Manuel Vogel
· 16.03.2023
Der Umweltminister Schleswig-Holsteins will große Teile der Küstenreviere als Nationalpark ausweisen. Eine Petition kämpft jetzt für den Erhalt der Spots.
Tobias Goldschmidt, Umweltminister in Schleswig-Holstein, hat bereits 2022 erste Pläne für einen „Nationalpark Ostsee“ vorgestellt. Er soll die verschiedenen Natur- oder Vogelschutzgebiete an der Ostsee verbinden und zugleich „ihren Schutz vertiefen“, wie der Grünen-Politiker sagt – damit es der Ostsee „zukünftig wieder besser geht“. Für den Wassersport könnte das massive Einschränkungen mit sich bringen. Insgesamt geht es um eine bis zu 140.000 Hektar große Fläche entlang der Küste. Welche Gebiete am Ende tatsächlich zum Nationalpark gehören sollen, ist aber noch unklar. Goldschmidt fordert jedoch „Großschutzgebiete“. Er bekundete: „Wenn es zu kleinräumig wird, macht ein Nationalpark wenig Sinn.“
Goldschmidts Ankündigung sorgt an der Ostseeküste für jede Menge Aufregung. Im Frühjahr soll daher nun „ein intensiver und ergebnisoffener Konsultationsprozess mit den betroffenen Akteuren stattfinden“, erklärt eine Ministeriumssprecherin. Dabei solle auch erörtert werden, welche Regelungen künftig für den Wassersport an der Ostsee gelten sollen. Bis dahin beantwortet das Ministerium erst einmal keine Fragen: Man wolle den Debatten „nicht vorgreifen“. Näheres dürfte also erst nach dem Treffen am 21. März bekannt werden.
Klar ist, dass es sogenannte Nullnutzungszonen geben soll, in denen Wassersport, Schifffahrt und Fischerei tabu wären. In einem Nationalpark müssten mindestens 50 Prozent der Fläche der Natur überlassen werden – ähnlich wie es beim Nationalpark Wattenmeer der Fall ist, der rund 300.000 Hektar größer ist als das Potenzial an der Ostsee. Das Ministerium erhofft sich von dem neuen Nationalpark „einen echten Attraktivitätsschub“ für die Ostseeküste und „enorme Chancen für den Tourismus und die Wirtschaft“, wie Goldschmidt dem Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag sagte.
Schon heute gibt es beispielsweise den Nationalpark Jasmund im Nordosten der Insel Rügen, die zu Mecklenburg-Vorpommern gehört. Er ist etwa 3.000 Hektar groß und damit Deutschlands kleinster Nationalpark. Er besteht zu 20 Prozent aus Wasserflächen und bietet Schweinswalen und Kegelrobben ein Rückzugsgebiet. Das Segeln und Surfen ist hier in einer etwa 500 Meter breiten Uferzone verboten.
Während Fischer, Hoteliers oder auch Segler eine entsprechende Lobby hinter sich haben, die für deren Interessen kämpft, macht sich unter Wassersportlern die Sorge breit, dass die berechtigten Ansprüche der Surfer unter den Tisch fallen. Um dem vorzubeugen, wurde jetzt eine Petition gestartet, die für den Erhalt der Spots kämpft. Dabei geht es ausdrücklich nicht darum, sich gegen den geplanten Nationalpark Ostsee zu positionieren. Vielmehr soll sichergestellt werden, dass die Interessen der Surfgemeinde auch in der Politik wahrgenommen werden und die Entscheidungen nicht einseitig ausfallen.
Wir bitten daher alle Wassersportler um Unterstützung! Unterzeichnet die Petition und teilt diese über eure Social Media Kanäle.
Wir halten euch über alle Entwicklungen auf dem Laufenden!