Auf der Suche nach ultimativen Surfspots schreckt Gilles Calvet auch vorm Unmöglichen nicht zurück: Gomera! Die Insel gilt als gebirgiges Wanderparadies. Die steile, felsige Küste zieht keine Surfer an. Gilles ging trotzdem hin.
Vargas ist nicht mein Ding: Desolates Terrain, unsaubere Wellen, eingesäumt von einem Strand mit grauenhaftem Kiesel und einem Shorebreak, der selbst den Worldcuppern, bevor sie vom brutalen Wind verdroschen werden, die Knochen bricht. Es ist April 2003 auf Gran Canaria. Die erste Etappe des Worldcups ist eine totale Pleite. Eigentlich bin ich gekommen, um Action zu fotografieren. Stattdessen ertränke ich meine Langeweile in schwarzem Kaffee im abgedroschenen Van von Barth, einem belgischen Waverider, der schon seit Jahrzehnten in El Medano auf Teneriffa lebt. Neben uns schlürfen auch Jonas Ceballos, Dario Ojeda und sein Freund, dessen Namen ich noch nicht ein Mal kenne, die schwarze Droge. Ich träume abwesend von Spots mit türkisem Wasser, als mir die provozierende Frage über die Lippen rutscht: „Gibt es einen Spot auf Gomera?“
Jonas belächelt mich mitleidig, Dario hält es nicht für notwendig, seine Nase aus seiner dampfenden Kaffeetasse zu heben und sein kanarischer Kumpel rotzt mir die Antwort ins Gesicht: „Ahi solo hay alacantilados“ – dort gibt es nur Felsen! Totenstille. Der Stumpfsinn wird von Barths Stimme unterbrochen: „Es gibt einen Spot auf La Gomera. Er funktioniert bei Nordostpassat und Wellen aus Norden. Der Swell muss aber groß sein, damit der Break funktioniert. Der Wind bläst dort ultra stark und sideshore.
Ein Jahr später ist Gilles Calvet am Spot Punta Llana, der flache Point, auf Gomera Es ist der einzige Point der Insel, der flach ist.
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