Als vor einigen Jahren die Pläne zum Nationalpark Ostsee vorgestellt wurden, dürfte auf Fehmarn so manchem Touristiker, Surfschulbesitzer oder Campingplatzbetreiber das Herz in die Hose gerutscht sein. Denn dieser sah großräumige „Nullnutzungszonen“ vor, in denen keine Freizeitaktivitäten möglich gewesen wären.
Wie unmittelbar Naturschutz einerseits und touristische Nutzung andererseits aufeinandertreffen, wird entlang der 78 Kilometer langen Küstenlinie Fehmarns sofort deutlich. Wer in Altenteil, am Grünen Brink oder in Orth zu Gast ist, surft und campt in unmittelbarer Nachbarschaft zu wichtigen Natur- und Vogelschutzgebieten. Immer wieder kommt es zu Konflikten, weil Wassersportler sich nicht an die Regeln halten, für die Befürworter von Verbotszonen ist dies natürlich Wasser auf die Mühlen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es kaum eine Region an der Ostsee gibt, die wirtschaftlich derart abhängig vom Wassersport ist wie Deutschlands Sonneninsel.
Nachdem zu Beginn der Debatte die Emotionen angesichts drohender Nullnutzungszonen hochkochten, hat sich der Sturm mittlerweile etwas gelegt. Statt eines Nationalparks soll nun, gewissermaßen als Kompromisslösung, der „Aktionsplan Ostseeschutz 2030“ den Zustand der Ostsee verbessern, indem insgesamt 12,5 Prozent der schleswig-holsteinischen Ostsee unter strengen Schutz gestellt werden. Auch das Gebiet „westlich Fehmarn“, welches den Küstenabschnitt von Altenteil bis hinunter nach Orth beinhaltet, wird dazugehören. Für Wassersportler bedeutet dies zumindest, dass komplette, ganzjährige Spotschließungen erst mal vom Tisch sind, was die Akzeptanz für die zweifellos notwendigen Schutzmaßnahmen erhöhen dürfte.
Insofern dürfte Fehmarn auch in Zukunft ein Mekka für den Wassersport bleiben. Was es an den einzelnen Spots zu beachten gibt, erfährst du in unserem großen Spot Guide.
54.4051, 11.1402
Auch wenn der nahe Spot Wulfen bei ausreichend Wind die bessere Alternative ist, kann ein Abstecher nach Miramar Sinn machen, denn hier werden West- und Ostwind aufgrund der Düsenwirkung verstärkt. Der Zugang erfolgt entweder über den Campingplatz oder man parkt einige Hundert Meter weiter westlich am Fehmarnsundstrand hinter dem Deich. Die Buhnen sind gut sichtbar, dazwischen steigt man bequem über Sand ein. Sowohl West- als auch Ostwind kommen sideshore, weiter draußen gibt’s Bump-&-Jump-Bedingungen mit kleinen Chops. Die Strömung ist hier mitunter stark und es gibt aufgrund der exponierten Lage keine Möglichkeit, in Lee anzulanden. Daher empfiehlt sich dieser Spot vor allem für geübte Windsurfer und keinesfalls für Aufsteiger.
54.4075, 11.1747
Einer der absoluten Klassiker auf Fehmarn! Durch eine Landzunge von der offenen Ostsee abgetrennt, ist der großteils stehtiefe Burger Binnensee ein Dorado für unterschiedlichste Könnenstufen. Egal ob Einsteiger, Manöver-Fan oder Freestyle-Pro – hier kommen alle auf ihre Kosten. Geparkt wird am Wulfener-Hals-Weg am Südwestufer, hier gibt’s Parkplätze und eine Wiese zum Aufriggen. Mit langen Finnen sollte man im Uferbereich noch vorsichtig sein und erst weiter draußen auf die Tube drücken. Am besten funktioniert der Spot bei Wind aus Nordost bis Südost, besonders im Frühjahr wird Ostwind zudem thermisch verstärkt. Aber auch Nord- und Nordwestwind sind gut fahrbar und erlauben lange Schläge in Richtung Burg. Vor Ort gibt’s auch einen Campingplatz und eine gut sortierte Surfschule: Windsurfing Wulfen. Für den Flautenfall befindet sich auch eine Wakeboardanlage vor Ort. Gegenüber in Richtung Südstrand gibt’s mit Wassersport Charchulla eine weitere Surfschule am Burger Binnensee. Zum freien Surfen ist dieser Spot nahe des Yachthafens allerdings nicht ideal, da recht klein. Allenfalls Freestyle-Sessions bei Nordwestwind sind hier drin.
