Julian Wiemar
· 23.06.2022
Windsurfen in Vietnam - das ist weit mehr als der Spot Mũi Né. Julian Wiemar war drei Monate dort und zeigt euch die schönsten Ecken der bezaubernden Küste.
Zwischen der Frage „Vietnam? Kann man da Windsurfen?“ und einem auf meinen Namen ausgestellten Flugticket in meiner Tasche lagen nur wenige Tage. Mein Freund Tony Möttus aus Estland, der auch seit mehreren Jahren regelmäßig an den Freestyle-Worldcups teilnimmt, hatte mir einen Floh namens „Vietnam Surf Camping“ ins Ohr gesetzt und von Surfen in Shorts, Traumstränden und Wind ohne Ende erzählt.
Letztlich war es vor allem die Neugier auf etwas Neues, die mich dazu bewog, ein Ticket zu buchen. So schön Kapstadt auch ist, ich konnte mir nicht vorstellen, den dritten Winter in Folge dort zu verbringen. Eines vorweg: Die Entscheidung, mich auf etwas Neues einzulassen, habe ich keine Sekunde bereut!
Als ich den Flughafen in Ho-Chi-Minh-Stadt, dem früheren Saigon, verlasse, bekomme ich erst mal einen Kulturschock: Überall Mopeds, Obst und Gemüse, das ich noch nie gesehen, geschweige denn geschmeckt habe, eine 35 Grad heiße Wand aus feuchtwarmer Luft und Abgasen sowie die Hektik der asiatischen Sieben-Millionen-Metropole machen mir zu schaffen.
Als sich meine Perplexität legt, merke ich schnell, dass die Menschen hier sehr friedlich und hilfsbereit, aber auch sehr zurückhaltend sind – für meinen Geschmack fast etwas zu zurückhaltend. Man darf sich zum Beispiel nicht wundern, wenn man ein kleines, leeres Geschäft betritt, der Verkäufer einen zwar anschaut, aber nicht grüßt – nicht einmal mit einem kurzen Kopfnicken. Später erfuhr ich von Tonys einheimischer Freundin, dass dies nicht unhöflich oder gar böse gemeint ist, sondern das sich die Menschen hier oft nicht begrüßen, um den Anderen nicht zu stören. Schwer vorstellbar, oder?
Nicht nur schwer vorstellbar, sondern zu Beginn kaum zu bewältigen, ist die vietnamesische Währung, der Dong. Dong heißt übersetzt „Kupfer“ – und das, obwohl es gar keine Münzen, sondern nur Papiergeld gibt. Der Dong ist eine der „wertlosesten“ Währungen der Welt. Die kleinste Banknote im Umlauf ist die 200-Dong-Note, diese entspricht etwa 0,7 Cent. An der Kasse verliert man da schnell den Überblick im Geldbeutel. Abseits der Großstadt weicht die Hektik einer wohltuenden Ursprünglichkeit. Tonys Surf Camp liegt zwanzig Kilometer nördlich von Phan Rang, einer kleinen Provinzstadt, zirka zweieinhalb Autostunden nördlich des bekannten Touristen-Orts Mũi Né, in dem 2011 auch ein PWA-Worldcup stattgefunden hat. Im Gegensatz zu Mũi Né gibt es rund um Phan Rang aber nur wenige Touristen, dafür aber viel mehr Wind und deutlich bessere Windsurf-Bedingungen.
Der Großteil der Einheimischen lebt hier in kleinen Hütten neben ihrem Hühnerstall und den eigenen Feldern. Diese bewirtschaften sie zum größten Teil so, wie dies bei uns vor 100 Jahren getan wurde – bereits in den frühen Morgenstunden sind alle auf den Beinen. Trotz aller Ursprünglichkeit machen sich auch hier die Auswirkungen der Globalisierung bemerkbar – in Form von Plastikmüll, der die Idylle der Postkartenstrände immer wieder trübt. Weil das Surf Camp, in dem ich die nächsten Wochen wohnen werde, aber unmittelbar an einen großen Nationalpark grenzt, hält sich das Müllproblem hier zum Glück in Grenzen.
Das Camp selbst besteht aus einem offenen Restaurant, einem Lagerraum für Material, fünfzehn Wohnzelten am Strand, Duschen und Toiletten. Es wird hauptsächlich von Reisegruppen, vorwiegend Kitern, die aus Mũi Né einen mehrtägigen Trip in den Norden machen, besucht. Aber keine Angst, an den umliegenden Spots sind trotzdem nur vereinzelt Schirme auf dem Wasser.
