St. Peter-Ording zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Wassersport-Revieren an der deutschen Nordseeküste. Der weitläufige Sandstrand und die vorgelagerten Sandbänke bieten ideale Bedingungen für Windsurfer, Kitesurfer und Wellenreiter. Dank der vielseitigen Spots finden hier sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene perfekte Voraussetzungen.
Das Hauptrevier befindet sich am Ordinger Strand, der über eine Deichüberfahrt mit dem Auto erreichbar ist. Hier können Wassersportler direkt am Strand parken, was den Transport des Materials erheblich erleichtert. Allerdings ist zu beachten, dass sowohl für das Parken als auch pro Person eine Gebühr fällig wird. Der Weg vom Parkplatz zum Wasser kann je nach Tide bis zu 500 Meter betragen.
Die Bedingungen in St. Peter-Ording sind stark von den Gezeiten abhängig. Bei Ebbe bilden sich flache Priele, die besonders für Anfänger und Einsteiger geeignet sind. Hier kann man in ruhigem Flachwasser erste Manöver üben. Bei Flut entstehen dagegen vor den Sandbänken Wellen, die erfahrene Surfer zum Wellenreiten nutzen können.
Die besten Windrichtungen sind Südwest bis Nordwest. Bei diesen Bedingungen steht der Wind schräg auflandig und sorgt für ideale Verhältnisse. Besonders gut funktioniert der Spot in den letzten zwei Stunden der Flut bei Nordwestwind oder bei einsetzender Ebbe und Südwestwind. In diesen Phasen heben sich Wind und Strömung gegenseitig auf. Wind aus östlichen Richtungen kommt ablandig, ist aber wegen des breiten Strandes auch surfbar.
Die Strömung in St. Peter-Ording sollte nicht unterschätzt werden. Bei auflaufendem Wasser zieht sie nach Norden, bei ablaufendem nach Süden. Gerade wenn Wind und Strömung aus der gleichen Richtung kommen, besteht die Gefahr der Abdrift. Surfer sollten daher stets die Gezeitentabellen beachten und nie alleine aufs Wasser gehen.
Für Wellenreiter bieten die vorgelagerten Sandbänke bei entsprechendem Wind gute Bedingungen. Bei länger anhaltendem Westwind können sich hier Wellen von bis zu 3 Metern Höhe aufbauen. Allerdings erfordert das Erreichen der Außenbänke einige Erfahrung und sollte nur bei ausreichender Fitness angegangen werden.
Neben dem Hauptspot am Ordinger Strand gibt es weitere Reviere in St. Peter-Ording. Der Südstrand eignet sich besonders bei Westwind für Wellenreiter, da der Wind hier sideshore von rechts kommt. Allerdings ist hier ein längerer Fußmarsch zum Wasser nötig. Im südlichen Strandabschnitt finden zudem Strandsegeln und Kitebuggy statt. Der Spot Böhl bietet bei Nordwestwind gute Bedingungen für Kitesurfer und Windsurfer, während der Südspot bei Südwestwind ideal für Fortgeschrittene ist.
Am Strand von St. Peter-Ording finden Wassersportler eine gute Infrastruktur vor. Es gibt Toiletten, Gastronomie und eine Surfschule mit Verleih direkt am Spot. Für die Übernachtung stehen zahlreiche Campingplätze, Ferienwohnungen und Hotels zur Verfügung. Das Übernachten direkt am Strand ist allerdings nicht gestattet.
St. Peter-Ording hat sich in den letzten Jahren als feste Größe in der deutschen Wassersportszene etabliert. Regelmäßig finden hier Wettkämpfe wie der Deutsche Windsurf Cup statt. Dank der vielseitigen Bedingungen, der guten Erreichbarkeit und der vorhandenen Infrastruktur zieht es jedes Jahr tausende Wassersportbegeisterte an die Nordseeküste Schleswig-Holsteins.
Für Anfänger empfiehlt sich ein Kurs in einer der örtlichen Surfschulen. Hier kann man nicht nur die Grundlagen des Wind- oder Kitesurfens erlernen, sondern erhält auch wichtige Informationen zu den lokalen Bedingungen und Sicherheitshinweise. Erfahrene Surfer finden in St. Peter-Ording ein abwechslungsreiches Revier, das bei fast allen Windrichtungen funktioniert und sowohl Flachwasser als auch Wellen bietet.