Schon im Neuen Testament bläst den Jüngern ein heftiger Wind um die Ohren: Mit der Bändigung des Sturms (Matthäus 8; Markus 4; Lukas 8) gelingt es Jesus von Nazareth in der Bibel die Natur zu besänftigen. Für Surfer sind die „starken Stürme“ jedoch ein Segen. Im heiligen Land Israel erreicht die Starkwind-Wahrscheinlichkeit auf dem See Genezareth in den Sommermonaten fast göttliche 100 Prozent.
Auf Einladung Eyals und Dank des Israelischen Tourismus-Verbandes saßen Fotograf Thomas und ich am Vortag mit Spannung in einer Maschine der El Al voll Rabbis, israelischer Geschäftsmänner und jüdischer Familien. Beim Landeanflug blickte ich entsetzt auf die Betonwüste Tel Avivs. Hinter uns saßen drei Frauen, die sofort im Glückstaumel zu singen anfingen. Am Tag zuvor in der Redaktion fragten mich meine Kollegen, ob ich verrückt sei, nach Israel zu fliegen. Der Abzug aus dem Gaza-Streifen war gerade im vollen Gang. Etwa 5000 Journalisten befanden sich in Lauerstellung am Gaza-Streifen. Dort bläst nämlich ein anderer Wind. In den Medien wirft Israel immer schwere Schatten. Angesteckt von diesen Einflüssen und den strengen, aber freundlichen Sicherheitsvorkehrungen für El Al-Gäste am Frankfurter Flughafen wusste ich nichts mit der freudigen Singerei und der entspannten Haltung im Flieger anzufangen. Ich freute mich einfach mit und war gespannt auf den historischen See Genezareth.
Für Eyal (die neue israelische Hoffnung im Worldcup) stellt der See lediglich ein tolles Sommer-Surf-Revier dar. Bis vor einem Jahr war ihm die Bedeutung der heiligen Stätten kaum bewusst. Es war seine Freundin aus Brasilien, Worldcupperin Juliana Farias, die bei ihrem Besuch im Vorjahr fast aus dem Häuschen geriet, als sie vor Kapernaum surfen ging. (Bibel-Zitat: Und siehe da, da erhob sich ein gewaltiger Sturm auf dem See, so dass auch das Boot von Wellen zugedeckt wurde.)
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