Surfverbot in Griechenland ab Windstärke 6 – Update

Surfverbot in Griechenland ab Windstärke 6 – UpdateFoto: Sebastian Schöffel
Surfverbot in Griechenland ab Windstärke 6 – Update

Was sich anhört, wie ein schlechter Scherz, ist leider Realität: Wind- und Kitesurfen ist in Griechenland ab Windstärke 6 tatsächlich verboten. Das Gesetz selbst gibt es schon seit 2018, es wurde bislang aber nicht kontrolliert und dementsprechend auch nicht beachtet. Das scheint sich nun teilweise zu ändern.

Starkwindspots gibt es in Griechenland ohne Ende – wenn der Meltemi ballert und lokale Verstärkungen hinzu kommen, werden auf Kreta, Karpathos und an anderen Topspots regelmäßig die kleinsten Segel ausgerollt. Was wohl nur die wenigsten Surfer wissen: Über 25 Knoten ist das Segeln sowie Wind- und Kitesurfen in ganz Griechenland offiziell verboten!

Hintergrund ist, dass es immer wieder zu teuren Such- und Rettungseinsätzen gekommen ist, durch die in Not geratene Segler, Surfer und SUP-Paddler geretten werden mussten. Da das landesweite Gesetz von 2018 bislang überhaupt nicht kontrolliert wurde, hielt sich der Aufschrei in der Wassersportgemeinde in Grenzen.

Teilweise scheint sich das nun zu ändern: Leser berichteten uns von Strafen zwischen 300 und 500 Euro, die auf Santorini und am Athener Citypot Loutsa verhängt wurden. Auf surf-Nachfrage bestätigte auch Tony Frey, Betreiberin eines Surfcenters in Loutsa, die Vorfälle. Die Strafen werden demnach fällig, wenn man als Segler, Wind- oder Kitesurfer bei über 25 Knoten auf dem Wasser ist, SUPen ist bereits ab 20 Knoten tabu.

  Bei Starkwind am besten – griechische Spots wie Elounta auf KretaFoto: Wolfgang Strasser
Bei Starkwind am besten – griechische Spots wie Elounta auf Kreta

Müssen Griechenland-Fans jetzt um ihre Lieblingsspots fürchten? Zur Wahrheit gehört auch, dass die Kontrollen bislang scheinbar regional sehr unterschiedlich durchgeführt werden. Während in Loutsa und Santorini 2020 verstärkt kontrolliert wurde, scheint das Gesetz auf Paros, Mykonos und anderen Inseln überhaupt kein Thema zu sein.

Hinzu kommt, wie Tobias Gottfried von Surf & Kite Theologos/Rhodos betont, „dass man als Gast eines Surfcenters nicht von den Strafen bedroht ist. Jedes Center muss in Griechenland ein Rettungsboot vorhalten und die Sicherheit der eigenen Gäste gewährleisten.“

Zusammenfassend kann man also sagen, dass das Risiko, eine saftige Strafe zu kassieren, derzeit an den meisten griechischen Spots eher gering ist – weil nicht flächendeckend kontrolliert wird. Ganz von der Hand weisen kann man das Risiko allerdings an keinem Spot, vor allem, wenn man mit eigenem Material auf dem Wasser ist und nicht über eine Surfstation gebucht hat.

Wie steht ihr dazu? Kanntet ihr die Regelung bereits und würdet ihr deshalb auf einen Windsurfurlaub in Griechenland verzichten? Schreibt uns eine Mail an redaktion@surf-magazin.de