Mit dem Surfbent sollen Brettnasen beim Schleudersturz heil bleiben. Wir haben das Teil unter die Lupe genommen und auch im Betrieb einer Surfschule ausprobiert.
Kaputte Boardnasen gehören zu den häufigsten Beschädigungen beim Windsurfen, den formvollendeten Schleudersturz kann eben jeder. Surfbent will die beim Sturz auftretende Energie umleiten und verhindern, dass der Mast den Bug überhaupt trifft.
An Land: Die 250 Gramm leichte Kunststoffkonstruktion wird einfach mitsamt dem Mastfuß in die Mastschiene geschraubt. Das Zusatzgewicht, welches Protektoren immer mitbringen, befindet sich damit an der Stelle, wo man es beim Surfen am wenigsten negativ bemerkt. Dabei sollte man nur beachten, dass die Mastfußplatte einen Durchmesser von maximal elf Zentimetern hat, da der Surfbent sonst nicht passt. Positiv: Im Vergleich zu anderen Konstruktionen auf dem Markt bleibt der komplette Verstellbereich der Mastschiene nutzbar.
Im Einsatz: Der Surfbent behindert beim Surfen so gut wie gar nicht, tritt man beim Wenden mal dagegen, ist dies sicher weniger unangenehm als der Tritt gegen die ungeschützte Mastfußplatte. Knallt der Mast bei einem Sturz nach vorne, trifft dieser (oder die Verlängerung) den Surfbent, bevor der Mast die Bugspitze erreicht – insofern erfüllt das Teil seine Funktion, die auftretende Energie abzufangen. Aber: Die auftretende Energie wird beim Surfbent in den Mastfuß umgeleitet – und genau hier sehen wir ein Problem: Aufgrund der Hebelverhältnisse erscheinen die auftretenden Kräfte dort nämlich sehr hoch, Powerjoint und vor allem Mastfußsehnen könnten leiden. Im Extremfall würde dies bedeuten, dass die Brettnase heil ist, man aber aufgrund eines abgescherten Mastfußes nicht mehr nach Hause kommt. Auch die Belastungen der Mastschiene erscheinen uns hoch, weil das im Wasser liegende Segel das Brett immer leicht aufkantet. Wer zum Schotstart aufs Brett klettert, bringt unweigerlich große Hebelkräfte auf die Mastschiene. Trotzdem sei an dieser Stelle betont, dass es im Betrieb auch bei uns zu keinen Schäden gekommen ist. Die Crew von Surfbent betont auch Rückfrage, dass der Protektor über einen längeren Zeitraum mit unterschiedlichen Windsurfboards ausprobiert wurde und es dabei keine Beschädigungen an Mastfuß oder Sehne gegeben hat.
surf-Fazit: Der Surfbent erfüllt seinen Zweck und schützt den Bug für kleines Geld – er kostet nur 59 Euro. Auf die von uns geübte Kritik hat man bei Surfbent insofern reagiert, dass man die neueste Version mit einem aufgeklebten Gummipad ausgestattet hat – ein Schritt, der sicher in die richtige Richtung geht. Wir werden versuchen, noch einen Langzeittest mit dem Produkt durchzuführen – alle Infos dazu lest ihr natürlich im surf-Magazin.
Infos zum Produkt unter www.surfbent.de