Nur in der Lagune, direkt vor dem Camp, muss man sich als Windsurfer arrangieren – Platz gibt es genug. Angesichts einer perfekten Kombi von Flachwasser in der Lagune und Wellen am vorgelagerten Riff spricht nichts dagegen, seinen Urlaub einfach komplett hier zu verbringen. Wer dennoch die anderen Spots der Umgebung erkunden will, sollte als Fortbewegungsmittel ein einfaches Moped mit angebrachter Surfbrett-Halterung mieten. Es gibt auch keine Alternative dazu, denn Mietautos sind kaum zu bekommen.
Im Gegensatz zur Lagune sind die Spots abseits des Camps nichts für Hobbysurfer, die es möglichst unkompliziert mögen – große Gezeitenunterschiede und teilweise steinige Einstiege sind nicht ganz ohne. Wer bereit ist, sich darauf einzulassen, wird mit einem großartigen Surferlebnis, Abenteuer-Feeling und bleibenden Eindrücken belohnt.
Vorstellen möchte ich euch nun acht Spots, die von Welle über Bump & Jump bis zu Flachwasser alles bieten. Vor Ort könnt ihr euch jederzeit an Tony wenden, der die ganze Saison im Camp anzutreffen ist. Er kennt alle Spots und kann euch über Wind, Gezeiten oder Gefahren alles erzählen.
Anreise: Für die Einreise nach Vietnam wird ein Visum benötigt, am besten im Reisebüro gleich mitbuchen. Von Europa aus ist Ho-Chi-Minh-Stadt problemlos mit Airlines wie Lufthansa, Qatar Airways, Emirates, Turkish Airlines und anderen zu erreichen, oft mit Zwischenlandung in Doha, Singapur oder Kuala Lumpur. Die Preise liegen je nach Saison zwischen 600 und 1100 Euro. Wie immer sollte man die Gepäckbedingungen für Surfgepäck checken, dieses vorher anmelden und bezahlen. Der vom Surf Camp nächstgelegene Flughafen liegt im 70 Kilometer entfernten Cam Ranh. Zwar besteht die Möglichkeit, in Ho-Chi-Minh-Stadt einen Inlandsflug nach Cam Ranh zu nehmen (eine Stunde Flugzeit), da die Maschinen jedoch sehr klein sind, kann man Probleme bei der Mitnahme von Surfgepäck bekommen. Am besten ist es folgendermaßen: Flug nach Ho-Chi-Minh-Stadt und dann per gebuchtem Transfer (350 Kilometer, Dauer ca. 6,5 Stunden) direkt zum Spot. Transfers gibt’s von Vietnam Surf Camping (www.kitesurfing-vietnam.com) oder bei www.liveinmuine.com. Vor Ort sind die besagten Mopeds das Fortbewegungsmittel Nummer 1, man kann sie direkt über das Vietnam Surf Camp mitbuchen.
Wind, Wetter & Neopren: Die Großwetterlage in Vietnam wird vom Monsun bestimmt. Weil im Winter kalte Luftmassen über dem asiatischen Kontinent, zwischen Sibirien und dem Himalaya, absinken, strömt Luft aus dem dadurch entstehenden Hochdruckgebiet zum warmen Pazifik hin. In der Windsaison von Mitte November bis Mitte April weht der daraus resultierende NO-Wind sehr verlässlich und dank lokaler Effekte mit einer Stärke zwischen 15 und 40 Knoten. Es gibt nur vereinzelt Tage, an denen der Wind Mittags unter 15 Knoten bleibt, die Windhäufigkeit in der Region dürfte während der Saison bei zirka 80 Prozent liegen. Die windigsten Monate sind der Dezember und Januar. Windguru (Phan Rang – My Hoa Beach) oder www.windy.tv geben sehr gute Windprognosen ab. Das Wasser ist sehr warm (25-29 Grad) und man kann nur mit Boardshorts windsurfen. Trotzdem sollte ein Neopren-Top oder ein dünner Shorty im Gepäck nicht fehlen, da es an den kühleren Tagen am Abend schon mal frisch werden kann. Die Gegend um Phan Rang ist die trockenste in ganz Vietnam und somit ist die Hitze tagsüber in Kombination mit dem Wind sehr gut erträglich. Wer im südlicher gelegenen Ho-Chi-Minh-Stadt ankommt, läuft aus dem Flughafen gegen eine 35 Grad heiße, feuchte Wand und wird kaum glauben, wie angenehm das Klima nur 350 Kilometer weiter nördlich ist. Nachts kühlt es hier meistens auf 20 Grad ab, einen Pullover und eine dünne Windjacke sollte man auf jeden Fall dabei haben.
