SURF-SpotTroia

Atlantik / Alentejo

Tróia liegt am Ende einer langen Landzunge gegenüber von São Sebastião. Hier mündet der Rio Sado als eindrucksvolles Flussdelta mit häufig schönen Wasserfarben in den Atlantik. Die gut anderthalb Stunden Fahrt von Lissabon aus werden bei westlichen Winden mit perfekten Flachwasserbedingungen belohnt. Auch Freestyleexperten kommen in dem meist stehtiefen Wasser voll auf ihre Kosten. Um auf die Landzunge zu gelangen, kann man entweder ab Setúbal für ca. 15€ die Fähre quer durch das Delta nehmen oder man nimmt ein paar mehr Kilometer in Kauf und fährt einmal südlich um die Flussmündung. Mit ein bisschen Glück gesellen sich bei der einen oder anderen Session neben ein paar Kitern und Windsurfern auch Delphine dazu. Bei Nordwest- oder Südwind kann man auf der Atlantikseite auch gute Wellenbedinungen abgreifen - allerdings eher mit größeren Segeln, da vor allem der Nordwestwind hier nicht so stark wird. Vorsicht vor Steinen im Uferbereich bei Niedrigwasser!

Wind, Wetter & Neoprenempfehlung:

Im Raum Lissabon gibt es, wie fast überall in Portugal, zwei vorherrschende Windsituationen, die sich zum Windsurfen eignen. Entweder es weht Nortada oder es hat eine Tiefdruck-Wetterlage. Der Nortada ist ein konstanter Wind aus nördlicher Richtung, welcher meist von gutem Wetter begleitet wird. Er entsteht durch ein Azorenhoch und einem Hitzetief über der iberischen Halbinsel. Im Sommer ist der Nortada am konstantesten und wird häufig, wie z.B. in Guincho noch lokal verstärkt. Daher hat man hier (siehe Grafik oben) eine Windausbeute von 50-60 Prozent über vier Beaufort, oft feuert es sogar aus allen Rohren, ein kleines Segel gehört unbedingt ins Gepäck. September und Oktober bricht das System oft in sich zusammen bevor im Winter vermehrt Tiefs über den Atlantik ziehen. Der Wind weht dann aus Süd bis Westnordwest und ist nicht so konstant wie der Nortada, zudem regnet es oft. Im Winter kann der Wind, egal aus welcher Richtung, sehr unbeständig sein. Die Locals meinen, dann helfe nichts, außer sich auf den Weg zu machen und mit eigenen Augen zu sehen, ob es passt. Temperaturtechnisch kann man sich im August auf durchschnittlich 24°C freuen, die in Kombination mit einer Wassertemperatur von 20°C einen dünnen Sommerneo erlauben. Im Dezember funktioniert ein 4/3er oder 5/3er Neo meistens noch gut. Die Temperaturen liegen durchschnittlich bei 12°C Luft und 17°C Wasser.

Wellen & Tiden:

Der Tidenhub ist in Portugal nicht so gigantisch wie etwa in der Bretagne oder in England, macht aber dennoch bei einigen Spots den entscheidenden Unterschied. Es empfiehlt sich, die Tidenstände zu checken bevor man sich ins Auto setzt. Sehr hilfreich sind auch die vielen qualitativ guten Webcams (surftotal.combeachcam.sapo.pt), die es an fast jedem Spot gibt. Ein Blick ins Internet reicht dann meist aus, um einen groben Eindruck von den Bedingungen vor Ort zu erhaschen. Während sommerlicher Nortada-Lagen sind die Wellenhöhen mit ein bis zwei Metern oft moderat, große Swells treffen die Küste meist zwischen Oktober und Mai. Vorhersagen findet ihr bei Magicseaweed.

Wohnen & Campen:

Campingplätze gibt es in Portugal zahlreich. Wildcampen wird, zumindest in der Nebensaison, an vielen Stellen noch toleriert. Bitte haltet alles schön sauber, damit das auch so bleibt.

Campingplätze in Spotnähe sind:

Guincho: 

Lagoa de Obidos:

Costa de Caparica:

Peniche:

Ericeira:

Surfschulen, Verleih & Shops:

Während es in Portugal überall Wellenreitschulen mit Leihmaterial gibt, ist es leider fast unmöglich Windsurfmaterial zu mieten. Ausnahmen sind:

Schattenseiten:

Immer wieder hört man von aufgebrochenen Autos und geklauten Portemonnaies, Handys oder Kameras. Beste Gegenwehr: Nichts Wertvolles im Auto lassen oder teure Gegenstände im Restaurant um die Ecke abgeben! Tipp: Den Sticker von der Autovermietung entfernen, dadurch fällt das Auto deutlich weniger auf.

Einen ausführlichen Spotguide mit vielen Spots in Portugal findet ihr in der surf-Ausgabe 03/2016 sowie im Reisecenter des surf-Magazins.

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