Die griechischen Behörden hatten Anfang 2025 neue Verbote erlassen, die das Wildcampen vor allem an Hot Spots und kulturellen Orten einschränken sollten. Bei Verstößen wurden saftige Bußgelder von bis zu 3.000 Euro und in schweren Fällen sogar Haftstrafen von bis zu drei Monaten angedroht. Doch nach Protesten und einer erfolgreichen Petition wurden die Regeln kürzlich wieder deutlich gelockert.
Ursprünglich sollte eine 24-Stunden-Regel etabliert werden, nach der alle Wohnmobile nur noch 24 Stunden auf öffentlichen Parkplätzen, am Straßenrand oder auf kommunalen Flächen hätten stehen dürfen. Diese generelle Begrenzung wurde gekippt, stattdessen gelten nun folgende Regelungen:
Wohnmobile und Wohnwagen dürfen wieder uneingeschränkt parken, unabhängig von der Fahrzeuglänge. Das gilt allerdings nur auf gekennzeichneten Flächen oder auf dem Seitenstreifen, und sofern Parken nicht ausdrücklich verboten ist. Am Straßenrand muss das Fahrzeug zudem parallel zur Straße geparkt werden.
Die griechischen Camping-Verbände appellieren an Camping-Touristen, die Regeln mit Augenmaß auszulegen. Insbesondere die Frage, ob beim Übernachten außerhalb von Campingplätzen Stühle, Tische, Grill oder Markise rausgeholt werden dürfen, ist nach wie vor eine Grauzone. “Wir appellieren nachdrücklich an den richtigen Umgang mit der Natur und der Umwelt”, heißt es vom Verband SEARTE. “Der Schutz unseres natürlichen Reichtums ist nicht nur eine rechtliche Verpflichtung, sondern auch eine moralische Verantwortung von uns allen.”
Tatsächlich existieren Verbote gegen wildes Campen in Griechenland schon seit Jahren. Bislang wurden diese jedoch kaum kontrolliert und weitgehend geduldet. Mit der Verschärfung und konsequenteren Durchsetzung wollten die Behörden offenbar auf die stark gestiegene Zahl von Wohnmobil-Touristen reagieren. Für dieses Jahr werden rund 50.000 Wohnmobile von Urlaubern erwartet - bei nur etwa 2.100 in Griechenland zugelassenen Fahrzeugen.