Das Starboard Velocity SUP-Paddel präsentiert sich bereits beim ersten Kontakt als durchdachtes Leichtgewicht. Mit nur 502 Gramm bei Blattgröße M und als Vario-Ausführung liegt es deutlich unter dem Gewicht vieler vergleichbarer Paddel. Schon beim Hantieren an Land fällt auf, dass der Schwerpunkt hauptsächlich im Schaft liegt, während das Blatt selbst erstaunlich leicht ist. Die M-Variante verfügt über eine Blattfläche von 83 cm², die in einer eher langen, schmalen Form ausgeführt ist. Besonders auffällig ist die ausgeprägte, tiefe Doppelkonkave auf der Druckseite sowie die starke Krümmung zum Tipp hin mit deutlichem Vorlagewinkel zum Schaft. Als konstruktives Detail sind die seitlichen Ränder des Blattes auf etwa einem Zentimeter Breite leicht nach hinten abgewinkelt. Der Übergang vom Blatt zum Schaft ist elegant gestaltet – beim Greifen spürt man kaum eine Kante. Der Schaft selbst bietet durch seine leichte Strukturierung eine angenehme Griffigkeit und mündet in der ergonomisch durchdachten Starboard-Klemme, die das Vario-Rohr fixiert.
Die Verstellmechanik des Starboard Velocity funktioniert besonders leichtgängig, beim Fixieren der Klemme müssen Paddel-Nerds daher aber auch selber darauf achten, dass die Ausrichtung aufs letzte halbe Grad genau stimmt – was in der Praxis jedoch kein Problem darstellt. Der Griff am oberen Ende kombiniert Elemente eines Palm-Grips und eines T-Grips.
Diese Mischform überzeugte im Test alle Probanden, unabhängig von der Handgröße - der Starboard-Griff zählt bei allen Tests regelmäßig zu den beliebtesten Formen. Die breite T-Form bietet gute seitliche Kontrolle, während die ergonomische Formgebung ein angenehmes Greifen mit bequem wirkender Auflage des Handballens ermöglicht. Besonders positiv: Man weiß durch diese Griffform stets, wie das Paddel im Wasser ausgerichtet ist, was präzise Steuerschläge erleichtert. In der Gesamtbetrachtung wirkt das Paddel extrem hochwertig, leicht und bis ins Detail ergonomisch durchdacht – eine solide Basis für die Praxistests auf dem Wasser.
Im direkten Vergleich mit einem als Referenz mitgenommenen - und im Testteam sehr beliebten - Black Project Flow X (das allerdings in Größe L eine etwas größere Blattfläche aufweist) konnte das Starboard Velocity ebenfalls in allen Testszenarien überzeugen. Es zeichnet sich durch einen sehr guten Catch aus, der auch bei nicht perfekter Paddeltechnik platscherfrei gelingt. Nach dem Eintauchen baut sich der Druck sofort und gleichmäßig auf – bemerkenswerterweise bietet das Velocity trotz kleinerer Blattfläche sogar etwas mehr Power als das größere Flow X.
Die volle Leistung steht so unmittelbar nach dem Eintauchen zur Verfügung und bleibt während der gesamten Zugphase konstant. Beim Exit am Ende des Zuges gleitet das Paddel federleicht seitlich aus dem Wasser. Die dreidimensionale Struktur ist hier weniger ausgeprägt als bei manch anderen Modellen, was den Austritt erleichtert. Laut Herstellerangaben soll das Velocity im Vergleich zum Lima-Modell einen frühzeitigen Druckaufbau bieten – was unsere Tests bestätigen konnten. Dabei wirkt dieser Druckaufbau nicht aggressiv oder schlagartig, sondern kraftvoll und dennoch gut dosierbar. Das geringe Schwunggewicht verleiht dem Paddel ein spielerisches Gefühl, während die Zugphase sehr stabil verläuft. Das Paddel zeigt keine Tendenz zum seitlichen Schwabbeln, sondern lässt sich geradlinig durchs Wasser ziehen. Durch die längliche Blattform ist etwas mehr Hub- und Eintauchweg erforderlich als bei gedrungeneren Blattformen, woran man sich jedoch schnell gewöhnt.
Das Starboard Velocity überzeugt mit tadelloser Ausstattung und einem sehr harmonischen, stabilen Paddelzug mit viel Power schon beim Catch und in der mittleren Zugphase. Beste Voraussetzung für Distance-Races oder Tourenpaddeln.