SURF-SpotAmmersee/ Eching

Ammersee / Bayern

Der Spot bietet Flachwasser und funktioniert hervorragend bei N bis ONO. Direkt beim Segelclub könnt ihr parken, auf der Wiese aufriggen und ins Wasser gehen. Kommt der Wind ganz leicht westlich, entsteht eine deutliche Windabdeckung im Uferbereich. Falls das so ist, fahrt einfach weiter nach Buch. Vor Ort gibt es die SUP- und Surfschule Müller.

Jeder See hat seine Eigenheiten. Hier ein paar Infos zum Ammersee:

Einer DER Top-Spots Bayerns wird auch „bayerische Brandung“ genannt und macht seinem Namen ab und zu alle Ehre. Gerade von Herbst bis Frühjahr ziehen immer wieder kräftige Tiefdruckgebiete aus West über ihn hinweg und der See lockt mit zahlreichen Spots und unterschiedlichsten Surfbedingungen. Aber auch für alle, die nur einen Ausflug machen wollen, bietet er sehr viel: Bierverkostung auf Kloster Andechs, zahlreiche Radwege, ein paar Wurzeltrails, Cafés, Eisdielen, Restaurants, Bars, unzählige Strände und ein ausgeprägtes Dampfer-Netz. Bei Tiefdruck funktioniert der Ammersee wirklich gut. Der Wind kann frei durchziehen und weht konstant. Ein bisschen Niederschlag (1,0mm/h) ist ok, sollte es sich einregnen, wird der Wind böig oder schläft komplett ein. Allgemein sollte man sich nie zu sehr auf die Vorhersage verlassen. Wir haben durch viele „Schneiderfahrten“ gelernt, dass es mehr Sinn macht trotz guter Vorhersage regelmäßig die Webcam zu checken und abzuwarten, bis der Wind wirklich losgeht, bevor man losfährt. Auch am Ammersee gibt es zahlreiche Naturschutzgebiete, welche nicht betreten werden dürfen. Es kommt leider immer wieder zu Zwischenfällen, gerade mit Kitern, da die Einstiegsstellen oft neben diesen Ruhezonen liegen. In Zukunft könnten einige Spots für Kiter gänzlich gesperrt werden. Ob wir Windsurfer davon auch betroffen sind? Wir hoffen es nicht, also verhaltet euch entsprechend.

ALLGEMEINE INFOS ZUM WIND IN BAYERN

Windsyteme

Diese Infos wurden mithilfe der Windinfo.eu zusammen getragen.

Westwind: Dieser entsteht nur vor heranziehenden Tiefdruckgebieten und den damit verbundenen Fronten. Diese ziehen im Normalfall von West nach Ost. Dabei wirken sich Kaltfronten meist stärker aus als Warmfronten. Die kalten Luftmassen schieben sich unter die noch vorhandene Warmluft, das gibt einen zusätzlichen Schub in der Nähe der Frontlinie. Kommt dann der Regen, ist der Wind zu Ende, außer bei mächtigen Sturmtiefs. Die Winde wehen meist aus Südwest und drehen mit der Front auf West oder Nordwest. Westwinde lassen sich mit den gängigen Vorhersagen relativ leicht deuten.

Föhn: Der entsteht als ein schöner Nebeneffekt bei südlich der Alpen vorbeiziehenden Tiefdruckgebieten. Davon profitieren aber nur die Seen in und direkt an den Alpen, wie das südliche Bodenseeufer, der Kochelsee oder auch der Tegernsee. An ein paar wirklich guten Tagen reicht der Wind auch bis Starnberger- oder Ammersee. Die optimale Kombination ist dabei ein starkes, abziehendes Hoch im Osten und ein Tief über Norditalien. Die beiden Systeme greifen wie Zahnräder ineinander und schaufeln warme Luftmassen aus dem Süden über die Alpen. Starker Südwind, schönes Wetter und sommerliche Temperaturen, auch im Winter, sind das Ergebnis. Wir waren schon an Neujahrsmorgen am Kochelsee bei 26 Grad, 8 Bft. und Schnee am Ufer. Da der Föhn eine echte Zicke ist und man nie weiß, wann und wo er durchbricht, bleibt die Windjagd ab und zu auch unbelohnt. Auf Wetteralarm.at (www.wetteralarm.at/de/wetter/foehndiagramme/foehn-in-denalpen.html) findet man eine Föhnprognose für die nächsten Tage. Steigt die Kurve über 4 hPa, ist die Chance groß, am Kochel- oder Tegernsee guten Föhn zu erwischen. Dann heißt es früh aufstehen, in die Webcam klicken und wenn es sich kräuselt, ab ins Auto, denn der Föhn weht meist nur bis etwa 9:00 Uhr.

Ostwind: Ein Gast, der die letzten Jahre fast nur im April/Mai und September/Oktober anzutreffen war, aber dann gerne länger und kräftig! Auch hierfür ist ein stabiles Hoch notwendig. Weil Ostwind meist schönes Wetter mit sich bringt, haben wir dann auch gute Chancen auf die normale oder sogar stärkere Thermik am Walchensee!

Thermik: Die Thermik funktioniert eigentlich das ganze Jahr über, kann im Frühjahr und Herbst, bei starken Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht mit 5-6 Windstärken richtig stark werden und weht immer aus NO bis N. Im Hochsommer, wenn auch die Nächte warm sind, ist sie meist etwas schwächer mit nur 3-4 Bft. Beste Voraussetzungen finden wir bei Hochdrucklagen. Möglichst große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht (April/Mai), ein hoher Sonnenstand (längere Sonneneinstrahlung für die Südhänge) und ein leichter Grundwind aus NW bis NO machen die Thermik perfekt. Reiner West- oder Ostwind schadet nicht wirklich, verändert aber die Ausbreitung der Thermik am Walchensee. Föhn killt die Thermik, da er entgegengesetzt aus Süd weht.

Wetterinfos

Forecasts bekommt ihr bei Windfinder, Windguru und Muchoviento. Wetterinfos, einen WetterChat und sogar tagesaktuelle Windprognosen für den besten Spot findet ihr auf www.windinfo.eu. Webcams gibt’s ebenfalls bei der windinfo oder Addicted-Sports.

Webcams

Mit Hilfe der Archiv-Funktion kann man die Wetterlagen der letzten Tage und deren Entwicklung im Tagesverlauf gut vergleichen (sofern diese ähnliche Vorhersagen hatten). Ein Beispiel: Heute ist Samstag, 10:00 Uhr und ihr hofft auf Schönwetter-Thermik am Walchensee. Ein aktuelles Bild der Webcam zeigt, trotz blauen Himmels noch leichten Südwind statt der erhofften Thermik aus Nord. Jetzt scrollt ihr einfach zurück im Datum und vergleicht die Situation mit den letzten Tagen. Der Donnerstag davor hatte Nachmittags eine super Thermik und zeigte um 10:00 Uhr ein sehr ähnliches Bild, um 10:10 Uhr Windstille und um 10:30 Uhr setzte leichter Nordwind ein. Somit wartet ihr auch jetzt einfach bis 10:30 Uhr und vergleicht die Bilder, denn das Wetter sollte sich ähnlich entwickeln. Seht ihr um 10:30 Uhr immer noch Südwind, kann man sich die Anfahrt heute wohl sparen. Entwickelt sich das Kamerabild wie am windigen Donnerstag, springt ins Auto und ab an den „Walchi“.

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