PaartherapieSo werden Foils dauerhaft verschraubt

Paartherapie: So werden Foils dauerhaft verschraubtFoto: Manuel Vogel
Paartherapie: So werden Foils dauerhaft verschraubt

Die Verschraubungen sorgen bei Foils immer wieder für Ärger – entweder klammern sie sich untrennbar fest, oder sie denken permanent an Trennung und rütteln sich lose. Für beide Fälle gibt’s hier die passende Paartherapie.

So ausgetüftelt die Foils heute sind, so problematisch erscheinen noch immer die Schraubverbindungen. Mitunter lassen sich die Schrauben nicht mehr lösen und reißen bei Gewaltanwendung ab. Schlimmer noch ist das Ergebnis, wenn sich Schrauben unbemerkt losrütteln und man Teile oder sogar das ganze Foil verliert.Doch der schlimmste Ärger lässt sich mit einigen Tricks vermeiden.

Teflon-Tricks

Immer dort, wo verschiedene Metallteile miteinander verbunden werden, kommt es zur sogenannten „Galvanischen Korrosion”. Dahinter verbirgt sich ein chemischer Prozess, der bei Foils immer wieder dafür sorgt, dass sich die Verschraubungen schon nach kurzer Zeit nicht mehr lösen lassen. Vor allem wer aus Gründen der Zeitersparnis die Flügel gerne auf der Fuselage montiert lässt und nach dem Surfen nur den Foilmast entfernt, läuft Gefahr, dass die Schraubverbindungen von den Flügeln zur Fuselage nach wenigen Wochen festkorrodiert sind.

Aber dieses Problem lässt sich verhindern, indem man die Kontaktflächen – also Schrauben und Gewinde – entsprechend behandelt.

Normale Schmiermittel wie das bekannte WD-40 sind für den Einsatz bei Foils weniger gut geeignet und obendrein noch umweltschädlich. Ideal sind hingegen zähflüssige Teflon-Gels. Vor der Montage einfach die Schrauben in das Fett eintauchen und dann ins Gewinde drehen. Die Kontaktflächen der Stahlschrauben zum Gewinde sind jetzt durch das Gel benetzt, wodurch die „Galvanische Korrosion“ weitgehend unterbunden wird. Einige Hersteller liefern ein entsprechendes Gel mit ihren Foils aus. Ist dies bei deinem Foil nicht der Fall, bekommst du zum Beispiel bei Tikal ein entsprechendes Produkt. Eine weitere Alternative, die sich für den Einsatz im Wassersport bewährt hat, ist das Kupfergel von Ballistol.

  Kupfergel von <a href="https://ballistol.de/" target="_blank" rel="noopener noreferrer nofollow">Ballistol</a>Foto: Manuel Vogel
Kupfergel von Ballistol

Ebenfalls empfehlenswert ist sogenanntes Teflon-Band. Dieses hauchdünne Band kann vor dem Einschrauben um das Gewinde der Schraube gewickelt werden.

  Teflon-Band gibt es von verschiedenen Anbietern.Foto: Manuel Vogel
Teflon-Band gibt es von verschiedenen Anbietern.

Derart geschützt, sollten sich die Schrauben auch nach längerer Zeit noch problemlos lösen lassen. Um sicherzugehen, solltest du aber auch gefettete Schrauben im Zyklus von einigen Wochen probeweise lösen und immer mal wieder neues Gel beziehungsweise Teflon-Band auftragen.

Auf die linke Tour

Immer wieder passiert es auch, dass Schrauben sich losrütteln, etwa an der Verbindung vom Foilmast zur Platte. Als Folge verbiegen die Schrauben und reißen irgendwann ab. Die größte Gefahr dabei ist, dass man Teile des Foils verliert. Deshalb gilt: Schraubenverbindungen regelmäßig checken und verbogene Schrauben sofort ersetzen!

Wenn eine Schraube abgerissen ist, steckt meist ein Teil im Gewinde fest. Diesen auszudrehen ist schwierig, vor allem, wenn die Schraube verbogen war und sehr fest im Gewinde sitzt. Mit dem richtigen Know-how und einem Schraubenausdreher mit Linksgewinde könnt ihr euer Foil aber innerhalb von 30 Minuten wieder fit für die nächste Session machen. Wie das geht, erfahrt ihr im Folgenden.

Für die Reparatur benötigst du:

  • Schraubstock
  • Bohrmaschine mit Metallbohrern
  • Zange
  • Schraubenausdreher – diese gibt’s als Set im Baumarkt. Kosten: 10-25 Euro
  Fixiere den Foilmast im Schraubstock, in die abgerissene Schraube bohrst du jetzt vorsichtig einen Kanal (oben). Verwende dazu einen Metallbohrer, der ungefähr halb so dick ist wie die Schraube selbst und achte darauf, mittig und senkrecht zu bohren, um das Gewinde nicht zu beschädigen. Bohre etwa 10-20 Millimeter tief...Foto: Manuel Vogel
Fixiere den Foilmast im Schraubstock, in die abgerissene Schraube bohrst du jetzt vorsichtig einen Kanal (oben). Verwende dazu einen Metallbohrer, der ungefähr halb so dick ist wie die Schraube selbst und achte darauf, mittig und senkrecht zu bohren, um das Gewinde nicht zu beschädigen. Bohre etwa 10-20 Millimeter tief...
  ...und drehe dann den passenden Schraubenausdreher ein. Beachte: Dieser hat ein Linksgewinde und wird nach oben immer dicker. Wenn du den Schraubenausdreher mit der Zange weiter eindrehst, beginnt sich irgendwann unweigerlich die Schraube rauszudrehen.Foto: Manuel Vogel
...und drehe dann den passenden Schraubenausdreher ein. Beachte: Dieser hat ein Linksgewinde und wird nach oben immer dicker. Wenn du den Schraubenausdreher mit der Zange weiter eindrehst, beginnt sich irgendwann unweigerlich die Schraube rauszudrehen.
  Häufiges Problem: Die Verbindung von der Platte zum Foilmast hat sich losgerüttelt, der Mast sitzt leicht schief in der Aufnahme (zu erkennen am weißen Abrieb am Mast).Foto: Manuel Vogel
Häufiges Problem: Die Verbindung von der Platte zum Foilmast hat sich losgerüttelt, der Mast sitzt leicht schief in der Aufnahme (zu erkennen am weißen Abrieb am Mast).
  Bei entfernter Platte zeigt sich das Problem: Eine Schraube ist abgerissen (rechts) und steckt bombenfest im Gewinde.Foto: Manuel Vogel
Bei entfernter Platte zeigt sich das Problem: Eine Schraube ist abgerissen (rechts) und steckt bombenfest im Gewinde.
  Tipp: Checke immer auch die übrigen Schrauben. Sind diese leicht verbogen, tausche sie sofort aus. Torx-Schrauben (rechts) sind generell besser geeignet als solche mit Innensechskant, weil die Köpfe nicht so schnell ausleiern.Foto: Manuel Vogel
Tipp: Checke immer auch die übrigen Schrauben. Sind diese leicht verbogen, tausche sie sofort aus. Torx-Schrauben (rechts) sind generell besser geeignet als solche mit Innensechskant, weil die Köpfe nicht so schnell ausleiern.