Lidl Crivit SUP-BoardAllround-SUP für 199 Euro im Test!

Stephan Gölnitz

 · 16.05.2025

Der leicht aufgebogene Bug gleitet mühelos übers Wasser.
Foto: Stephan Gölnitz
Impressionen und Details des Lidl Crivit SUP
Discounter Lidl hat mit dem SUP der Hausmarke Crivit in den Maßen 315 x 84 x 15 cm ein reizvolles Angebot für Einsteiger und als typisches Allround-Board für die ganze Familie im Sortiment. Das Board für 199 Euro hat nach einem kurzen Fehlstart in den Test am Ende dennoch überzeugt.

Allroundboard mit großem Einsatzbereich

Die Marke Crivit, als Hausmarke von Lidl, bietet mehrere unterschiedliche SUP-Boards an. Neben Produkten anderer Hersteller konzentrieren wir uns hier auf ein Crivit-Board in der populären Allround-Größe 315 x 84 x 15 cm (entspricht 10'4" x 33" x 6"). Diese Maße stehen für ein kompaktes, breites Board mit der standardmäßigen Dicke von 6 Inch, was für die nötige Steifigkeit sorgt. Mit einem Preis von 199 Euro (>> z. B. hier erhältlich) liegt es im günstigen Einsteigersegment und verspricht dennoch solide Allround-Eigenschaften.

Ausstattung und Verarbeitung

Das Board ist ein Einkammer-Board mit einem empfohlenen Luftdruck von 15 PSI (ca. 1 Bar), was dem gängigen Standard entspricht. Mit einem von uns gemessenen Trockengewicht von 7,78 kg ist es angenehm leicht, auch für Jugendliche oder Kinder gut zu tragen. Leider gibt es lediglich einen Tragegriff in der Mitte, der aber gut gepolstert ist und an der richtigen Stelle sitzt. Zusätzliche Griffe an Bug oder Heck fehlen.

Sichtfenster für Fans der Unterwasserwelt.Foto: Stephan GölnitzSichtfenster für Fans der Unterwasserwelt.

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Ein besonderes Ausstattungsmerkmal ist das eingebaute Sichtfenster im vorderen Bereich des Boards. Es ist als Mulde mit transparenter PVC-Folie auf der Unterseite ausgeführt und ermöglicht begrenzt den Blick unter Wasser. Dieses Fenster ist mit dem vorderen, etwas größeren der beiden Gepäcknetze kombiniert. Das hintere Netz fällt deutlich kleiner aus. Das vordere lässt sich über Kreuz spannen und kann auch eine größere Tasche sicher halten.

Bequemer, stabiler Stand

Das Deck ist mit einem rutschfesten EVA-Pad belegt, das auch barfuß guten Halt bietet. Es ist so weit nach vorne gezogen, dass problemlos ein Kind mit auf dem Board sitzen kann. Für enge Turns muss man den Fuß allerdings auf den glatten Folienbereich hinter dem Pad setzen, was bei Nässe rutschig sein kann. Hier wurde zugunsten des Gewichts gespart – das Pad erfüllt jedoch seinen Zweck.

Die Finne ist eine mittelgroße Einschubfinne im Schiebekastensystem, lässt sich schnell montieren und macht einen ausreichend stabilen Eindruck. Die Boardform zeigt im Mittelbereich parallele Kanten, die relativ abrupt in die Rundung von Bug und Heck übergehen. Das wirkt optisch zumindest bei sehr kritischem Hinsehen vielleicht etwas unharmonisch, hat sich aber auf dem Wasser nicht negativ bemerkbar gemacht.

Die Verarbeitung insgesamt ist ordentlich. Es gibt keine nennenswerten Falten oder Blasen an den Nähten. Der Zuschnitt ist sauber, die Klebenähte sind gleichmäßig. Eine Besonderheit ist, dass – im Gegensatz zu teureren Modellen mit geschweißten Nähten – beim Crivit-Board alle Nähte verklebt sind. Die Hersteller verschweißter Boards versprechen zumindest längere Haltbarkeit, es erklärt aber auf jeden Fall den sehr günstigen Preis.

Ein Zischgeräusch erschreckte die Tester, mit dem mitgelieferten Spezialschlüssel lässt sich das Standard-Ventil aber leicht festziehen.Foto: Stephan GölnitzEin Zischgeräusch erschreckte die Tester, mit dem mitgelieferten Spezialschlüssel lässt sich das Standard-Ventil aber leicht festziehen.

Beim ersten Aufpumpen sorgte ein Zischgeräusch fur einen kurzfristigen Schrecken. Das Zischen war aber lediglich auf ein nicht ganz fest verschraubtes Ventil zurückzuführen – ein Montagefehler, den die Endkontrolle üblicherweise entdecken sollte, der aber leicht behebbar ist. Ein passender Ventilschlüssel sowie Reparaturset mit farblich passendem Flickzeug und Spezial-Kleber sind lobenswerterweise im Lieferumfang enthalten.

