bis in den Standbereich deutlich stärker verrundet (“domig”) g ehalten. Die
Footpads sind – besonders unter den Fersen – extrem dick.
Auf dem Wasser: Pocket und Quadster sind vom Start weg so unterschiedlich wie zwei Boards nur sein können. Während der Pocket schon mit drei Finnen lossprintet wie kaum ein anderes Board im Test, sofort Druck annimmt wie ein Singlefin-Board und schnell eine beachtliche Höhe zieht, lässt es der Quadster erst mal besonders gemächlich angehen. Das Board dümpelt etwas kippeliger und anspruchsvoller, wohl wegen des schmaleren und domigeren Shapes. Der Pocket liegt dagegen stabil wie ein Ponton, obendrein muss man nie lange dümpeln. In der ersten Böe rast das Board frei und direkt los. So viel Speedpotenzial spielt der Pocket auch in kleineren Wellen aus, nimmt auch ohne zusätzlichen Wellenschub Fahrt auf, steuert sehr locker aus dem Fußgelenk die Lippe an und lässt sich beim Cutback kontrolliert drehen oder sliden. Dabei wirkt das Board sehr snappy und lässt sich – gemessen an seiner Größe – auch in gemäßigten Wellen erstaunlich radikal surfen. Dabei liegt die Stärke eindeutig in Turns über den hinteren Fuß, doch auch übers Rail dreht der Pocket gut und variabel – solange es nicht zu schnell wird. In satter Drei-Meter-Welle erfordert die breite Outline dann doch viel Konzentration und mehr Krafteinsatz.
Ganz anders ist der Quadster aufgestellt: Selbst bei masthohen Bedingungen lässt sich das Board noch flink rail-to-rail umlegen, vermittelt absolute Kontrolle und zeigt sich in kabbeligen Bedingungen überlegen. Gewöhnungsbedürftig ist dabei der äußerst breite Stance (Schrittbreite) und die nur sehr mäßigen Gleiteigenschaften, die nicht nur beim Raussurfen einkalkuliert werden müssen, sondern auch auf kleineren Wellen gute Wellenerfahrung erfordern, um den Speed zu halten. Über den hinteren Fuß drehen beide Boards ähnlich eng und leicht, der Quad ist bei Turns über den vorderen Fuß der Dreh- und Kontrollmeister. Besseren, stabileren Grip bietet auch kein Board der anderen Marken. Selbst Top Turns an der Wellenlippe lassen sich mit Fullspeed und engstem Radius carven, zum Sliden lässt sich der Quad weniger gern verleiten. In Drei-Finnen-Bestückung ändert sich die Gesamtcharakteristik kaum, auch die Gleitleistung verbessert sich nur marginal.
Web: www.tabou-boards.com
Tabou Pocket Wave 85Preis: 1799 Euro
surf-Messung:Volumen: 85 L Gewicht: 6,80 kg Länge: 230,5 cm Breite: 59,4 cm
Tabou Da Curve Quadster 85Preis: 1999 Euro
surf-Messung:Volumen: 85 L Gewicht: 6,54 kg Länge: 229,0 cm Breite: 57,5 cm

Tabou Pocket Wave 85

Finnen: Tabou Zinger, 2 x 11 cm, 1 x 17 cm/US-Box + Slotbox/G10

Tabou Da Curve Quadster 85

FinneN: Tabou Zinger, je 2 x Zinger 9 + 16 cm, 1 x 18 cm/Slotbox/G10
Waveboards 83
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