54.4108, 11.2031
Auch abseits des surf-Festivals an Himmelfahrt kann sich ein Besuch des Südstrands lohnen. Es gibt Parkplätze in ausreichender Anzahl und einen schönen Sandstrand zum Einstieg ins Wasser. Etwa 50 Meter vorgelagert befindet sich eine kleine Sandbank, weiter draußen wird es dann im Gegensatz zum Burger Binnensee schnell tief, was den Spot auch zum Foilen und Heizen mit langen Finnen empfehlenswert macht. Ostwind kommt sideshore von links an und bringt je nach Stärke kleine Chops bis Dünungswellen mit, die für kleine Jumps gut sind. Bei starkem Südostwind verirrt sich auch mal eine Mini-Brandung an die Sandbank, Südwestwind ist ebenfalls gut fahrbar. Dreht der Wind weiter auf West oder gar N Nordwest, wird es hier zunehmend böig, denn die hohen Bauten am Ufer blocken dann den Wind. Zudem surft man dann ohne Netz und doppelten Boden in Lee, dann lohnt ein Umzug nach Wulfen, Lemkenhafen oder Gold. Unweit östlich, am Alternativspot Meeschendorf, gibt’s drei Campingplätze, die kurze Wege ans Wasser garantieren.
54.4125, 11.2429
Bei starkem Wind aus Südost ist Meeschendorf am Südostende von Fehmarn eine gute Alternative zum Südstrand. Vor Ort gibt es mit dem Camping Südstrand, Europa Camping und dem Insel-Camp Fehmarn gleich drei mögliche Orte für einen längeren Aufenthalt. Tagesgäste finden in der Straße Zum Meeresstrand zudem einen zusätzlichen Parkplatz direkt an der Wasserkante. Ins Wasser geht es in Meeschendorf über einen schmalen Sandstreifen und zwischen kleinen Buhnen, einen größeren Stehbereich findet man hier nicht vor. Etwas vorgelagert liegt eine kleine Sandbank. Ideal funktioniert an diesem Spot Wind aus Südost bis Ostsüdost, dieser kommt sideshore bis leicht schräg auflandig von links an. Weil das Wasser weiter draußen nur mäßig tief wird, sind hier richtige Brandungswellen auf wenige Sturmtage im Jahr beschränkt. Meist bleibt es bei Dünungswelle und im Bereich der Sandbank bei sehr moderater Brandung mit Wellenhöhen zwischen einem halben und einem Meter. Dreht der Wind mehr auf Ost, blockt die Südostspitze der Insel zunehmend die Wellen. Wer auf Brandungswellen aus ist, sollte dann einen Ortswechsel an die Nordküste in Erwägung ziehen.
54.5038, 11.2172
Im Gegensatz zum Spot Grüner Brink geht es hier deutlich ruhiger zu – was an vollen Tagen definitiv ein Vorteil ist. Man parkt wenige Hundert Meter in Lee der langen Mole, die den Fährhafen nach Westen hin begrenzt. Auch wird es schneller tief, was die Sache mit langen Finnen oder Foils entspannt. Gut funktioniert der Spot vor allem bei Nordost- und Ostnordostwind. Im Uferbereich kann es aufgrund der Nähe zum Fährhafen etwas böig sein, draußen gibt’s dann freien Wind. Pustet der Wind nur moderat, bleibt es bei Bump-&-Jump-Bedingungen. Sobald es mit mehr als 25 Knoten feuert, laufen aber teilweise schöne Wellen um die Mole herum, die moderat brechen und sich auch von weniger geübten Wavesurfern gefahrlos abreiten lassen. Geparkt wird am Ende des Strandwegs.
