Race- und Slalomsegel versprechen maximalen Speed. Was sich genau dahinter verbirgt und wer davon besser die Finger lassen sollte, erfährst du im großen Windsurf Segel Guide.
Ähnlich wie die "Freestyle" ist auch "Slalom" eine recht spezielle Disziplin, die vor allem im Weltcup verbreitet ist. Wer sich beim Skifahren auskennt, würde hinter dem Begriff "Slalom" eher eine technisch orientierte Disziplin vermuten, doch das genaue Gegenteil ist der Fall: Slalom stellt gewissermaßen die "Formel 1" der Windsurfwelt dar, hier zählen der höchste Topspeed und die beste Kontrolle des Materials, um als Erster im Ziel anzukommen. Auch außerhalb des Weltcupzirkus wird Slalommaterial vermarktet, umso wichtiger ist es, sich bewusst zu machen, dass hier großes Fehlkaufpotential lauert.
Race- und Slalomsegel sind auf Topspeed und Kontrolle optimiert. Frühes Angleiten und leichtes Manöverhandling sind hingegen weniger im Fokus. Dies erreichen die Designer mit folgenden Grundcharakteristika:
Wer Spaß daran hat, sich auf der Regattabahn auszutoben, z.B. im Deutschen Windsurf Cup oder bei einem der zahlreichen Jedermann-Formate wie dem Speed Kini, der kann über diesen Segeltyp ernsthaft nachdenken. Dank des starres Profils und der extrem hohen Grundspannung halten Slalom/Racesegel den Druckpunkt auch bei starken Böen noch sehr gut und bleiben dadurch lange kontrollierbar – man kann also deutlich länger mit einem großen Segel hinhalten und seinen Topspeed entsprechend steigern. Voraussetzung für die sinnvolle Nutzung dieses Segeltyps sind die Kombination mit einem Slalombrett (die Kombination mit einem Freeridebrett würde keinerlei Sinn machen!) und die Verwendung von weit außen liegenden Schlaufenpositionen.
Wer sich für ein Segel dieses Typs entscheidet, muss sich bewusst machen, dass er gegenüber Freeridesegeln ohne Camber große Abstriche bei der Angleitleistung, dem Komfort beim Aufriggen und vor allem dem Handling bei Wasserstart und Manövern machen muss! Für den Umstieg von Freeride zu Slalom/Race bilden die von einigen Marken angebotenen "Freeracesegel" eine Zwischenlösung. Hier beschränkt man sich auf zwei Camber und etwas moderatere Grundcharkateristik als bei reinen Racesegeln. Aufsteiger und Hobbysurfer, die nur mal mit dem Kumpel am See um die Wette heizen wollen, sollten von Cambersegeln die Finger lassen. Auch an der Kasse macht sich der Unterschied zu Freeridesegeln bemerkbar – ein Aufpreis von einigen hundert Euro ist Standard, zusätzlich kommt man um einen hochwertigen (und teuren) Carbonmast nicht mehr herum.
Idealer Bretttyp für diese Segelgruppe: Slalom