CampsGirls Day mit Lina Erpenstein auf dem Surffestival

Julian Wiemar

 · 26.05.2023

Profi-Windsurferin Lina Erpenstein steht ihren Teilnehmerinnen mit Tipps und Tricks zur Seite.
Foto: Daniel Pankoke

Wave-Worldcupperin Lina Erpenstein verbrachte den Freitag während des Surffestivals mit siebzehn windsurfbegeisterten Frauen. Wir haben uns kurz mit ihr über den Girls Day unterhalten. Wie der Tag verlief, welche Camps als nächstes anstehen und warum sich die Veranstaltungen speziell und ausschließlich an Frauen richten, erfahrt ihr hier.

Hi Lina, wie geht’s? Hast du dich gut erholt von den ereignisreichen Festivaltagen?

Sehr gut, danke. Ja, das waren ereignisreiche Tage. Seit gestern bin ich in Dänemark und atme ein wenig durch. Hier veranstalte ich nächste Woche ein Wave Intro Camp und checke gerade schon einmal ein wenig die Lage vor Ort.

Du sprichst es gerade schon an: deine Camps dieses Jahr. Auf dem Surffestival hast du am Freitag einen Girls Day veranstaltet. Was stand auf dem Programm und wie viele Teilnehmerinnen waren am Start?

Siebzehn windsurfbegeisterte Frauen waren dabei! Wir sind morgens mit einer professionellen Yogaeinheit in den Tag gestartet. Da war es noch windstill und wir konnten uns erstmal alle entspannt am Strand kennenlernen. Anschließend ging es auf die Surfskates – ich finde, das ist eine super Ergänzung zu jedem Board-Sport und vor allem ein optimales Training an Land, wenn man vorhat, in Zukunft auch in der Welle Windsurfen zu gehen. Nach der Mittagspause setzte der Ostwind langsam ein. Beim Aufriggen am Strand sind einige Fragen zum Material aufgekommen und ich habe versucht, den Teilnehmerinnen da bestmöglich mit Tipps und Tricks zur Seite zu stehen. Wer zu kleine Boards für den leichten Wind dabei hatte, konnte direkt am Stand von Starboard und Severne etwas größeres ausleihen – das war optimal! Den gesamten Nachmittag verbrachten wir dann auf dem Wasser. Anschließend musste ich mich zügig in Richtung Festivalbühne begeben und mein DJ-Pult aufbauen – da hatte ich ja noch ordentlich Abendprogramm (lacht).

Woran habt ihr auf dem Wasser gefeilt?

Segel- und Grifftechniken bei Duckjibe und Powerhalse waren ein großes Thema. Es war schön den Fortschritt mitzuverfolgen. Ich war insgesamt vom allgemeinen Level der Damen begeistert.

Gibt es bei deinen Camps Grundvoraussetzungen für die Teilnahme?

Das ist ganz unterschiedlich. Beim Girls Day auf Fehmarn gab es keine Hürde. Doch nächste Woche hier in Dänemark sind der Wasserstart und sicheres Gleiten in den Fußschlaufen zum Beispiel Grundvoraussetzung. Denn hier wird es hauptsächlich um den Einstieg ins Windsurfen in der Welle gehen. Beim Camp in Hemmelmark, Ende August, sind wiederum alle Level willkommen.

Wie alt waren so die Teilnehmerinnen auf Fehmarn?

Es war zwischen zwölf und sechzig Jahren alles dabei.

Deine Camps wie der Girls Day beim Surffestival richten sich – wie der Name schon sagt – ganz speziell und ausschließlich an Frauen. Was ist der Grund dafür?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine Gruppe von Frauen eine bessere Dynamik entwickelt, wenn der, ich nenne es mal „Leistungsdruck“ der Männer nicht da ist. Männer sind oftmals etwas furchtloser, haben mehr Kraft und lernen somit im Windsurfen schneller dazu – das kann Frauen einschüchtern und sie können sich nicht so frei entfalten, wie innerhalb einer homogenen Gruppe.

Den Kommentar, dass man damit Männer im Prinzip ausschließen würde, höre ich nicht selten. Doch es soll bei meinen „Only Girls“ Veranstaltungen nicht darum gehen, jemanden auszuschließen, sondern ich versuche eine für Frauen angenehme Atmosphäre zu schaffen, in der sie sich ausprobieren können, ohne unter Beobachtung zu stehen.


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