Du kannst mit uns auf Reisen gehen und jeden Monat einen neuen Windsurfspot entdecken. Wir suchen dir weltweit aufsteigerfreundliche Spots heraus wo du Wind, Stehrevier und die passende Infrastruktur findest, um dein Können immer weiter zu verbessern.
Hier bläst es im Sommer aus allen Rohren und der Spot ist top für alle reinen Starkwind-Fans - jetzt im Winter geht es etwas moderater zu. Der Wind weht noch immer an zwei Drittel aller Tage mit Gleitstärke, vor allem die endlose, stehtiefe Lagune und das vor Ort befindliche Surfcenter machen Dakhla aber zu einem der wenigen warmen Spots, die im Winter schnell und vergleichsweise günstig erreichbar sind und auch zum Üben von Wasserstart, Gleiten oder Halsenmanövern taugen. Die beste Reisezeit für Aufsteiger sind also die Wintermonate, zwischen November und April.
Passend zur Auswahl der Top-Spots in der surf-ausgabe 1/2 2017 stellen wir euch hier noch einmal ausführlicher den Top-Spot Nummer zwei für Aufsteiger vor: Die scheinbar endlose, stehtiefe Lagune bei Dakhla in Marokko. Mit mindestens sieben Stunden Flugzeit solltet ihr in jedem Fall rechnen - je nach Flugverbindung und Abflughafen kann es auch mal mehr werden. Die marokkanische Wüste mit ihrer Abgeschiedenheit und thermischem Wind heißt euch dann aber herzlich willkommen! Bei Lufttemperaturen um die 20 Grad (im Sommer sind es gute 5 Grad mehr) und angenehmen 20 Grad im Wasser sollte ein langer Neo stets mit ins Gepäck.
Wind: An guten 300 Tagen im Jahr bläst der Wind hier mit Gleitstärke, meist rund um die Uhr! Da die Passatwindzone, die im Sommer den Kanaren und im Winter den Kapverden stetigen Wind beschert, stets wandert - mit Dakhla auf halber Strecke - profitiert ihr hier quasi das ganze Jahr vom Passatwind. Durch die Berge im Hinterland wird der Wind noch zusätzlich trichterförmig zusammengepresst und beschleunigt. In der Zeit von Mai bis Oktober bläst der Wind hier üblicherweise mit sechs Beaufort, im Winter sind es üblicherweise ein bis zwei Windstärken weniger - und damit perfekt für Aufsteiger geeignet. Wer Grafiken mag, kann das zum Beispiel in der Windstatistik der Surf & Action Company (hier für Dakhla-Nord) sehen oder auch in der Windstatistik bei Windfinder (gemessen am Flughafen, im südlichen Teil der Lagune).
Spots, Surfstationen und ein paar der Unterkünfte: Üblicherweise wird die Lagune unterteilt in den nördlichen und den südlichen Bereich. Im Süden gibt es noch etwas weniger Touristen als am Nordende der Lagune, wobei es sich bei den meisten Touristen sowieso um Wassersportler jeder Art handelt und ihr hier keinen übertriebenen Massentourismus fürchten müsst.
Dakhla-Nord liegt natürlich am Nordende der Lagune. Hier gibt es zwei Camps mit Surfstationen:
Einmal das "Center Rihfly Dakhla", das an das Camp "Dakhla Attitude" angeschlossen ist und die Station vom "ION Club", ehemals bekannt unter dem Name "Club Mistral". Der letztere ist ganz im Norden, quasi im tiefsten Inneren der Lagune gelegen, wodurch es hier kaum eine Windwelle gibt - bei Niedrigwasser wird der Surfbereich dafür aber sehr klein, da es an vielen Stellen einfach zu flach wird. Dann könnt ihr einen Shuttle-Service zum Speedspot beim etwas südlicher gelegenen "Center Rihfly Dakhla" buchen (kostenpflichtig).
Der Speedspot, der bei Ebbe durch eine mindestens 600 Meter lange, im rechten Winkel zur üblichen Windrichtung liegende Sandbank entsteht und dadurch einen Speed- und Freestylespot von Weltklasseniveau abgibt, liegt noch gute zwei Kilometer in Lee vom "Center Rihfly Dakhla". Um zu dem Center zurückzukommen, müsstet ihr also nach der Session wieder zur Station zurückkreuzen.