Die offizielle Regenzeit endet Ende November/Anfang Dezember, das Wetter wird nun immer stabiler. Doch auch danach muss man immer mal wieder mit Wetterwechseln rechnen, auf dem Südchinesischen Meer können zu dieser Jahreszeit nämlich immer noch kleinere Taifune Richtung Philippinen wandern und sich auf das Wetter in den Küstenregionen Vietnams auswirken.
Gezeiten & Wellen: Die Gezeiten spielen an vielen Spots hier eine wichtige Rolle. Auf “Tidechart” werden die erwarteten Wasserstände innerhalb der Tidenzyklen anschaulich dargestellt. In den Spotinfos könnt ihr nachlesen, welcher Wasserstand an welchem Spot nötig ist, um ohne Grundberührung aufs Wasser zu können. Durch die Gezeitenunterschiede von rund zwei Metern kann es an manchen Tagen vorkommen, dass man nur während einer kurzen Zeitspanne in der Lagune vor dem Camp windsurfen kann oder zum vorgelagerten Riff durchs (zu) flache Wasser rauslaufen muss. Für Leute mit empfindlichen Füßen sind daher Neoprenschuhe empfehlenswert, da der Untergrund zum Teil steinig ist. Wellen kommen ausschließlich in Verbindung mit starkem Wind an der Küste an. Meist sind diese mit Höhen von ein bis zwei Metern moderat und auch von weniger geübten Surfern zu meistern. Wenn der NO-Wind ein bis zwei Tage mit über 25 Knoten durchbläst oder ein kleiner Taifun auf dem Südchinesischen Meer unterwegs ist, können die Swells aber auch bis zu vier Meter hoch werden. Sobald der Wind nachlässt, sind die Bedingungen am nächsten Tag aber schon wieder deutlich moderater.
Wohnen & Campen: Es gibt generell zwei Möglichkeiten: Entweder man entscheidet sich dafür, direkt am Strand in Tonys Camp (www.kitesurfing-vietnam.com) in einem der einfachen Zelte zu schlafen, oder man bucht sich etwas komfortabler in einem Resort der rund 20 Kilometer entfernten Stadt Phan Rang ein – zum Beispiel dem Long Thuân Resort & Spa (www.longthuanresort.com.vn) oder dem Aniise Villa Resort (www.aniisevillaresort.com). Hier wohnt man nicht nur komfortabel, man kann auch „vor der Haustür“ am schönen Strand direkt aufs Wasser.
Surfstationen: Die dem Surf Camp angeschlossene Surfschule hat ein aktuelles, aber sehr begrenztes Materialkontingent. Gemietet werden können Segel (4,0 bis 5,5 qm) und Boards (85-115 Liter) von Severne. Eigenes Material ist in jedem Fall empfehlenswert, wenn man die Spots abseits des Surf Camps besuchen will.
Alternativprogramm: Eine Tagestour mit dem Moped die Küste hoch Richtung Norden (Binh Tien) muss man gemacht haben. Die Landschaft ist wundervoll und man kann auf halber Strecke an einem Wasserfall zum Schwimmen anhalten. Außerdem verleiht Tony auch Wellenreitboards, es gibt einige windgeschützte Buchten zum Wellenreiten. Über die Moped-Route und die Spots zum Wellenreiten informiert Tony euch gerne. Tipp: In Phan Rang am Abend den buddhistischen Tempel anschauen und anschließend von oben den Sonnenuntergang genießen!
Und sonst? Impfungen sind nicht zwingend notwendig, einen Schutz gegen Tollwut sollte man in Erwägung ziehen. Moskitos sind im Gegensatz zu anderen Regionen Vietnams hier kaum ein Thema – zu trocken und windig ist das Klima hier. Das Essen ist in der Regel gut, Medikamente gegen Magen-Darm-Infekte sollten aber im Gepäck sein. Dass Vietnam ein sehr sicheres Reiseland ist und die Lebenshaltungskosten vor Ort niedrig sind, trägt maßgeblich zur Entspannung bei.
