Lang, schmal, schnellMistral hat das Race-SUP Vortex überarbeitet

SURF Redaktion

 · 13.09.2024

Mistral hat das Race-SUP Vortex SD1 überarbeitet
Foto: Hersteller
Das Vortex SD1 Race Board von Mistral hat eine ruhmreiche Historie, jetzt kommt ein Update. Neben der Profi-Version gibt es auch eine günstigere Variante.

Seit 2014 hat Mistral das Race-SUP Vortex im Programm. Damals, kurz nach der Übernahme der Marke durch einen niederländischen Investor, sollte das Board auf der traditionsreichen “Elf-Städte-Tour” in friesischen Kanälen Mistral in der Szene etablieren. Nun wurde das Raceboard überarbeitet. Aus diesem Anlass erläutert Mistral ausführlich, welche Philosophie hinter dem Shape steckt.

“Steve West erhielt im September 2014 den Auftrag, ein SUP-Board zu entwickeln und zu designen, das bei Rennen gewinnt. Das Hauptproblem schien darin zu bestehen, dass ehemalige Windsurfing-Designer viele SUP-Boards entwarfen und dabei vergaßen, dass Flachwasser-Boards als nicht gleitende Boards zu betrachten sind, sondern mehr als 95 % der Zeit in Verdrängerfahrt unterwegs sind, weil sie nur durch menschliche Kraft und Hebelwirkung angetrieben werden. Der Trick bestand darin, einen Verdrängerrumpf so zu entwickeln, dass der Widerstandskoeffizient niedrig ist und das Board dennoch nicht so instabil ist, dass es nicht bequem gefahren werden kann. Das bedeutet: abgerundete Rümpfe in Kombination mit flacheren, stabilen Abschnitten, um ein Gleichgewicht zwischen Geschwindigkeit und Stabilität herzustellen, ohne das Board unfahrbar zu machen.

West griff auf das Design von Paddelbrettern und Auslegerkanus zurück, die mit geringem Kraftaufwand betrieben werden und dennoch stabil genug sein müssen, um relativ leicht zu fahrbar zu sein. Während das ursprüngliche Vortex-Board ein flaches Profil hatte, um den Windwiderstand zu verringern, war es eher ein ‘Nassbrett’ als das heutige Design, das dennoch viele seiner ursprünglichen Designelemente beibehält. Allerdings wurden insbesondere die Nose und die Tiefe der Standfläche aufgrund des Feedbacks von Fahrern im Laufe der Zeit angepasst.”

Konstruktionsprinzipien des Mistral Vortex

Durch die Unterteilung des Boards in vier Sektionen sei die Nose so konstruiert worden, dass das Wasser nach hinten und nicht nach vorne fließe, erläutert Mistral weiter. “Ich wusste, dass wir die Bugwelle eliminieren mussten, über die sich das Board schieben muss, um an Top-End-Geschwindigkeit zu gewinnen“, erklärt West demnach. Ein leicht umgekehrter Nose-Winkel begrenze die Bugwelle, so dass die Nose nur minimalen Luftwiderstand habe. Unter Wasser könne der Bug durch die Druckwelle, die er erzeugt, mitgezogen werden. “Für das Design des 2025 haben wir den bestmöglichen Kompromiss gefunden, um durch die Wellen zu fahren und nicht immer über sie hinweg, was zu einem Verlust an Geschwindigkeit und Stabilität führt.”

“Von der Nase bis zum Stehbereich verringert das Unterwasserschiff den Widerstand, indem er eine gewisse Rundung aufweist, um die Effizienz bei Verdrängungsgeschwindigkeiten zu maximieren, Man spürt diesen Vorteil, wenn man die Schlagzahl oder den Krafteinsatz erhöht und das Board spürbar schneller aufsteigt. Der Rail-Shape in dieser ersten Sektion muss abgerundet sein, damit die Nose in kabbeligem Wasser nicht einspitzelt oder ablenkt. Diese weichen Rails sorgen auch für zusätzlichen Auftrieb, wo man ihn braucht.”

Im Heck wird das Board leicht konkav

Nahe des Standbereiches verändere sich die Unterwasserform von rund über flach bis hin zu leicht konkav, beschreiben die Mistral-Leute den Shape des Vortex. “Unter den Füßen des Paddlers müssen wir den Rumpf für die Stabilität des Fahrers relativ flach halten, aber wir müssen auch die Breite des Boards berücksichtigen. Die Rails beginnen weiter hinten schärfer zu werden, um die Richtungsstabilität und den Wasserabfluss zu unterstützen.

Nach dem Stehbereich des Paddlers setzt sich die Konkavität fort, und die Rails werden noch schärfer. Der Schwerpunkt liegt darauf, den Abfluss des Wassers zu unterstützen und Wirbel am Heck zu minimieren, die das Vorankommen des Boards behindern können. All diese Faktoren klingen einfach, aber der Schlüssel zur Optimierung des Designs liegt in der Perfektionierung der Übergangspunkte zwischen abgerundet, flach und konkav in Kombination mit der Form der Rails.

Was die Standfläche betrifft, so ist es wichtig, die Auswirkungen des Windes zu berücksichtigen und zu wissen, dass ein High-Side-Board durch Seitenwind und Seitenschlag stark beeinträchtigt wird. Aus diesem Grund haben die Seitenwände nicht zu hoch angesetzt, sondern wollten ein Gleichgewicht zwischen Stabilität, Windanfälligkeit und einer harmonischen Rumpfform zu finden.”

Vortex SD1 in zwei Varianten

Ein Merkmal des 2025er Vortex SD1 ist laut Hersteller eine Verringerung des Heckvolumens für verbesserte Step-Back-Turns und eine geringere Höhe der Rails, dazu kommt ein neues Abflusssystem für das Deck mit vier Paar Austrittspunkten und einem speziell geformten System.

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Alexander Mettes, Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei Mistral, kommentiert: „Wir wollen, dass der Vortex weiterhin an der Spitze seines Feldes steht, was das Design für Elite- und Nachwuchsfahrer angeht. Das neue 2025 Vortex Performance ist ein Super-High-End-Carbonmodell in den Breiten 20,0”, 21,5” und 22,5”, das ab Oktober zum Preis von 2999 Euro erhältlich ist. Darüber hinaus haben wir eine erschwingliche ‘Sport’-Version zum Preis von 1999 Euro entwickelt, ebenfalls aus Carbon mit Epoxy-Kevlar-Rails für Schlagfestigkeit in 235” und 25,5” Breite.

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