Spot Guide KaribikWingfoilen und Windsurfen in Puerto Rico - die “Insel des Zaubers”!

Maria Andres

 · 26.06.2025

Puerto Rico bietet traumhafte Strände und abwechslungsreise Spots für jedes Level
Foto: Mattéo Nativelle, Jorge Figueroa, Denise Blondet, Jerry Valenti, Bernd Roediger, Ardiel Jimenez, Irene Kravitz, Nelson Perez, Discover Puerto Rico
In Puerto Rico ist das Wasser warm, immer etwas Wind und fast immer einen traumhaften Spot, der funktioniert. Maria Andres hatte die Insel schon lange auf ihrer Bucket List - und bereut nach ihrem ersten Trip fast, nicht schon früher dort gewesen zu sein. Für uns verrät sie die besten Spots zum Windsurfen und Wingfoilen!

Ich hatte schon immer den Wunsch, Puerto Rico zu besuchen. Aber meine 90-Tage-Visa für die USA, zu denen Puerto Rico als “nicht inkorporiertes Außengebiet” gehört, waren stets für Maui reserviert – so blieb die Insel lange auf meiner Wunschliste. Dann – fast über Nacht – entdeckte ich, dass die WWT (World Wave Tour) einen neuen Stopp hinzugefügt hatte … in Puerto Rico! Dieser Tour-Stopp war der perfekte Anlass! Ich flog los, voller Neugier, Vorfreude und mit all meinem Spielzeug – Windsurf-, Wing- und Surfbrett – völlig überzeugt davon, dass ich gerade im Paradies lande.

Schon die ersten Erzählungen – glasklare Wellen, angenehmer Wind und eine aktive lokale Wassersport-Community – machten mir klar: Diese Insel ist ein Spielplatz der Natur. Der Blick aus dem Flugzeugfenster beim Anflug auf San Juan bestätigte es: das Türkis der Lagunen und Riffe kontrastierte mit weißen Stränden, und ich konnte mich schon sehen, wie ich über die Riffe fliege, neue Wellen und Strände entdecke! Endlich würde ich Shacks besuchen – einst Austragungsort legendärer Windsurf-Events in den goldenen Jahren unseres Sports!

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surf/dsc-8645m_ef9b8531f36a1919279a133197601f4cFoto: via Maria Andres

Die Locals nehmen Gäste auf, noch bevor es aufs Wasser geht

Dank meines Freundes Charlie, einem Shacks-Local, landete ich bei Michael Gutiérrez in Isabela. Ich kannte ihn nicht, wusste nichts über ihn, aber eine einzige Umarmung genügte – ich fühlte mich wie ein Teil der Familie. Michael ist lebendige Geschichte: Skateboard-Pionier in Puerto Rico und Kalifornien der 70er, Surf-Pionier Puerto Ricos, einer der ersten Windsurfer der Insel. Seine Küche wurde zum Treffpunkt für internationale Fahrer – wir saßen um ihn herum, lauschten, erzählten, umgeben von Retro-Boards, rostigen Pokalen und Schwarz-Weiß-Fotos eines stylischen, barfüßigen Mike beim Carven in einem Pool. Spazierte man mit ihm am Strand – „Sieh mal, diese Welle haben wir ’78 entdeckt...“ – wurde man sofort von Locals mit warmem Lächeln empfangen. Diese gemeinsamen Momente prägten meine Reise: Eine Community, die dich aufnimmt, noch bevor du ins Wasser gehst – Fahrer geben Tipps, reichen dir Kokoswasser, als wärst du längst Teil der Crew.

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Neben meiner neuen „Inselfamilie“ durfte ich diese Reise auch mit meiner „Meeresfamilie“ teilen, die ebenfalls zum Wettkampf reiste: Denise Blondet aus Peru – ein Wirbelwind an Energie, der alle mitreißt; Taka aus Japan, Russ und Bernd aus Hawaii sowie Local Charlie – besondere Freunde für jedes Abenteuer, die jede Session besonders machten! Unsere Tage waren erfüllt von versteckten Wasserfällen, endlosen Rides, Streetfood-Dinners, Obstpflücken beim Nachbarn (Pro-Surfer Ahmed Pérez) – und natürlich Karaoke-Nächten im Hobo’s! Aus jeder Aktivität wurde ein Lachflash!