Schattenseiten: Der lange Transfer von Ho-Chi-Minh-Stadt stellt sicher, dass man auch wirklich urlaubsreif am Spot ankommt. Das Set-up vor Ort spricht eher Individualreisende an als Familien oder Pauschaltouristen. Die Tidenabhängigkeit vieler Spots erfordert es, dass man sich vor Ort informiert.
1 Thai An/Stairs
Ob dieser Spot einen offiziellen Namen hat? Man weiß es nicht. Aufgrund der Stufen, die von der Hauptstraße runter zum Strand führen, haben wir ihn „Stairs“ getauft. So findet ihr ihn: Einfach vom Surf Camp aus der Hauptstraße Richtung Norden und Vinh Hy folgen. Nach wenigen Kilometern lässt man das Dorf Thai An hinter sich und sieht auf der rechten Seite das Wasser. Nach hundert Meter führen die Stufen zum Strand runter. Sobald starker Wind aus N bis NNW bläst und ein solider Swell an die Küste rauscht, ist „Stairs“ der beste Wavespot für reines Abreiten in der Region. Ab einem Wasserstand von einem Meter kann man genau vor den Stufen einsteigen, übers Riff rausfahren und von dort aus zirka 100 Meter bis zum Peak hochkreuzen. Im Line-up kann man sich sehr gut an einem alten Gemäuer am Strand orientieren. Genau auf dieser Höhe geht man nämlich bestenfalls auf die Welle und kann diese dann, mit bis zu fünf Turns, bis runter zum Channel abreiten. Da der Wind über einen Berg von links weht, bleiben die Wellen auch bei sideshore komplett clean, es entsteht kein störender Chop, lediglich der Wind ist etwas böiger. An den absoluten Sahnetagen dreht der Wind abends ein paar Grad Richtung Westen und kommt leicht offshore übers Riff – perfekt zum Abreiten. Aufgrund der kraftvollen Welle, der spürbaren Strömung und des felsigen Untergrunds ist Stairs unterm Strich eher ein Spot für erfahrene Waver.
2 Thai An/Stairs Channel
Bereits von der Straße erkennt man gut, dass das Riff von „Stairs“ etwas weiter in Lee ausläuft und ein tiefer Bereich entsteht, in dem keine Wellen brechen. Hier herrschen perfekte Bump & Jump-Bedingungen zum Üben von Sprüngen, Tricksen oder einfach nur zum Cruisen. Der Vorteil an diesem Spot ist die Wassertiefe, denn hier kann man mit kurzen Finnen schon ab 0,8 Meter Tide direkt vom Strand starten und muss keine Angst vor Untiefen haben. Unerfahrene Windsurfer sollten nur aufpassen nicht zu weit abzufallen, denn etwa zweihundert Meter in Lee wird das Riff wieder deutlich flacher und die Wellen fangen an zu brechen.
3 Thai An/Nordinsel
Ein sehr spezieller Spot, der schwer zu erreichen ist. Vom Surf Camp kommend biegt man von der Hauptstraße rechts in das Dorf Thai An ab, fährt dann die dritte Straße rechts, die irgendwann zu einem Feldweg und später zur Sandpiste wird. Hier kämpft man sich mit dem Moped durch bis zu einer Grasfläche, die genau gegenüber von der Insel liegt. Dort kann man aufriggen und ins Wasser gehen. Die Kulisse ist atemberaubend und wunderschön, die Bedingungen erste Sahne. Auch bei starkem Wind bleibt die Wasseroberfläche schön glatt, einige kleinere Chops erlauben Sprünge und Freestyletricks. Aber Vorsicht! Es liegen drei große Felsen in der Lagune zwischen Land und der kleinen Insel. Man sollte grundsätzlich nur ab 1,5 Meter Tide rausgehen, aber auch dann liegen die größeren Felsen noch dicht unter der Wasseroberfläche.