54.5083, 11.1937
Wer sich an einem windigen Ostwindtag an die Nordküste Fehmarns Richtung Grüner Brink aufmacht, findet den Spot auch ohne Navi – die zahlreichen und weithin sichtbaren Kites am Himmel weisen den Weg. Geparkt wird hinter dem Deich, wo mehrere Parkplätze zur Verfügung stehen. Teilweise sind diese höhenbeschränkt, aber auch ein extra Platz für Camper ist vorhanden, auf dem man gegen Gebühr auch übernachten darf. Von hier aus führt ein kurzer Fußmarsch über den Deich und über den schönen Sandstrand ans Wasser. Ideal funktioniert der Spot bei Ostwind, der sideonshore von rechts ankommt. Weil sich links aber eine flache Sandbucht öffnet, ist Abtreiben quasi unmöglich. Grüner Brink ist ein Multispot, der unterschiedliche Zonen bietet: In Luv blockt eine kleine Mole die Wellen, wodurch man problemlos einsteigen und auf Touren kommen kann. Weiter draußen laufen dann lang gezogene Dünungswellen herein – ideal, um erste Jumps zu versuchen. Im flachen Bereich weiter in Lee werden die Wellen dann steiler und brechen sogar moderat – zum Springen, Backside- Abreiten oder Freestylen ein großer Spaß! Für Front side-Ritte ist der Winkel nicht ideal, weil die Welle nahezu in Windrichtung läuft. Trotzdem gleicht der Spot einer großen N Spielwiese, auf der eigentlich alle ihren Spaß haben können. Nordwestwind funktioniert auch, aber Altenteil ist dann eindeutig besser! Einzig eine Aversion gegen Kites sollte man hier nicht haben. Auf dem Deich gibt’s Gastronomie und einen Spielplatz – auch der Rest der Familie kann hier also ohne Weiteres einen netten Tag am Strand verbringen.
54.5216, 11.1539
Niobe steht immer etwas im Schatten von Altenteil und Grüner Brink, ist aber durchaus einen Besuch wert. Während man in Grüner Brink manchmal vor lauter Kites die Sonne nicht mehr sieht, geht es einige Kilometer westlich davon beinahe beschaulich zu. Direkt hinter dem Naturstrand und dem Deich findet man einen großen Parkplatz, einen Stellplatz für Womos sowie einen Campingplatz. Aufriggen kann man auf Gras, der Strand selbst ist sandig mit einigen Steinen. Ideal funktioniert Niobe bei Ostwind bis Ostnordost, dann weht es nahezu sideshore von rechts. Weil der Strand etwas steiler abfällt, kann sich bei starkem Wind etwas Shorebreak bilden. Danach ist es sofort tief genug für längere Finnen und auch Foils. Die Bedingungen vor Ort sind quasi die Definition von Bump & Jump: Es laufen Dünungswellen herein, die bei moderatem Wind nur sporadisch und äußerst sanft über den vorgelagerten Sandbänken brechen. Erst bei Sturm bekommt der Spot Brandungscharakter, dann kann der Shorebreak auch mal fordernd werden. Nur während der Sommersaison befindet sich im rechten Teil der Bucht eine Badezone, gesurft wird dann links (westlich) davon.
Bei starkem Wind aus Westnordwest bis Nordwest ist Niobe ein veritabler Wavespot und eine schöne Alternative zu Altenteil, wenngleich die Wellen nicht ganz so sauber brechen. Sobald Altenteil übervölkert ist, lohnt sich aber ein Abstecher.
