Gallery & ReiseberichtWindsurfen auf Kreta - der Ruf der Winterwellen

Chris Sammer

 · 08.03.2025

In Pachia Ammos kamen Chris & Christos in den Genuss solider Wellen
Foto: Chris Sammer
Kreta - das kennen die meisten Surfer nur als Sommerrevier. Chris Sammer und Christos Zimatikas statteten der Insel im Winter einen Besuch ab - und surften beeindruckende Wellen.

Griechenland ist vor allem für seine sonnigen Sommer und die beständigen Meltemi-Winde bekannt – doch nur wenige wissen, dass die Wintermonate auch stürmisches Wetter und beeindruckende Wellen mit sich bringen können. Alles, was man braucht, ist ein wenig Motivation, sich auf den Weg nach Süden zu machen, und Kreta wird einen mehr als nur belohnen.

Kreta - mehr als ein Sommerrevier

Kreta, die größte griechische Insel, erstreckt sich über 260 km und liegt am südlichsten Rand Griechenlands. Mit seinem milden Winterklima – an den kältesten Tagen fällt das Thermometer selten unter 10 °C, und die Durchschnittstemperaturen liegen bei etwa 17 °C – bietet die Insel ideale Bedingungen für Windsurfer, die innerhalb weniger Flugstunden oder mit dem Van ein Winterdomizil suchen. Während Kreta weithin für seine atemberaubenden Landschaften, das reichhaltige kulinarische Angebot und die unverwechselbaren Sommerwinde speziell im Osten der Insel ist, verwandelt sich die Insel im Winter und offenbart ein wilderes, ungezähmtes Surfparadies.

Wellen in Griechenland? Auf jeden Fall!

Kreta wurde bisher vor allem durch den Kouremenos-Strand an der Ostküste bekannt – ein Hotspot für Windsurfer, der mit garantierten Winden im Sommer lockt. Doch der wahre Reiz Kretas geht weit über diese konstanten Bedingungen hinaus. Wir haben es wieder mal gespürt und genossen - für alle, die auch mit dem Gedanken spielen, Kreta im Winter zu besuchen, gibt’s hier einige Tipps:

Pachio Ammos dreht im Winter aufFoto: Chris SammerPachio Ammos dreht im Winter auf

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Winter-Surfspots auf Kreta

Kreta ist riesig und entlang der Küste finden sich diverse Reviere. Bei winterlichem Nordsturm sind sowohl der Osten als auch der Westen interessant:

Kreta-West

Im westlichen Teil Kretas finden sich einige der besten Winterwellen der Insel. Spots wie Falasarna und Paleochora bieten gleichmäßige Wellen, wenn Südwinde aufkommen. An Tagen mit starkem West-Nordwest-Wind bieten diese Orte Side-Offshore-Bedingungen mit wunderschönen, glasigen Wellen – ideal für Surfer, die ihre Lines in sauberen Wellen ziehen möchten.

Kreta-Ost

Kouremenos-Strand: Dieser Strand ist bekannt für seine Flachwasserbedingungen im Sommer. Von Mai bis Oktober bietet dieser Spot im Osten Kretas eine der besten Windquoten Europas. Vor Ort bietet Gone Surfing Crete die neueste Duotone-Windsurf- und Wingfoiling-Ausrüstung und ist eine der größten Wingfoil-Stationen weltweit. Bei winterlichen Nordwinden über 30 Knoten können an diesem Spot aber auch beeindruckende Wellen laufen. Mit seinem langen Sandstrand und dem steinfreien Zugang bleibt er einer der sichersten und zugänglichsten Spots in der Region.

Pachia Ammos: Zwischen Agios Nikolaos und Sitia gelegen, ist dieser Spot eine großartige Option, wenn die Wettervorhersage gut, aber nicht ganz episch ist. Bei Nordwind bietet er fantastische Onshore-Sprungbedingungen. Während unserer Reise hatten wir hier zwei unvergessliche Sessions, bei denen wir mit 4.0er Riggs uns gegenseitig anstachelten, immer höher zu springen. Der Sandstrand ermöglicht einen einfachen Einstieg, allerdings hat die Gemeinde Betonblöcke zum Küstenschutz aufgestellt, die beim Abreiten beachtet werden sollten.

Faneromeni: Einer der bekanntesten Wellenspots Griechenlands, nur 15 km westlich von Sitia. Dieser Spot ist berühmt für seine schweren, glasigen Wellen und erstklassigen Bedingungen bei großem Wellengang. Doch Vorsicht: Faneromeni ist nichts für schwache Nerven. Mit einem felsigen Riff und einem schwierigen Strandausgang ist es einer der anspruchsvollsten, aber auch lohnendsten Orte der Insel. An großen Tagen kann man vom Aussichtspunkt (kleinen Kappele) aus beobachten, wie die Wellen auf spektakuläre Weise explodieren.

FaneromeiniFoto: Chris SammerFaneromeini

Wer hier surfen möchte, sollte wirklich fit sein, etwas Reservematerial dabei haben und hier würden sogar wir Schuhe empfehlen  - spätestens wenn man das erste Mal auf dem Riff steht, freut man sich, das Material vielleicht doch noch retten zu können. Trotzdem gilt: Faneromeni verlangt seinen Tribut an Masten und Finnen! Während unseres Besuchs genoss Chris Sammer hier eine Solo-Session – denn Christos fiel dem Shorebreak zum Opfer, Erfahrung ist hier entscheidend.

Allgemeine Infos

Abschließend noch ein paar allgemeine Reisetipps für einen winterlichen Trip nach Kreta:

Anreise

Kreta ist gut erreichbar über Flüge nach Heraklion und Chania sowie durch Fährverbindungen von Athen, wenn man mit Ihrem Van anreisen möchten. In der Nebensaison sind Mietwagen erschwinglich, sodass man die Insel bequem erkunden und die besten Spots finden können.

Wo übernachten?

Bei Nordwindbedingungen bietet eine Basis in Agios Nikolaos oder Sitia einen einfachen Zugang zu den östlichen Surfspots und eine große Auswahl an Unterkünften, Restaurants und Tavernen. Wenn die Vorhersage auf West-Südwest-Winde hindeutet, ist es ratsam, in den Westen nach Chania oder Rethymnon zu fahren und sich dort einzuquartieren.

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