Manuel Vogel
· 07.04.2023
Hast du wenig Platz nach Lee, willst an der Halsentonne frech innen vorbeiziehen oder auf dem Teller gegen eine heranrollende Dünungswelle drehen? Dann muss eine enge Halse einfach sein.
Bei einer engen Halse liegt der Fokus weniger auf perfektem Durchgleiten als auf dem kleinen Radius. Die Technik unterscheidet sich daher erheblich zur „normalen“ Powerhalse und klappt mit manöver-orientierten Brettern (z.B. Freemove oder Freestyle-Wave) am besten.
Während du bei allen anderen Halsentypen darauf aus bist, maximalen Speed auf Raumwind zu sammeln, erfolgt die Anfahrt bei engen Halsen eher auf Halbwind. Bei viel Wind kann es sinnvoll sein, vor dem Einleiten den Speed durch Öffnen des Segels und dezente Heckbelastung etwas zu drosseln.
Der wesentliche Unterschied bei einer engen Halse ist, dass Du dich nicht vom Segel ins Kurveninnere ziehen lässt, sondern dich zurücklehnst und das Heck des Brettes belastest. So kannst du quasi auf der Stelle halsen. Allerdings ist das Schiften, stabilisieren und wieder anfahren deutlich kippeliger, weil das Brett nur dümpelt. In der Galerie oben siehts du Schritt für Schritt, was bei einer engen Halse zu beachten ist!
Zwei Halsentypen mit völlig unterschiedlicher Technik. Bei Power- oder Carving Jibe liegt der Fokus auf einer Einleitung mit maximalem Speed und weitem Radius. Dazu lässt sich Andy vom Segel nach vorne und innen in die Kurve ziehen, den nötigen Zug baut dieses auf, indem er den vorderen Arm streckt und das Segel mit der Segelhand dichthält.
Ganz anders bei der engen Halse, bei der ein enger Radius nur mit gedrosseltem Speed und starker Heckbelastung möglich ist. Andy öffnet daher das Segel mit der Segelhand spürbar und verlagert das Gewicht stark aufs hintere Bein. Durchgleiten wird hier zur Nebensache, dafür kann er die Halse auf dem Bierdeckel drehen. Erst wenn das Brett aus dem Gleiten fällt, belastet er dieses wieder weiter vorne, um das Heck nicht auf Tauchstation zu schicken (siehe Galerie oben).