54.5306, 11.0823
Die Waveperle der Ostseeinsel ist zweifellos Altenteil. Damit der Spot in Schwung kommt, braucht es starken Wind aus Westnordwest bis Nordwest. Die Welle wird dann von einer Landzunge in Luv etwas sortiert und läuft sauber in die Bucht. Geparkt werden kann auf dem Parkplatz am Belt-Camping Fehmarn oder am Ende der Straße direkt vor dem Eingang zum Ahoi Camp. Der Einstieg erfolgt über den schönen Naturstrand, im Wasser liegen auch einige Steine und bei starkem Wind kann etwas Shorebreak den Start erschweren. Unter 30 Knoten Wind ist Altenteil aber kein sonderlich schwer zu surfender Spot. Hat man den kleinen Shorebreak hinter sich gelassen, kann man Anlauf nehmen und sich über eine Rampe in die Lüfte schrauben. Auch für Frontside-Ritte eignet sich der Spot sehr gut, teilweise sind mehrere Turns nach Lee drin, wobei die Wellen über der Sandbank – abgesehen von den Sturmtagen – nur selten richtig kraftvoll brechen. Aufgrund der exponierten Lage ist die Strömung spürbar, im Zweifel lieber eine Segelnummer größer riggen! Ein anderes Bild offenbart Altenteil bei Ostwind. Dieser kommt sideshore von rechts an und bietet Bump-&-Jump-Bedingungen, nur gelegentlich verirren sich auch ein paar kleinere Brandungswellen in die Bucht.
54.5228, 11.0477
Wer bei westlichen Winden auf Fehmarn auf Wellensuche ist, muss an die Westküste. Einer der bekannten Spots ist Westermarkelsdorf. Auch hier befinden sich Steine im Einstiegsbereich und bei starkem Wind entstehen Shorebreak und spürbare Strömung, die nicht nur Wave-Novizen das Leben schwer machen können. Wind aus Südwest kommt nahezu sideshore von links an, bringt aber meist auch nur kleine Wellen mit, die in kurzen Abständen und nahe am Strand brechen. Dreht der Wind auf Westsüdwest oder gar West, werden die Brecher größer, die Bedingungen aber bei dann schräg auflandigen Bedingungen zunehmend anspruchsvoll. Bei Weststurm sind Wellen mit bis zu zwei Metern möglich – wem es hier dann zu wild ist, der sollte ans Festland nach Heiligenhafen wechseln. Etwa 100 Meter weit draußen liegt ein alter Betonklotz im Wasser. Das scherzhaft „Ostseestöpsel“ genannte Hindernis ist allerdings gut sichtbar. Von 1935 bis 1942 diente die zehnkantige Betonsäule als Pegel und Warnmarkierung, dann wurde der Klotz von Packeis zur Seite gedrückt und außer Betrieb genommen. Parkplatz und Toiletten am Spot.
54.4650, 11.0098
Püttsee liegt südlich von Westermarkelsdorf und kann aufgrund der stärkeren Nord-Süd-Ausrichtung bei südwestlichen Windrichtungen eine Alternative zu Westermarkelsdorf sein. Lass dich vom Navi einfach zum „Strandparkplatz Püttsee“ navigieren, der sich direkt hinter dem Strand befindet. Fahrbar ist der Spot schon bei Südsüdwest, wenngleich du dann keine großen Wellen erwarten solltest – meist bleibt es bei knie- bis hüfthoher Brandung, die über der vorgelagerten Sandbank bricht. Dreht der Wind auf Südwest, sind auch mal etwas höhere Sets drin, meistens ist aber Westermarkelsdorf mit höheren Brandungswellen gesegnet. Vom Startpunkt aus sollte man allerdings nicht abfallen, denn unweit nördlich beginnt mit dem Naturschutzgebiet Wallnau eine Tabuzone für Surfer. Der Einstieg ist auch hier weitgehend sandig mit einigen Steinen, und es kann bei entsprechender Windstärke auch mal ein kleiner Shorebreak entstehen. Ist es hier mal voll, kann man alternativ auch Bojendorf ansteuern, wo es vergleichbare Bedingungen gibt.
