Frauen haben es in der Windsurfwelt manchmal schwer und das, obwohl Windsurfmaterial noch nie so leicht und handlich war wie heute. Bei allem Fortschritt, die Hersteller orientieren sich oft noch immer an der breiten (männlichen) Masse – zu breite Schlaufen, monströse Trimmkräfte oder unpassende Geometrie sind die Folgen. Wir verraten euch 5 Tricks wie ihr das Material an an eure persönlichen Anforderungen anpassen könnt.
Die Größe der Fußschlaufen ist serienmäßig oft auf Schuhgröße 40+ ausgelegt. Für kleine Füße lassen sich die Schlaufen scheinbar oft nicht klein genug stellen, um einen engen Kontakt zum Brett zu gewährleisten. Mit ein paar Anpassungen, lässt sich dieses Problem aber meist schnell lösen:
Auch die Schrittbreite ("Stance") mit der die Schlaufen standardmäßig an Deck montiert werden, passt für kleine Fahrerinnen oft nicht wirklich gut. Unser Tipp: Verwendet auch hier nicht zusammengehörende Plugs!
Zu hohe Trimmkräfte ist eines der häufigsten Probleme, mit denen Frauen oft zu kämpfen haben. Das kann mehrere Gründe haben:
Frauen profitieren davon, wenn das Profil des verwendeten Segels weich und gedämpft ist. Hintergrund: Durch die im Schnitt kleinere Körpergröße und das geringere Gewicht, bildet ein Segel meist weniger Profil aus als wenn Männer das gleiche Segel bei mehr Wind verwenden. Deshalb sollte man sein jeweiliges Segel so aufbauen, dass die Ausbildung des Segelprofils – essentiell für gute Gleitpower und angenehmen Fahrkomfort – unterstützt wird. Hier sind unsere Tipps:
Wichtig ist es, den richtigen Mast-Typ zu verwenden. Dickere Sdm-Masten ("Standard diameter mast") machen das Segelprofil straffer und härter, bei schweren Fahrern und großen Cambersegeln kann das ein Vorteil sein. Frauen profitieren hingegen vom softeren Segelgefühl der dünnen Rdm-Masten.
Auch die richtige Mastlänge hat einen großen Einfluss auf das Segelprofil. Dabei gilt: Kürzere Masten sind immer auch weicher als längere Masten. Wichtig ist dies z.B. dann, wenn Segel mit zwei verschiedenen Mastlängen gefahren werden können.
Ein Beispiel: Hat ein 5,5er Segel die Vorlieksangabe 430 Zentimeter, ließe sich dieses theoretisch mit einem 430er Mast (+ 0cm Verlängerung) riggen, oder auf einem 400er Mast (mit +30cm Verlängerung). Für Frauen ist die Variante 2 (kurzer und damit weicher Mast, plus Verlängerung) fast immer die bessere Option – das Segel fühlt sich weicher, komfortabler und eigenstabiler an. Positiver Nebeneffekt: Auch die Trimmkräfte sinken.
Variotopps sind oft eine sinnvolle Sache, ermöglichen sie es doch, den Mast oben etwas am Segel herausstehen zu lassen. Kauft man z.B. ein 5,3er Segel mit Vorlieksangabe 420 Zentimeter, kann man sich den 400er Mast theoretisch sparen und stattdessen seinen längeren 430er am Topp zehn Zentimeter heraustehen lassen. Dadurch wird das Segel aber, wie bereits geschildert, straffer und direkter als mit einem kürzeren (=weicheren) Mast. Für Frauen gilt: Mehr als 15 Zentimeter sollten Masten am Segeltopp nicht überstehen, weil das Profil sonst zu hart und zickig wird!
Fährt man als Frau den Gabelbaum am unteren Ende der Masttasche, passt oft das Dreieck zwischen Mastfuß, Gabelbaumhöhe und Schlaufenposition nicht mehr zusammen. Wenn man den Mastfuß zu weit vorne fährt, sind die Abstände zwischen Standposition und Mastfuß zu groß, man kann das Segel nicht mehr richtig dichtholen und sich im Trapez nach außen hängen. Wer seine Gabel also weit unten fährt – was bei fast allen Frauen der Fall ist – sollte mal versuchen, den Mastfuß ins hintere Drittel der Mastspur zu schieben.
Hier nochmal die wichtigsten Stellschrauben im Überblick:
Du hast weitere Fragen rund um das richtige Material für Frauen? Dann schreib und eine Mail an redaktion@surf-magazin.de, wir helfen dir gerne weiter