Optionale SUP-Pumpe von Lidl

Optional erhältlich ist die von uns verwendete Crivit-Doppelhubpumpe (19,99 Euro) mit Gangschaltung: Anfangs wird beim Ziehen und Drücken schnell und viel Volumen gepumpt, bei höherem Druck kann durch Umlegen eines Hebels auf einfaches Drücken umgestellt werden, was den Kraftaufwand reduziert. Sie besitzt einen schlanken, langen Kolben, zwei kleine, aber stabile Standfüße, sowie einen ergonomisch geformten Griff. Der erzeugte Druck stimmte in unserem Test mit einer Referenzpumpe überein – 15 PSI lassen sich mit geringem Kraftaufwand erreichen.

Robuster, solider Rucksack im Lieferumfang

Zum Lieferumfang gehört außerdem ein robuster Rucksack aus solidem Material, allerdings ohne Rollen - was sogar vorteilhaft sein kann und unnötiges Gewicht spart. Das Board lässt sich kompakt rollen, und es bleibt ausreichend Platz für Pumpe und Paddel.


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Fahreigenschaften auf dem Wasser

Auf dem Wasser zeigt sich das Board sehr kippstabil, was vor allem der großen Breite von 33 Inch zugeschrieben werden kann. Diese Breite zieht sich durch einen Großteil der Länge, da auch Bug und Heck relativ breit gestaltet sind. Dadurch hat das Board über weite Teile parallele Kanten, was sich auch positiv auf den Geradeauslauf auswirkt.

Das Board eignet sich auf jeden Fall als Familienallrounder, für Einsteiger und für gemäßigte Touren

Das Board liegt stabil im Wasser, auch beim Knien oder Aufstehen. Die 15 cm Dicke sorgen für spürbare Steifigkeit, auch bei schwereren Paddlern – die Testperson mit 84 kg Gewicht konnte das Board problemlos nutzen. Selbst bei bewusstem Wippen bleibt es relativ ruhig und verwindungssteif, was auf das gute Verhältnis von Länge zu Breite und die solide Höhe von 15 cm zurückzuführen ist. Insgesamt liegt das Board angenehm flach auf dem Wasser, mit nur mäßiger Aufbiegung im Bug – es wirkt also nicht wie eine "Banane".

Beim Lospaddeln beschleunigt das Board zügig, was dem geringen Gewicht zu verdanken ist. Der Geradeauslauf ist für ein Allround-Board dieser Größe gut – es gibt kein übertriebenes „Schwänzeln“ und vier, fünf Paddelschläge sind pro Seite locker möglich, ohne den Kurs zu sehr zu verlassen - für guten Geradeauslauf ist aber auch eine ordentliche Paddeltechnik die halbe Miete. Natürlich erreicht es nicht die Spurtreue eines Touringboards, aber für Freizeitpaddeln und kleinere Touren absolut ausreichend.

Nettes Gimmick beim Crivit iSUP: Sichtfenster in die Unterwasserwelt

Der leicht aufgebogene Bug gleitet mühelos über Wellen oder flaches Wasser hinweg. Durch das Sichtfenster kann man bei ruhiger Fahrt oder im Stand gut unter das Board blicken. Beim flotten Paddeln ziehen kleine Luftblasen und Wasserwirbel unter dem Board entlang, sodass die Sicht eingeschränkt ist – dennoch bietet das Fenster beim Planschen oder in klarem Wasser einen netten Mehrwert als Alternative zum Schnorcheln.

Das Board lässt sich außerdem sehr leicht manövrieren. Bereits mit einem Crossbow-Turn, also beim Paddelzug in einem weiten Bogen, wobei man zentral stehen bleibt, dreht es zügig. Auch enge Wendungen sind möglich, wenn man den hinteren Fuß vorsichtig hinter das Deckpad setzt – hier ist jedoch Vorsicht geboten, da dieser Bereich barfuß recht glatt wirken kann.

Die Traglast ist mit 140 kg angegeben – ein realistischer Wert. Zwei Kinder oder ein Erwachsener mit Kind finden problemlos Platz. Verglichen mit teureren Boards mit ähnlichen Maßen zeigen sich kaum Unterschiede beim Paddelerlebnis. Wer ein Board mit flacherem Bug bevorzugt, das mehr in Richtung Touring- oder Raceboard tendiert, sollte gezielt nach solchen Shapes suchen. Das Crivit-Board bietet hingegen die typischen, gutmütigen Allround-Eigenschaften – familientauglich, anfängerfreundlich und dabei agiler als noch breitere Modelle.

Fazit zum Crivit iSUP von Lidl

Für 199 Euro erhält man mit dem Lidl Crivit SUP ein ordentlich verarbeitetes Allround-Board mit sehr guter Kippstabilität, durchdachter Ausstattung, leichtem Handling und überzeugenden Fahreigenschaften – ideal für Einsteiger, Familien oder Gelegenheitsnutzer. Das Sichtfenster ist ein netter Bonus, der für zusätzlichen Spaß auf dem Wasser sorgen kann.

In Sachen Performance und Qualität muss sich das Board nicht verstecken, sofern man keine Touring-Ansprüche stellt. Für Badeausflüge, kleinere Touren und Freizeitspaß ist es eine durchweg geeignete Option.


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