54.4488, 11.0506
Orth ist eines der bekanntesten Reviere Fehmarns und liegt ganz im Südwesten, in Sichtweite des Leuchtturm Flügge. Der kleine Hafen mit seinen Molen teilt den Spot, parken kann man auf dem Tagesparkplatz „An Diek“. Rund um den Hafen gibt’s auch Toiletten, etwas Gastronomie und die gut sortierte Wassersportschule Windsurfing Fehmarn. Je nach Windrichtung läuft man vom Parkplatz etwa 200 Meter auf die entsprechende Seite. Weht es aus Nordost, Ost oder Südost, ist die östliche Bucht erste Wahl. Hier riggt man auf einer netten Wiese, der Wind kommt auflandig, wodurch ein Abtreiben unmöglich ist. Zudem befindet sich ein etwa 150 Meter breiter Stehbereich entlang des Ufers – du kannst hier also parallel zur Küste immer im stehtiefen Wasser entlangbrettern. Weiter draußen wird es dann tiefer, wodurch der Spot auch zum Slalom-Racen und Foilen ein Tipp ist.
Bei Westwind kann man auf der anderen Seite des Hafens ähnliche Bedingungen vorfinden. Eine schmale, vorgelagerte Landzunge blockt die Wellen, sodass es auch bei starkem Wind bei kleinen Chops bleibt – ideal zum Heizen, Manöverüben oder Freestylen. Zu weit aufkreuzen sollte man bei Westwind nicht, denn die vorgelagerte Landzunge gehört zum Naturschutzgebiet Krummsteert und ist für Wassersportler tabu.
54.4430, 11.0984
Was Wulfen bei Ostwind ist, ist Lemkenhafen bei Westwind: der wohl beliebteste Spot der Insel. Von Westnordwest bis Südsüdwest kommen alle Windrichtungen frei und schön konstant am Spot an. Zudem blocken die vorgelagerten Inselchen und Landzungen die Wellen konsequent ab, wodurch es hier auch bei Sturm keine größeren Wellen gibt. Um die Sache abzurunden, punktet Lemkenhafen mit einem sehr großen Stehbereich, in dem man absolut sicher surfen kann, ein Abtreiben nach Lee ist ohnehin nicht möglich. Der beliebteste Einstiegsplatz bei Westwind ist der „Parkplatz am flachen Strand“. Westliche Winde kommen hier voll auflandig, man steigt über Sand und einige Steine ein. Mit längeren Finnen muss man etwas rauslaufen, um genug Wassertiefe zu haben, denn die gesamte Bucht ist zwischen knie- und hüfttief. Im Sommer kann sich hier das Seegras sammeln, eine entsprechende Finne sollte man aber ohnehin N an allen Spots im Gepäck haben. Alternativ kann man auch am bei Kitern beliebten Einstieg am Seglerhafen aufs Wasser, auch hier gibt’s einen Parkplatz direkt am Spot.
Im kleinen Ort gibt’s zudem Imbiss, Fischbude und Co. Die Wassersportschule am Schullandheim hat den Betrieb aktuell eingestellt – laut Website (surfspot-fehmarn.de) aber nur vorübergehend. Im Ort gibt’s mit Boardflash eine Alternative.
54.4242, 11.1004
Mit ähnlichem Setup wie Lemkenhafen kann auch Gold glänzen, dementsprechend beliebt ist dieser Topspot. Man parkt unweit der Wasserkante, von dort sind es nur 100 Meter bis an den Strand. Die Anreise lohnt sich bei Wind mit westlichem Einschlag, von Süd über West bis Nordnordwest ist alles gut fahrbar. Bei West- bis Nordwestwind blockt die zwei Kilometer in Luv gelegene Landzunge größere Wellen ab. Aber auch bei Südwest verirren sich nur kurze, steile Chops an die Küste, denn das Wasser ist über einen großen Bereich nicht tiefer als 1,5 Meter. Somit ist Gold ein idealer Spot, um gefahrlos am Wasserstart zu feilen, Speedruns hinzulegen oder sein Freestyle-Level nach oben zu schrauben. Aufpassen muss man nur auf den Buhnenrest links des Einstiegs, der aber sichtbar ist. Weiter rechts sind traditionell die Kiter, im linken Teil vermehrt Windsurfer. Weil Gold auch für Ein- und Aufsteiger wie geschaffen ist, befindet sich vor Ort mit Tim’s Beach eine gut sortierte Wassersportstation, wo du Kurse belegen oder Material leihen kannst. Auch Toiletten und das Café Achterndiek sind am Spot – Surferherz, was willst du mehr?!
