
„Der Bosporus ist unsere Gorge“, erzählt uns Güney, unser Guide, beim Abendessen. Er hätte vor Jahren noch auf dem Bosporus surfen gelernt. Das war damals noch erlaubt und klingt nach Seemannsgarn, kennt man die starken Strömungen und den Frachtverkehr Richtung Ukraine und Russland.
Tatsächlich fließt der Bosporusstrom so stark wie ein großer Fluss von Nord nach Süd. Das liegt am geringeren Salzgehalt und der geringeren Temperatur des Schwarzen Meers. Diese Strömung hält das Wasser erstaunlich sauber. In der Tiefe verläuft der Strom umgekehrt. Kinder baden an den Promenaden im dunkelblauen Wasser, Fischer ziehen an den Kaimauern und Brücken zu Tausenden Istavrit, Bosporus-Sardinen, aus der Meeresenge, Delfine jagen zwischen riesigen Tankern im nährstoffreichen Wasser – das wahre Wunder zwischen den Kontinenten. Hier beschleunigt auch der Nordostwind und schenkt der Stadt reine Luft und der Ägäis den Meltemi.
Das Schwarze Meer und Istanbul sind tatsächlich die Geburtsstätte des bekannten Sommerwindes. Nur im Winter kennt Istanbul Smog, vor allem wenn der Wind aus Südwest bläst, da liegt die Weltstadt im Luvstau der umliegenden Hügel. Nur am Wasser drückt der Wind Wellen gegen die Strömung. Wenn Surfen erlaubt wäre, dann würde der Bosporus dann tatsächlich an die Gorge erinnern.
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