Fazit: Das X_Type erfordert mehr Trimm-Know-how und bietet nicht ganz so viel Leistung, lediglich in der Kontrolle bei Highwind ist es dem Cambersegel ebenbürtig. Das S_Type rotiert in der Halse gut und mit gedämpftem Sound, bietet dazu maximale Leistung in einem Trimm – eignet sich damit besser für den Lazy Surfer in böigen Revieren.
An Land: Das S_Type lässt sich sehr leicht aufbauen, die großen Rollencamber klappen sehr leicht an den Mast, der unterste kann wahlweise weggelassen werden. Typischerweise benötigt das Cambersegel bei gleicher Größe eine Latte weniger, auf der Waage führt das nahezu zum Gleichstand. Die Trimmkräfte fielen beide Male recht moderat aus.
Auf dem Wasser: Da stecken drei Camber in der Masttasche und man spürt es nicht – zumindest der erste Gewichtseindruck beim Losfahren überrascht. Auch das S_Type wirkt leicht, dabei sehr direkt und wie aus einem Guss. Selbst bei böigem Wind liegt es sehr stabil in der Hand, dreht nicht weg und zieht damit flott vom Fleck ohne große fahrtechnische Ansprüche. Gleich nach dem Angleiten beschleunigt es sehr gut, steht extrem stabil und ruhig an Deck, und man kann sich bereits bei wenig Wind sehr gut in einer fixen Speedhaltung verkeilen. Stramm und direkt vermittelt es dabei echtes Racefeeling, die breite Masttasche und die Rennoptik tragen sicher dazu bei – ein Segel, das zu den JP Super Sport-Testboards super passt, zum gemütlichen Freerider weniger.
Im mittleren Trimm deckt das S_Type einen sehr großen Einsatzbereich ab und kann dem X_Type bei allen Bedingungen, besonders auf Amwindkurs leicht wegfahren. Das X_Type ist im Vergleich der Softie dieser Paarung: Es wirkt minimal direkter als ein NeilPryde Hellcat, aber lange nicht so straff wie sein Cambergefährte S_Type. Auf dem 4,60er- Mast funktioniert das 7,8er-Segel ohne die zusätzliche Camberunterstützung vor allem im Mittel- und Highwindtrimm gut, vor allem an Vorlieksspannung sollte man nicht sparen. Sogar das Manöverhandling gefällt im Starkwindtrimm besser, da rotiert es unter den NoCams am besten, im Low-End-Trimm bleiben die Latten auch mal am Mast hängen.
North Sails empfiehlt auch nicht den super sackigen Trimm, sondern nur einen Zentimeter Trimmvarianz am Schothorn – wir würden das Segel auch bedenkenlos noch bauchiger fahren. Denn beide North-Segel lassen sich mit sehr wenig Spannung am Schothorn immer noch gut kontrollieren, genügend Vorliek mit entsprechend “Loose” vorausgesetzt. Da kommt kaum Zug auf der hinteren Hand auf, das ist eine Spezialität der North-Schnitte. Leistungsmäßig kann das X_Type vor allem im etwas flacheren Mittelwindtrimm mit dem S_Type nicht mithalten.
NORTH SAILS S_TYPE 7,8
Vorliek: 484 cm
Gabellänge: 210 cm
Latten: 6
Gewicht*: 5,3 Kilo
Preis: 759 Euro
Testmast: North SDM Gold; 75 % Carbon; 460 cm; 25 IMCS; 2,0 Kilo
Preis: 519 Euro
NORTH SAILS X_TYPE 7,8
Vorliek: 492 cm
Gabellänge: 208 cm
Latten: 7
Gewicht*: 5,2 Kilo
Preis: 759 Euro
Testmast: North SDM Gold; 75 % Carbon; 460 cm; 25 IMCS; 2,0 Kilo
Preis: 519 Euro
*= Surf-Massung