SURF Redaktion
· 03.02.2023
Hurghada, Dahab und Soma Bay sind die klassischen Ziele in Ägypten. Doch es gibt gute Alternativen mit ähnlichen Bedingungen, aber ohne Massentourismus.
Spots in diesem Artikel:
Den einen Top-Spot Ägyptens zu benennen, ist eigentlich unmöglich. Die Spots am Roten Meer sind vor allem für die Windsurfer interessant, die eine Infrastruktur mit guten Surfcentern und Hotels suchen – und die garantiert keine kalten Finger beim Surfen bekommen möchten, kombiniert mit einer sehr hohen Windwahrscheinlichkeit. Dafür ist allerdings eine Flugreise nötig, und es ist ratsam, mit einem der bekannten Surfreisen-Veranstalter eine komplette Reise zu buchen. Ägypten ist weniger ein Land, in dem man auf eigene Faust loszieht und neue Spots entdeckt.
Seit in den späten Achtzigerjahren Ägypten als Windsurf-Reiseland entdeckt wurde, haben sich drei Zentren herauskristallisiert. Das war zu Beginn die Gegend um Hurghada (1), das schnell durch seine Nähe zum internationalen Flughafen zum touristischen und windsurferischen Epizentrum am Roten Meer wurde. Es folgte mit Dahab (2) auf dem Sinai das wohl vielseitigste Revier mit einer der besten Windstatistiken in Ägypten. Auch hier siedelten sich in den Neunziger- und Zweitausenderjahren zahlreiche Hotels und Surfstationen an. Zuletzt entdeckten die Windsurfer – und vor allem aber auch Kiter – Abu Soma (3) südlich von Hurghada. Dort weht der Wind noch etwas stärker und konstanter, es gibt vor allem auch für Ein- und Aufsteiger perfekte Bedingungen mit großen, stehtiefen Bereichen.
Eines muss einem klar sein: Die aufgeführten Top-Spots haben dieses Prädikat nicht ohne Grund, hier passt einfach die Kombination aus Wind, surferischer Infrastruktur und Unterkünften. Auch die Art der Bedingungen verändern sich an anderen Orten am Roten Meer nur wenig. Wer glaubt, vielleicht doch noch irgendwo einen perfekten Wavespot zu entdecken, wird enttäuscht werden. Trotzdem gibt es einige Alternativen, die vor allem noch mehr Ruhe und Abgeschiedenheit bieten können.
Der Hafenort südlich der Soma Bay erlebte seine (Windsurf-)Blüte in den Neunzigerjahren und geriet später etwas in Vergessenheit. Vielleicht auch deshalb, weil der Wind dort besonders morgens sehr gut ist – also nichts für Langschläfer. Vielen älteren Surfern ist sicher das Hotel Shams noch ein Begriff. Nach dessen Renovierung – in Kombination mit dem direkt davor liegenden ION Club mit stehtiefem Bereich – ist Safaga vor allem für Familien eine preisgünstige Alternative. Ein Langschlag zu Tobia Island ist nach wie vor ein Highlight.
Auch diesen südlichen Spot am Roten Meer erreicht ihr über den Flughafen Marsa Alam. Allerdings ist der Transfer mit knapp 30 Minuten deutlich kürzer als nach Lahamii Bay. Ägypten-Urgestein Tommy Friedel betreibt die Station in El Naaba. Wer neben Flachwasser auch ein bisschen Dünungswelle erleben möchte, für den ist El Naaba eine Alternative.
Ansonsten ist der größte Pluspunkt das Fehlen von Massentourismus rund um das gute Three Corners Equinox Hotel. Allerdings muss man rund zehn Minuten laufen, um vom Hotel die Surfstation zu erreichen– aber das hat noch niemandem geschadet.
Selbst in Ägypten kann es im Winter ab und zu recht frisch werden. Da ist es eine gute Nachricht, dass die Lahamii Bay rund 400 Kilometer südlich von Hurghada liegt und damit auch noch etwas wärmer ist. Vom internationalen Flughafen Marsa Alam dauert es rund zwei Stunden, bis man das gute, vor allem bei Tauchern beliebte, Hotel Lahamii Bay erreicht. Wer Abgeschiedenheit und Ruhe sucht und entspanntes Surfen mit wenigen Leuten auf dem Wasser bei moderatem Gleitwind genießen will, der ist hier richtig.