Puerto Rico ist jetzt offiziell in meinen Top 5! Puerto Rico hat sich mühelos in meine Lieblingsziele geschoben – unmöglich, sich nicht zu verlieben: die Vielfalt der Spots, die Herzlichkeit der Menschen, die einfache Anreise, das barfuß-freundliche Klima, die verborgenen Ecken … Die Insel des Zaubers pulsiert jetzt wie ein neues Zuhause auf meiner Weltkarte. Ich kann es kaum erwarten, zurückzukehren!

Surfspots in Puerto Rico

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Nordwesten - Isabela, Rincón, Aguadilla

Meine ersten Wochen verbrachte ich rund um Isabela: weltklasse Wellen, unberührte Strände, entspannte Chiringuitos. In fünf Minuten erreicht man Surfer’s Beach, Wilderness, Montones, Hobos, Rincón, La Pared und Shacks – Namen, die jedes Surferherz höher schlagen lassen. Essensstände und Terrassen laden nach den Sessions zum Verweilen ein – ein perfekter Ausgangspunkt!

  • Montones (1) bescherte uns eine dieser magischen Windfoil-Sessions mit leichtem Wind und langen, langsamen Wellen. Wir waren mit 5- und 6-m²-Wing und großen Foils unterwegs, an einem kleinen Strand, der von karibischen Vibes und Lachen in der Luft pulsierte. An diesem Tag war Bernd „se curó“, wie die Puertoricaner sagen - und ich will unbedingt eines Tages so surfen wie er!
  • Shacks (2) ist ein Monster! Pure Kraft und hohle Wellen über einem megaflachen Riff! Anspruchsvoller Spot, mit einer kräftigen Hauptwelle und ein paar „sanfteren“ Abschnitten drum herum. Man braucht ein gewisses Niveau, um hier zu fahren, aber wenn man es hat, ist man hingerissen! Es ist die pure Perfektion! Beim Contest waren die Wellen sehr groß, mit einer westlicheren Wellenrichtung, die es ein bisschen zu eng machte, und der Wind war ein bisschen zu auflandig, also war die Herausforderung groß! Trotzdem haben es einige Fahrer wie Bernd Roediger und Takara während des Events unglaublich gut aussehen lassen!
  • La Pared (3) liegt in Lee von Shacks und ist über eine unbefestigte Straße zu erreichen, die sich durch üppige Natur schlängelt. Der Spot ist etwas nachsichtiger als sein Nachbar, bricht aber immer noch hohl und schön! Ich fand es einen super lustigen Spot!! Hier konnten wir Leichtwindtage genießen, an denen es in Shacks, das nur ein wenig in Luv liegt, nicht windig genug war. Er hat auch Peeling-Passagen und Sektionen, die sowohl für Open-Face-Carves als auch für Aerial Games super geeignet sind! An diesem Spot schaffe ich es an den Tagen mit Westwind, die Locals zum Segeln zu überreden! Haha, es war das erste Mal und es hat so viel Spaß gemacht!
  • Wilderness und Surfer's Beach (4) waren meine Lieblingsspots für ganz normale Surf-Sessions - lange Strände mit mehreren Peaks, an denen ich Stunden im Wasser verbringen konnte. Die Windrichtung ist an diesen Spots leicht unterschiedlich, so dass man sich danach richten und immer eine tolle Session in einer langen, sich schälenden, perfekten Welle mit Abschnitten für Aerials haben kann! Ich fand diese Spots einfach perfekt! Leider war ich dort nur Wellenreiten, aber ich konnte das Potenzial sehen, wenn der Wind bläst! Wilderness ist ein längerer Strand, an dem die Wellenausrichtung von einem Bereich zum anderen ein wenig variiert, so dass man die Möglichkeit hat, selbst zu entscheiden, wie on oder off man den Ritt gestalten möchte!
  • Die Bucht von Aguadilla (5), direkt vor der Stadt, bot sich an den Tagen an, an denen nirgendwo sonst Wind war. Sie ist glatt und flach, keine Riffe oder Wellen - nur einfaches Gleiten. Wenn du gerade lernst oder einfach nur eine sanfte Fahrt mit deinem Windsurf, Wing Foil oder Kite machen willst, ist dieser Ort super sicher und ideal für Anfänger.
DCIM\100MEDIA\DJI_0406.JPGFoto: via Maria Andres

