Das NeilPryde V6 ist einfach aufzubauen, fahrstabil und durchgleitstark. Ein leichtes Segel, das auch im Handling besonders überzeugen kann. Das Profil mit vergleichsweise etwas flacherem Anströmwinkel baut schon früh viel Vortrieb auf und zeigt sich nach dem Angleiten sehr spurtstark.
An Land: Das Segel zeigt vergleichsweise etwas weniger Loose Leech, auch im Starkwindtrimm zeigen sich die typischen Falten an Land überwiegend nur im Toppbereich. Dennoch kann das Segel gut über einen großen Teil des Achterlieks twisten, das Segel wirkt dabei insgesamt recht elastisch. Die Masttasche wirkt extrem robust, Verstärkungsmaterialien sind großzügig dimensioniert und auch der verwendete Monofilm ist solide. Der Mastprotektor ist 2009 deutlich steifer, ermöglicht aber guten Zugriff zum Einfädeln und deckt den Mastfuß gut ab.
Die “Zacke” am Schothorn ist durch die diagonal durch die Gabel laufende Latte verstärkt. Zwischen den Latten findet man vier Minibatten. Das gesamte Achterliek ist mit X-Ply eingefasst. Beim Aufbau werden die Camber nachträglich angeklappt.
Auf dem Wasser: Das V6 wirkt direkt, etwas racig und sehr leicht, es funktioniert schon mit neutral eingehängtem Schothorn in einem sehr breiten Windbereich. Trotz des direkten Fahrgefühls lässt sich das Rigg gut anpumpen und das offensichtlich aerodynamisch effiziente Profil “lädt” sich schon bei wenig Wind gut auf. So kann das V6 gleich nach dem Angleiten und bei löchrigem, böigem Wind einen minimalen Vorteil unter den ansonsten sehr dicht beieinander liegenden Segeln verbuchen. Auch im Nichtgleiten wirkt das Segel agil, lässt sich mit wenig Kraft bewegen, in der Halse rotieren die Camber ohne übermäßigen Ruck.
Das V6 funktioniert in einem weiten Windbereich mit nur locker eingehängter Trimmschot, muss erst sehr spät am Schothorn nachgetrimmt werden und liegt maximal fahrstabil in der Hand.
Verwendeter Mast: NeilPryde X6 460 cm, IMCS 25,
2,00 Kilo, 80 % Carbon, Preis: 479 Euro
Web: www.neilpryde.de