“Ab acht Quadratmeter werden mehr Segel mit Cambern als ohne verkauft”, weiß surf-Tester Frank aus dem Shop-Alltag. Dafür gibt es gute Gründe: Das Aufriggen dauert meist nur unwesentlich länger, in Summe der Leistungen liegen Cambersegel in dieser Größe traditionell vorne. Vor allem ohne umzutrimmen decken sie meist einen größeren Windbereich ab und liegen besonders fahrstabil in der Hand. Der Manövervorteil für camberlose Segel beschränkt sich auf Starts und Wendemanöver, in der Halse stört ein gut rotierender Camber dagegen vergleichsweise wenig.
Die neuen, kompakten Segelschnitte mit ausgefallenen Schothornschnitten lassen sich nach den Daten nur noch begrenzt vergleichen – alles, was hinten über die Gabel übersteht, wird in den technischen Daten schlicht unterschlagen. Um ein gutes Gefühl für die tatsächlichen Dimensionen zu bekommen, haben wir dazu neben der nominellen Gabellänge auch gemessen, wie weit die Latte oberhalb der Gabel übersteht. Unser Fahrleistungssieger, das North Sails S_Type, käme mit einer Gabellänge von 2,29 Meter plus Überhang von 29 Zentimetern bei einer konventionellen Schothornkonstruktion auf eine Gabellänge von 2,58 Meter. Aus dieser langen Segelsehne zieht es unglaublich viel Leistung und bleibt dennoch mit tollem Twist obendrein spitzenmäßig kontrollierbar bei viel Wind.
Das Gaastra Swift benötigt ebenfalls eine 2,28 Meter lange Gabel, ist tatsächlich aber – eher konservativ geschnitten – viel gestreckter, weil es auch da aufhört, wo die Gabel endet. Funktioniert hat das Gaastra Swift im Test ebenfalls – und zwar ebenfalls richtig gut. Und beweist damit, dass technische Neuerungen zwar meist in einzelnen Punkten spürbare Verbesserungen bringen, aber nicht immer automatisch in allen Belangen überlegen sind.
Die Testergebnisse der 6 Freeridesegel 2-Cam 8,2 gibt es unten als PDF-Download.
Freeridesegel 2-Cam 8,2 - 2011
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