Defi WindNicolas Goyard und Sara Wennekes rocken das Defi 2023

Tobias Frauen

 · 23.05.2023

1400 Starter, 40 Kilometer: Das legendäre Defi Wind
Foto: Veranstalter

Das legendäre Defi Wind hat seinem Ruf wieder alle Ehre gemacht: 1400 Starter sind bei 25 Knoten Tramontana auf den 40-Kilometer-Kurs gegangen. Ganz vorne lagen am Ende Sara Wennekes und Nicolas Goyard.

Dass das Defi Wind ein unvergleichliches Erlebnis ist, wissen alle, die hinterher mit leuchtenden Augen davon berichten. Auch trotz weit über 1000 Startern fahren die meisten in erster Linie gegen sich selbst und für die persönliche Bucket List. Nur ganz vorne zählen auch die Ergebnisse, ein Defi-Sieg in der Vita schmückt auch gestandene World Cup-Profis noch ungemein. Die Zutaten sind fast so legendär wir einmalig: Ein spektakulärer Massenstart hinter dem Startboot, dass vor dem Feld die Startlinie abfährt, dann zehn Kilometer bis zur ersten Halse, anschließend dann im Gegenverkehr zurück und noch eine zweite Runde auf demselben Kurs.

In diesem Jahr wehte der Tramontana an den ersten beiden Tagen mit rund 25 Knoten, am Samstag dann etwas schwächer, bevor er zum Schlusstag komplett einschlief. Das Feld ging wie gewohnt gemeinsam auf den Kurs, wurde jedoch in drei Gruppen gewertet: Foils, Finnen und Open Class, bei der frei gewählt werden darf. Mit mehr als 1000 Startern waren die Finnen klar in der Mehrzahl, in der Mixed-Klasse hatten sich knapp 300 Starterinnen und Starter gemeldet, nur auf dem Foil waren 69 Teilnehmer angemeldet. Ganz vorne ging jedoch an den Foils kein Weg vorbei, der beste reine Finnen-Fahrer bei den Herren war Lohan Jules auf Gesamtrang 20. Aber auch gestandene PWA-Profis wie Jordy Vonk gingen teilweise lieber mit der Finne als mit dem Foil an den Start.

Johan Søe fährt als Rookie auf Platz zwei

2023 darf Nicolas Goyard bereits den zweiten Defi-Sieg in Folge feiern, doch gleich dahinter liegt das 19 Jahre alte Supertalent Johan Søe aus Dänemark. Egal ob World Cup oder andere Rennen, der junge Däne ist längst in der Weltspitze angekommen und es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis er den ersten Sieg einfährt. Beim Defi gelang ihm im dritten Lauf ein erster Platz, ansonsten musste er noch Routinier Nicolas Goyard den Vortritt lassen. Doch andere Top-Fahrer wie Pierre Mortefon, Enrico Marotti, Bruno Martini, Amado Vrieswijk oder Antoine Albeau sahen von Johan Søe auch in Gruissan meistens nur das Heck.

Johan Søe war nach dem Event überwältigt: “Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich so schnell fahren würde. Es war etwas ganz Besonderes, ein Rennen vor Nico Goyard zu gewinnen, der eigentlich unschlagbar war.” Sein erstes Defi beschreibt der Däne: “Defi war eine wirklich schöne Erfahrung voller Adrenalin vor allem, wenn nach der Halse das ganze Feld auf sich zukommen sieht. Ich vertraue niemandem, der mir entgegen kommt. Manchmal bin ich sehr weite Halsen gefahren, man muss sich während des gesamten Rennens mit so vielen Leuten um einen herum sehr konzentrieren.“

Es hätte noch mehr Spaß gemacht, bei soliden 35-40 Knoten zu sehen, wie viel schneller als die Finnen wir sein können.“ (Nicolas Goyard)

Auch Sieger Nicolas Goyard zollt seinem Verfolger Johan Søe Respekt: “Defi war eindeutig eines meiner Saisonziele. Johan kommt. Er wird ein ernstzunehmender Gegner sein!” In Sachen Speed sieht der Foil-Spezialist noch Luft nach oben: “Ich wünschte, wir hätten stärkeren Wind! Es hätte noch mehr Spaß gemacht, bei soliden 35-40 Knoten zu sehen, wie viel schneller als die Finnen wir sein können.“

Wennekes und Lemeteyer im engen Duell

Bei den Damen lieferten sich Sara Wennekes aus den Niederlanden - gerade erst EM-Achte im iQFoil geworden - und die Gardasee-Siegerin Justine Lemeteyer ein enges Rennen in allen vier Läufen. “Ich habe mein Bestes gegeben, Justine (Lemeteyer) und ich waren bei jedem Rennen ziemlich nah dran, wir konnten uns sehen. Wir haben uns gegenseitig verfolgt”, beschreibt Sara Wennekes das Duell. Am Ende lag Wennekes vorne und konnte ihren ersten Sieg beim Defi feiern: “Ich habe es geschafft, ein Rennen unter den Top 50 der Gesamtwertung zu absolvieren (einschließlich Herren). Es ist super cool! Ich bin froh, einige der großen Jungs geschlagen zu haben!“

Bester Deutscher war Nico Prien auf Platz 21 - von ihm wird es wohl bald ein Video zum Defi geben. Auch Mario Kümpel war in Gruissan dabei und landete am Ende auf Platz 242.


Ergebnisse Defi Wind 2023

Overall Herren

  1. Nicolas Goyard
  2. Johan Søe (U20)
  3. Thomas Goyard
  4. Pierre Mortefon
  5. William Huppert
  6. Enrico Marotti
  7. Bruno Martini
  8. Amado Vrieswijk
  9. Antoine Albeau
  10. Nicolas Warembourg

Overall Damen

  1. Sara Wennekes
  2. Justine Lemeteyer
  3. Delphine Cousin Questel
  4. Blanca Alabau
  5. Marion Couturier
  6. Marion Mortefon
  7. Alice Read
  8. Jenna Gibson
  9. Ambre Papazian
  10. Femke Van Der Veen

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