Norden – Sarapa/Vega Baja

  • Wir sind sporadisch nach Sarapa gefahren, um dort, in Vega Baja (6), in der Mitte der Nordküste, den Contest zu fahren. Dieser Ort ist mein ideales karibisches Postkartenmotiv: unberührte Natur, weißer Sand, türkisfarbenes Wasser, Palmen und mehrere Riffe und Inselchen, die türkisfarbene Pools bilden. Die Riffe sind von der Küste durch eine flache Lagune getrennt, in der man Geschwindigkeit aufbauen kann, um in die Wellen zu springen! Es ist wie in einem natürlichen Vergnügungspark, man sollte nur auf die Gezeiten und die flachen Bereiche achten. Ideal für Fortgeschrittene und Profis und um den Tag an einem unglaublichen Strand zu verbringen! Was für ein toller Spot: Nicht gefährlich, mit mehreren Riffen und einer perfekten Wind-/Wellenausrichtung zum Abreiten und Springen! Dies war ohne Zweifel mein Lieblingsspot, um Spaß zu haben!! Es gibt genug Parkplätze, viele Bäumen, um ein Lager aufzuschlagen und einen fantastischen Tag zu verbringen! Hier haben wir das Finale des Contests ausgetragen, bei dem ich das Event im letzten Heat gewonnen habe, also ist es auch ein besonderer Ort für mich!
Ein ideales karibisches Postkartenmotiv: unberührte Natur, weißer Sand, türkisfarbenes Wasser, Palmen und Riffe.”

Nordosten – San Juan (Punta Las Marías, Caballos)

  • Punta Las Marías (7) ist ein Wunder: riesige Lagunen, in denen man nach Herzenslust heizen kann, mit karibischen Farbtönen, einer wunderschönen Stadtkulisse und Palmen im Vordergrund. Wer in die Welle möchte, findet weiter draußen das Riff - mehrere Lines mit leicht unterschiedlichen Ausrichtungen, so dass jeder den bevorzugten Schwierigkeitsgrad wählen kann. Es ist ein Spot für jedermann, der mit jedem Wassersportgerät seine eigene Herausforderung meistert! Ich fand es toll, wie sich die Rider am Strand versammelten und ihre Sessions kommentierten und teilten!
  • Eine meiner besten Windsurfsessions auf der Insel fand in Caballos (8) statt, geführt von Nelson und Irene, den Seelen von Punta Las Marías. Caballos ist eine Weltklassewelle direkt vor der Küste - etwa 2 km vom Ufer entfernt. Eine mächtige Welle, die von den einheimischen Surfern verehrt wird, und wenn sie ihren Höhepunkt erreicht, ist sie ein Geschenk! Ich hatte das Glück, sie an einem kleinen Tag zu surfen und ihr immenses Potenzial zu sehen! Sie ist schnell, hohl, dreht sich und beschleunigt, während sie läuft! Adrenalin pur! Definitiv einer meiner Höhepunkte auf dieser Reise. In Caballos kann man das Brummen der Welle hören, bevor man sie überhaupt sieht - ein leises, gleichmäßiges Geräusch, das unter die Haut geht und einen mitreißt. Es ist nicht nur die Kraft des Ozeans, es ist der Rhythmus des Ortes selbst. Auf einem Break weit draußen im Meer, mit dem wunderschönen San Juan direkt vor der Nase... Magisch!
Die Welle in Caballos ist schnell, hohl, dreht sich und beschleunigt, während sie läuft! Adrenalin pur!”
surf/dsc-8645m_ef9b8531f36a1919279a133197601f4cFoto: via Maria Andres

Süden – La Parguera

  • 9: Leider keine Bedingungen, aber viele flache Lagunen und türkisfarbenes Wasser – perfekt für Freeride, Freestyle, Slalom, Wing oder Kiten. Noch auf meiner Bucket List!

Revier Infos Puerto Rico

Puerto Rico ist viel größer, als es auf der Karte wirkt: fast 9.000 km² Landfläche, rund 1.125 km Küste voller Riffe, Buchten, Landzungen und Kanäle. Durch seine rechteckige Form (178 km × 65 km) gibt es fast immer irgendwo einen funktionierenden Spot, sobald Wind weht: Passat aus dem Osten, Swell aus dem Westen – unendliche Kombis dazwischen.

