Was bringen die unterschiedlichen Konzepte bei Foilsegeln?

Was bringen die unterschiedlichen Konzepte bei Foilsegeln?Foto: Stephan Gölnitz
Was bringen die unterschiedlichen Konzepte bei Foilsegeln?

Am Sch(n)eideweg: Für kaum eine Disziplin werden so unterschiedliche Segel-Konzepte geschneidert wie bei Foilsegeln. Wir haben die Unterschiede herausgekitzelt.

Zum Foilen benötigt man zwingend ein Foil, dann idealerweise ein spezielles Board und danach – vielleicht – ein spezielles Foilsegel. Bei den aktuell angebotenen Spezialsegeln gehen die Ideen weit auseinander. Auf der einen Seite werden meist große (7,0 und mehr Quadratmeter) Cambersegel, die erkennbar dem High-End-Racesegment entspringen, angepriesen. Meist mit weniger Loose Leech, stärker ausgestelltem Unterliek und flachem hartem Profil. Das Severne Hyper Glide 8,0 erwies sich im Test als bocksteif, eigentlich nicht anzupumpen und mit sehr mäßiger (Camber-)Rotation. Gerade bei der doch oft wackeligen Foilhalse bei Leichtwind kann man auf hartes Anreißen oder Fußtritte ins Segel aber gut verzichten. Das NeilPryde RS:Flight 7,8 wirkte minimal elastischer, mit zumindest etwas Feedback beim Pumpen. Beide Segel sind beim Aufholen gefühlt dreimal so schwer wie ein 6,8er- Freemovesegel, sehr leichte Surfer kommen bei vollgelaufener Masttasche an die Grenzen des Machbaren. Unser Fazit: Diese Segel liefern tatsächlich viel Leistung für Racer, die Up und Down um Bojen heizen, oder für Hobby-Umsteiger vom Formulaboard, die ein 8,0er als Kindersegel ansehen. Dazu passen sehr breite Boards und gestreckte, schlanke Performance-Flügel. Einziger Vorteil auch für Freizeit-Foiler: Die festgenagelte Druckpunktlage stabilisiert auch das gesamte Fluggerät. Entspanntes Foiling mit möglichst kleinem Rigg sieht aber anders aus.

Extrem anders geht daher Naish mit dem Lift-Konzept ans Foil-Thema heran. Segel zwischen 4,7 und 6,4 reichen selbst für schwächsten Wind – in Kombination mit einem sehr früh losgehenden Foil wie dem von Naish. Das Segel ist zum „normalen“ Windsurfen nicht geeignet und bei richtig Druck dann überfordert. Es überzeugt aber mit minimalstem Gewicht und bestem Passiv-Zug und es lässt sich damit hervorragend aufs Foil pumpen. Weniger radikal geht Starboard mit dem „Flight“ an die Sache. Wir waren bei ersten Ausflügen von der Gleitleistung des 6,7er überrascht, es pumpt sich super an, geht damit gefühlt so früh los wie die 8,0er-Cambersegel, dabei liegt es federleicht und soft in der Hand. Die Anforderungen für ein Freizeit-Foilsegel sieht Segeldesigner You daher als „power-to-weight-ratio“ – maximaler Vortrieb bei geringstem Gewicht und Größe. Das scheint bei der Segelpremiere bereits gut gelungen.

Naish Lift 5,7

  Naish Lift 5,7Foto: Stephan Gölnitz
Naish Lift 5,7

Größen: 3,7/4,7/5,7/6,4 qm

Vorliek: 352/382/408/430 cm

Mastlänge: 370/370/400/430 cm

Preise: 649/699/749/799 Euro

NeilPryde RS:Flight 7,8

  NeilPryde RS:Flight 7,8Foto: Stephan Gölnitz
NeilPryde RS:Flight 7,8

Größen: 5,4/6,2/7,0/7,8/8,8 qm

Vorliek: 416/441/466/490/515 cm

Preise: 1299/1319/1349/1369/1399 Euro

Severne Hyper Glide 8,0

  Severne Hyper Glide 8,0Foto: Stephan Gölnitz
Severne Hyper Glide 8,0

Größen: 8,0/9,0/10,0 qm

Vorliek: 484/520/535 cm

Preise: 1060/1126/1166 Euro

Starboard Flight 6,7

  Starboard Flight 6,7Foto: Stephan Gölnitz
Starboard Flight 6,7

Größen: 5,6/6,7 qm

Vorliek: 428/458 cm

Preise: 799/819 Euro

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