Das Leben eines Windsurfers am Gardasee hat einen sehr geregelten Tagesablauf. Der (früh)morgendliche Blick auf den See bestimmt bereits, ob das Frühstück aus einem schnellen Espresso und einem Croissant auf die Hand besteht oder ob Zeit für einen gemütlichen Cappuccino in einer Bar in Torbole ist. Wenn der morgendliche Nordwind Peler oder auch Vento, wie er umgangssprachlich genannt wird, weht, dann geht’s nach Navene oder Malcesine am Ostufer oder ans Hotel Pier, Limone oder sogar Campione am Westufer. Im Laufe des Vormittags verabschiedet sich der Nordwind, und dann ist es Zeit für den nächsten Kaffee und ein leckeres Panino zur Stärkung. Doch selten lässt der geneigte Gardasee-Surfer seinen Blick vom See abschweifen. Sobald das Wasser am Horizont im Süden sich wieder zu kräuseln beginnt, kommt erneut Unruhe in den Surferkörper. Die Ora kommt! Jetzt heißt es, die etwas größeren Segel aufzuziehen und an den bekannten Spots in Torbole, Riva oder am Hotel Pier aufs Wasser zu gehen. Aber was, wenn der geliebte Rhythmus wegen Windmangel oder offener Handflächen durcheinanderkommt? Dann bieten der Gardasee und seine Umgebung zahllose Alternativen – entweder mit viel Action oder auch mit mehr Entspannung.
Sehr viele Infos findet ihr auf: visittrentino.info/de und gardatrentino.it/de
Das Sportangebot im Trentino ist nahezu unerschöpflich.
Die Geschichte des Funboard-Windsurfens in Europa und des Gardasees sind eng verbunden. Anfang der 80er-Jahre sprach sich in der Szene schnell herum, dass an dem lang gestreckten See in Norditalien ein außergewöhnlich zuverlässiges Windsystem herrscht. Am Morgen „fällt“ die kalte Luft aus den Bergen im Norden auf den See herunter. Der Peler oder Vento kann sehr kräftig werden und bis relativ weit in den Süden durchpusten. Wärmen sich die Berghänge nördlich des Sees im Laufe des Tages in der Sonne kräftig auf, dann dreht das System und die Luft wird von Süden in den Norden gesaugt. Die Ora ist meist etwas schwächer als der Nordwind. Fast zwangsläufig entstand im Nordteil des Sees die wohl höchste Dichte an Surfschulen und professionellen Verleihcentern in Europa.
Der Gardasee ist und bleibt ein Mekka des Windsurfens. Italiens Olympia-Surfer Nicolo Renna kommt aus Torbole.
Neben dem Windsurfen dürfte das Mountainbiken die Sportart sein, für die das Trentino und speziell die Umgebung des Gardasees international bekannt ist. Das alljährliche Bike-Festival im Mai in Riva ist eines der bekanntesten Treffen der Mountainbike-Szene. Rund um den Lago und im Trentino gibt es unzählige Touren, die allerdings teilweise auch sehr herausfordernd und für Mountainbike-Neulinge zu schwierig sind. In Torbole und Riva gibt es zahlreiche Bike-Verleihstationen. Wir haben fünf einfache Touren, die trotzdem sehr schön und abwechslungsreich sind, herausgesucht.
Eine der bekanntesten und schönsten Strecken am Gardasee. Die Ponalestraße führt entlang des Westufers und bietet atemberaubende Ausblicke auf den See.
Eine entspannte Runde um den malerischen Tennosee nördlich des Gardasees. Ideal für eine gemütliche Ausfahrt.
Eine einfache Tour durch das breite Sarcatal, die durch Weiler, Obstplantagen und entlang des Flusses Sarca führt.
Eine leichte Tour durch das Hinterland des Gardasees über Radwege und wenig befahrene Straßen.
Eine kurze und einfache Strecke, die rund um den Monte Brione führt, einen kleinen Hügel zwischen Riva del Garda und Torbole.
Wer sich nicht vom Gardasee wegbewegen möchte, kann eine schöne Tour von Torbole zur Ponalegrotte mit dem herrlichen Wasserfall machen. Von Torbole geht es bei abflauendem Nordwind über Riva und dann am Westufer entlang Richtung Süden bis zur Grotte. Die Strecke ist etwa 3,5 Kilometer lang. Bei heißem Wetter sorgt der frische Wasserfall in der Grotte für herrliche Kühlung. Setzt dann der Südwind ein, paddelt man downwind direkt zurück nach Torbole. Bei der Planung sollte man darauf achten, dass die Wettervorhersage nicht den ganzen Tag Nordwind vorhersagt. Wer etwas Neues entdecken möchte, sollte mit seinem SUP einmal Richtung Trient und dann weiter in die Valsugana fahren. Dort liegen die beiden wunderschönen Seen Levico und Caldonazzo fast nebeneinander. Beide Seen haben die Auszeichnung „Blaue Fahne Europas“ für besonders nachhaltigen und umweltverträglichen Tourismus. Die Seen lassen sich sehr gut mit dem SUP erkunden.
Der Wasserfall Cascata del Ponale ist ein tolles Ziel für eine SUP-Tour am Gardasee.
Da schnelle Motorboote zum Glück im nördlichen Teil des Gardasees verboten sind, gibt es auch keine Möglichkeit zum Wasserskifahren oder Wakeboarden. Dafür gibt es aber am Ledro- und Terlagosee Kabel-Wakeboard-anlagen.
Am Ledrosee, zirka 45 Minuten Fahrt von Torbole entfernt, bietet Be Wake System Kurse, Verleih oder einfach nur Wasserzeit an. Die Preise liegen zwischen 10 Euro für einen Lauf und 80 Euro für neun Fahrten ohne Ausrüstung. Es gibt hier auch einen SUP-Verleih. Die Wakeboardanlage Lakeline Terlago liegt am Westufer des Terlagosees. Die Fahrt von Torbole an den nördlich gelegenen See dauert knapp 40 Minuten.