4 Skatepark
Fünfhundert Meter in Luv des „Vietnam Surf Camping“ befindet sich ein einzigartiger Kombi-Spot, der für Aufsteiger, Flachwasser- und Wellenfans gleichermaßen geeignet ist. Hier heizt man bei NNO- bis ONO-Wind über spiegelglattes Wasser aus der Lagune, ab und zu kommt von vorne, in sehr langen Abständen, eine kleine Welle durch den breiten Channel gerollt – ungefährlich und trotzdem perfekt zum Springen und Freestylen. Je weiter man rausfährt, desto höher wird die Brandung. Die Wellen brechen langsam und eher sanft, da der Meeresgrund gleichmäßig ansteigt. Grundsätzlich kann man an diesem Spot schon ab einem Tidenstand von einem Meter fahren, allerdings muss man bei einem Wasserstand von unter 1,3 Meter vom Vietnam Surf Camp rauslaufen bis es tief genug ist, um zum Spot aufzukreuzen.
5 Surfcamp Riff
Je nach Windstärke und Swell bricht am der Lagune vorgelagerten Riff eine schnelle und kraftvolle Welle – bei moderatem Wind oft nur einen Meter hoch, bei lang anhaltendem Starkwind bis zu masthoch. Durch den ungebremsten Sideshorewind von links ist dieser Spot deutlich besser zum Springen geeignet als „Stairs“, wo es in der Brandungszone immer etwas böig ist. Wer also auf jedem Schlag abheben möchte und gleichzeitig noch eine steile Welle zum Abreiten sucht, ist hier bestens aufgehoben. Ab 1,3 Meter Wasserstand kann man mit kurzen Wave-Finnen vom Camp aus durch die Lagune zum Riff rausfahren und sich draußen in die Wellen stürzen, ansonsten ist etwas Fußmarsch angesagt.
6) Surfcamp Lagune
Direkt in der Lagune vor dem Camp entsteht ab einem Wasserstand von 1,3 Meter ein netter Flachwasserspot zum Cruisen und Tricksen. Der Untergrund besteht die ersten zweihundert Meter aus Seegras, Sand und kleinem Gestein. Wer also schon bei weniger als 1,3 Meter Tide rausgeht, riskiert eine kaputte Finne oder ein paar Kratzer im Board. Weiter draußen kurz vor dem Riff, liegen auch größere Steine, die man bei Ebbe aber gut sieht. Also am besten bei Ebbe erstmal einen Überblick verschaffen und vor Ort Erkundigungen einholen. Da direkt nebenan eine neue Kite-Station aufgemacht hat, ist das hier der einzige Spot, den man sich mit Kitern teilen muss, vor allem, wenn der Wind schwächer ist und geschult wird.
7 My Tan/Südinsel
Man findet den Spot, wenn man auf der Hauptstraße Richtung My Tan kurz vor dem Dorf links abbiegt und der kleinen Straße am Friedhof vorbei folgt, bis man die vorgelagerte Insel erblickt. Unten am Strand, kann man in Luv des kleinen „Hafens“ aufs Wasser gehen, der Untergrund ist die ersten fünfzig Meter sehr hart und steinig. Ab einem Wasserstand von über einem Meter kann man vorsichtig vom Ufer aus starten, unter einem Meter Wasserstand sollte man rauslaufen, bis es hüfttief ist, und von dort aus starten. Hier kommt der Wind etwas auflandiger und bläst genau durch die Schneise zwischen Festland und der kleinen Insel, wodurch er noch verstärkt wird. Unterm Strich ist My Tan vor allem ein sehr schöner Spot zum Springen.
8 Phan Rang
In der Bucht der Stadt Phan Rang ist der Wind etwas schwächer als an den anderen Spots, was auch ein Vorteil sein kann. Der Wind kommt side-sideonshore, trotzdem baut sich hier keine größere Welle auf, je nach Tide aber ein kleiner Shorebreak – klassische Bump & Jump-Bedingungen also. Die Wasserfarbe ist hier durch den sandigen Untergrund (oder durch das Abwasser der Stadt?) nicht so schön wie an den nördlicher gelegenen Spots. Wer nicht im Camp übernachten möchte, sondern in einem der Resorts in Phan Rang absteigt, hat hier jedoch die Möglichkeit, auch direkt vor der Haustür aufs Wasser zu gehen. Von der großen Straße, die parallel zum Ufer durch Phan Rang führt, biegt man am zweiten Kreisverkehr links auf eine breite Straße ab, deren Straßenrand mit Flaggen geschmückt ist. Dieser folgt man bis an den Strand. Achtung: Es können Fischernetze oder Leinen zum Befestigen von Booten gespannt sein. Diese erkennt man aber normalerweise gut an kleinen Bojen an der Wasseroberfläche.