Für Ein- und Aufsteiger sowie alle Freerider gibt es aber auch direkt vor der Station jede Menge Platz zum Austoben. Bei Flut erstreckt sich direkt vor der Station ein gut 300 Meter mal drei Kilometer großer Stehbereich, bei Ebbe müsst ihr euer Material auch schon mal bis zu 350 Meter bis zur Wasserkante tragen. Im tieferen Bereich dahinter bauen sich dann leichte Kabbelwellen auf - hier gibt es endlos Platz zum Hin- und Herheizen, sodass auch alle Freerider voll auf ihre Kosten kommen.
Außerdem bieten alle Center Tagestrips und Shuttleservices zu den umliegenden Wave- und Flachwasserspots an (kostenpflichtig). Die im Norden gelegenen Center haben dabei andere Spots im Programm als das im Süden gelegene Center.
Dakhla-Süd ist, wie der Name vermuten lässt, im südlichen Teil der Lagune gelegen. Vom Flughafen aus dauert der Transfer hierher etwas länger, da ihr einmal um die Bucht herumfahren müsst. Direkt neben der "Heliophora Ecolodge" liegt die recht neue Surf- und Kitestation, das "Heliophora Riders Camp" - gerade mal 100 Meter von der Wasserkante entfernt. Direkt vor der Station befindet sich bei Ebbe ein Flachwasserspot mit riesigem Stehbereich von bis zu 400 Metern mal zwei Kilometern Größe! Bei Flut wird das Wasser etwas kabbeliger. Üblicherweise weht der Wind hier sidshore von rechts. Für alle Abenteuerlustigen und alle, die Abwechslung brauchen, werden von der Station aus auch kostenpflichtige Ausflüge zu zwei Flachwasser- und zwei Wavespots in der Umgebung angeboten. Ansonsten könnt ihr an der Station SUPs ausleihen, Yogastunden buchen oder einfach unter der marokkanischen Sonne eure Seele baumeln lassen.
Hier werden also Anfänger, Aufsteiger, Freestyler und Speedjunkies, Freerider und Wavefans gleichermaßen ihr Surfglück finden.
Noch mehr ausführliche Informationen gibt es z.B. auf der Seite der Surf & Action Company, sowohl für Dakhla-Nord (hier) als auch für Dakhla-Süd (hier). Dort findet ihr u.a. auch eine schöne Übersichtskarte über die Lage der verschieden Spots und Surfstationen im Bereich der Lagune. Auch eine etwas größere Auswahl an Unterkünften sowie detailliertere Beschreibungen findet ihr auf den Seiten von sun+fun und der Surf & Action Company - dort könnt ihr auch die gesamte Reise buchen.
Alternativen in der Umgebung: Hier steht wirklich der Wassersport im Mittelpunkt. Die nördlichere Gegend hat noch ein paar Alternativen zum Windsurfen für Touristen zu bieten: Von Wakeboarden über Angeln, SUP paddeln, Katamaran segeln bis hin zum Wellenreiten (natürlich im Atlantik und nicht so sehr in der Lagune) könnt ihr hier quasi alles machen, was mit Wasser zu tun hat. Als wasserfreie Alternative könnt ihr euch im Crossgolf probieren. Der südlichere Spot dagegen ist auch touristisch kaum erschlossen - neben Windsurfen, SUP paddeln und Yoga lädt die Wüstenlandschaft außenherum hier in erster Linie zum entspannten Nichtstun und Seele-baumeln-lassen ein.
Anreise: Recht abgelegen im südlichen Teil der Westsahara, erreicht ihr Dakhla u.a. von Frankfurt, München und Zürich aus. Nach einer Flugzeit von siebeneinhalb Stunden und einem Zwischenstopp in Casablanca, braucht ihr noch zwischen einer dreiviertel und einer ganzen Stunde bis zum Camp - je nachdem ob ihr nach Dakhla-Nord oder -Süd wollt. Dabei geht es großteils über geteerte Straßen, am Ende auch über ein Stück Sandpiste.
Für echte Marokko-Fans lohnt es sich auch die ausführlichen Reiseberichte mit vielen Infos zu den Spots entlang der Atlantikküste auszuchecken. Ihr findet die gesamte Sammlung im Afrika-Bereich des Reisecenters des surf-Magazins. Einen ausführlichen, bereits etwas älteren Bericht mit Infos zu den Spots rund um Dakhla-Nord findet ihr in der surf-Ausgabe 06/2004. Einen aktuelleren Bericht, in Form einer Reisereportage findet ihr hier - ohne speziellen Spotguide, dafür mit tollen Stories aus dem Land der 1001 Wellen.