Wind gibt es in der griechischen Ägäis reichlich. Der Meltemi belüftet auch Euböa, Griechenlands zweitgrößte Insel. Doch kaum ein Windsurfer kennt sie.
Warum sollte der griechische Windgott Aiolos seine Kräfte nicht auch auf Evia – auf Deutsch Euböa – der zweitgrößten Insel Griechenlands, den Windsurfern zur Verfügung stellen? Vor dreißig Jahren war ich bereits auf der Insel und wollte nun wissen, was aus ihr geworden ist und besuchte im Sommer 2018 und 2019 dieses relativ unbekannte Eiland.
Wer Windsurfen mit Wandern, Radfahren und ursprünglicher griechischer Kultur vereinen möchte, der wird auf Evia eine schöne Zeit haben. Euböa, mit 3660 Quadratkilometern Fläche und rund 220.000 Einwohnern, liegt in der westlichen Ägäis (östlich von Athen), und ist über eine Brücke an der schmalsten Meerenge der Welt (40 Meter) bei Chalkida, dem Hauptort, mit dem Festland verbunden. Dort kann man alle sechs Stunden ein Naturschauspiel der Gezeiten beobachten. Eine Gebirgskette zieht sich durch die gesamte Insel, deren höchster Berg der Dirphys mit 1745 Metern Höhe ist. Steile Küsten, Berge, Hügellandschaften und einsame Buchten wechseln sich ab. Große Hotelkomplexe und Massentourismus gibt es auf der gesamten Insel nicht, dafür gibt es viel zu unternehmen und zu entdecken. Für uns Windsurfer kommt der Südteil der Insel mit den Orten Marmari und Karystos in Betracht.