Der vorherrschende Wind ist der Nordost-Ost-Passat, besonders verlässlich von Dezember bis September, mit 15–25 Knoten. Die Saison geht von November bis August, mit höchster Konstanz von Dezember bis April. Im Herbst ist der Wind schwächer, aber Sessions mit 10–15 Knoten sind auch dann noch oft möglich. Die Wellen-Saison reicht von November bis März, mit regelmäßigem Atlantik-Swell. Einige Strände bekommen im Sommer auch Hurricaneswells – seltener, aber kräftig.

Ein natürlicher Wasserpark

Das Wasser bleibt das ganze Jahr über angenehm warm – 26–29 °C. Die gleichmäßigen Temperaturen und die Riffe, die ganze Buchten vor Wellen schützen, machen die Insel zu einem natürlichen Wasserpark fürs Wingfoilen – von weltklasse Wellen bis spiegelglattem Wasser ist alles dabei.

Es gibt legendäre Spots für die gängigen Wind- und Swellrichtungen, dazu noch viel Potenzial für Neuentdeckungen! Die Locals haben ihre Lieblingsspots so verinnerlicht, dass sie keinen Drang zum Erkunden verspüren – für abenteuerlustige Besucher heißt das: eine fast unberührte Karte, auf der jede Winddrehung neue Fronten offenbart!

Die Bedingungen während meines Aufenthalts waren nicht „typisch“ – Wetterberichte kündigten gelegentlich Schauer oder drehenden Wind an – aber wenn der Wind mal schwächelte, reichte eine halbe Stunde Fahrt, um eine spiegelglatte Lagune oder ein lebendiges Riff zu finden. Diese spontane Jagd verwandelte die Insel in einen ständigen Abenteuerspielplatz.

Mehr als nur Wellen: Kultur, Küche, Regenwald

Wenn der Forecast „flat“ sagte, war Plan B genauso kurzweilig: durch Alt-San Juan schlendern, zwischen pastellfarbenen Balkonen, gepflegten Straßen, Musik und Sonnenuntergängen. Die Menschen? Unglaublich freundlich. Neue Freunde? Kein Problem – sie gaben Tourentipps, luden ein, teilten ihr Essen!

DCIM\100MEDIA\DJI_0121.JPGFoto: via Maria Andres

Wer Natur sucht: El Yunque Nationalpark bietet Wasserfälle, Farne, Flüsse – Dschungel pur. Nachts: Paddeln durch leuchtende Biolumineszenz-Buchten – wie ein Traum. Und nur eine kurze, günstige Fähre entfernt: Culebra und Vieques – mit Meeresschildkröten, Geheimspots und karibischer Lebensfreude.

Praktische Infos Puerto Rico

  • Status: Nichtinkorporiertes US-Territorium (VISA-Check nötig)
  • Währung: US-Dollar (USD)
  • Sprache: Spanisch (Hauptsprache), Englisch
  • Anreise: Direktflüge z. B. Madrid → San Juan (8h 40min), ca. 400–600 Euro
  • Windsaison: Dezember bis April, 15–25 Knoten, meist Nordost bis Ost
  • Wellensaison: November bis März
  • Ausrüstung: Wing 3–6 m², Windsurf-Segel 3,7–5,0 m (je nach Bedingungen)
  • Wasser: 26–29 °C das ganze Jahr
  • Wetsuit: Lycra oder Bikini reicht meist, Shorty für frühe Stunden empfehlenswert
  • Mobilität: Mietwagen ca. 25–35 USD/Tag; Fähren nach Vieques/Culebra ab Ceiba
  • Materialverleih: Bei Nelson & Irene (Punta Las Marías) – Wings, Foils, SUPs, Surfboards (Instagram: @noidea7665)
  • Kosten: Empanadilla + Kokoswasser 3–5 USD; Benzin ~1 USD/l; Zimmer ab 40 USD/Nacht; Essen: 9–15 USD
  • Nicht vergessen: Impact-Weste, Leash, Booties, Helm, riff-sicheres Sonnenöl, Pumpe...

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