Alternativ findet man unweit südlich, in Strukkamp, nahezu identische Spotbedingungen vor, ebenfalls mit großem Stehbereich. Tagesgäste parken hier allerdings weiter vom Wasser entfernt und müssen das Equipment über den Campingplatz ans Wasser tragen. Wer länger vor Ort bleiben möchte, kann sich auf dem ansässigen Campingplatz aber direkt am Spot einmieten. Surfschule und Beachbar runden die Sache ab – hier kann man es aushalten!
Schaumkronen überall, Sonnenschein und bunte Segel auf dem Wasser – jetzt nur noch schnell über die Brücke und … schon stehst du im Stau. Wer die Stoßzeiten meiden kann, um über die Fehmarnsundbrücke zu fahren, sollte es tun. Abgesehen davon ist Fehmarn gut über die A 1 angebunden. Und irgendwann vielleicht sogar über einen Tunnel. Auf Fehmarn selbst ticken die Uhren etwas langsamer, was vor allem daran liegt, dass die teilweise engen Landstraßen und Ortsdurchfahrten nicht für XL-Womos gemacht sind.
Es gibt keine Windrichtung, die auf Fehmarn nicht surfbar wäre. Am häufigsten kommen aber West oder Ostwindlagen vor. Bei Wind aus Südwest bis West kann es auch im Hochsommer mal kühl werden, zwischen Juni und September reicht in der Regel ein 4/3er Neo. Im Frühjahr und Herbst sollten dann die dicke Pelle und auch eine Haube im Gepäck sein.
Traumhaft auf Fehmarn sind die ausgeprägten Ostwindlagen, die sich oft im Frühjahr und Frühsommer einstellen und manchmal viele Tage am Stück tolle Bedingungen liefern. Im Frühjahr ist die Luft aufgrund der noch kühlen Ostsee dann aber deutlich kälter als am Festland, nicht selten fährt man bei 25 Grad im T-Shirt zu Hause los und sucht auf Fehmarn bei 15 Grad und strammem Wind hektisch nach der Jacke. Dafür wird Ostwind vor allem im Frühjahr deutlich verstärkt – aus einer 12-Knoten-Vorhersage bei Windfinder kann dann schnell mal ein Tag mit 20 Knoten plus X werden. Unterm Strich hat Fehmarn eine sehr gute Windquote von rund 40 Prozent Gleitwind im Sommer bis zu 65 Prozent im Winterhalbjahr.
Obwohl die Insel sehr exponiert liegt, bleiben die Wellenhöhen oft moderat, weshalb erklärte Wavefans meist an Spots in der Hohwachter oder Lübecker Bucht ausweichen. Die besten Wellen gibt’s – auch wenn dies bei einem Blick auf die Karte verwundert – bei westlichen und nordwestlichen Winden. An den Ostwindspots kommen aufgrund der geringen Wassertiefen oft nur knie- bis brusthohe Wellen an. Mehr dazu in den Einzelbeschreibungen der Spots.
Fehmarn ist touristisch sehr stark erschlossen, es gibt Unterkünfte aller Preisklassen und darüber hinaus zahlreiche Campingplätze, teilweise in unmittelbarer Spotnähe. Hier eine Auswahl:
Die Surfschulen befinden sich vor allem an den großen Stehrevieren, hier kannst du Kurse buchen und Material ausleihen:
Auf Fehmarn gibt es zwei sehr gut sortierte Surfshops mit großem Angebot an Hardware und Zubehör. Außerdem kannst du hier auch Material vor dem Kauf testen.
Mehrere Naturschutzgebiete befinden sich in unmittelbarer Nähe zu den Surfspots. Hinweistafeln klären über die Gegebenheiten auf. Bitte beachtet die Verbotszonen! An fast allen Spots ist Seegras ein Thema, zwischen Mai und November sollten entsprechende Finnen immer im Gepäck sein.
Meereszentrum, U-Boot-Museum, Wakeboardeanlage – auf Fehmarn wird es auch bei Flaute nicht gleich langweilig.