Tobias Frauen
· 25.01.2025
So ist es! Es heißt zwar Surf Foil World Tour, aber es ist eben nicht nur Surffoil, sondern auch Pumpfoil, Surffoil, Downwind-SUP-Foil, Wakefoil und E-Foil, und was auch immer noch an Foil-Sportarten entstehen könnte in den nächsten Jahren. Wir wollen das alles verbinden und auf eine Plattform bringen. Es gibt ja viele einzelne Events wie das Molokai Downwind Race oder das Gruissan Foil Festival, die aber nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen würden, einfach weil sie nicht Teil einer Tour sind. Wir wollen existierende Veranstaltungen mit reinnehmen, aber natürlich auch eigene Events auf die Beine stellen.
Wir wollen aus der Wind-Sport-Bubble raus”
Wir machen ja auch die Wingfoil World Tour, da haben wir in den vergangenen Jahren auch immer wieder Pumpfoil- oder Surffoil-Events als Flautenprogramm gemacht. Und auch die Industrie hat immer mehr nachgefragt: “Macht doch mehr solche Events, wir brauchen das für den Sport.” Wir wollten das aber nicht in den Schatten des Wingfoilens stellen und nur als Side-Gig auf der Wingfoil World Tour machen. Und wir wollen aus der Wind-Sport-Bubble raus, die ist limitiert auf Leute, die Kitesurfen, Windsurfen, Wingfoil oder was auch immer machen. Wir sehen, dass in den Bereichen wie Pumpfoilen immer mehr Leute reinkommen, die sind noch nie in ihrem Leben auf einem Surfbrett gestanden haben. Man hat eine komplett neue Zielgruppe. Beim Pumpfoil sind Leute dabei, die kommen aus dem Radsport, Leichtathletik, Eishockey. Die haben mit Surfbrettern gar nichts zu tun, wollen aber Pumpfoilen, weil sie fit sind und weil sie das Feeling mögen. Es wird zwar Events geben, wo Wingfoilen vielleicht mit einem SFT-Contest verbunden wird, aber wir wollen auch an Locations, wo wir gar keinen Windsport machen können.
Genau, also die Idee ist schon, dass wir Multidisziplin-Events machen, aber nicht nur. Wenn es von der Location her Sinn macht, dann können wir zwei, drei, vier, fünf Disziplinen an einem Ort fahren. Wir wollen einfach Aufmerksamkeit erregen für den Foilsport, weil grad jeder der irgendwie mit einem Foil in Berührung kommt, ist Feuer und Flamme und wird infiziert von diesem Gefühl des Hydrofoiling. Und meistens probiert er dann auch andere Sportarten aus und bleibt nicht nur bei einer. Wir haben dann eine Pumpfoil-Worldtour, es wird eine E-Foil-Worldtour geben, aber im Endeffekt wird alles auf der Plattform der SFT bleiben. Einfach um dem Ganzen mehr Power zu geben.
Ja, natürlich. Es gibt ein Ranking für jede Disziplin. Auch das Format wird nicht unbedingt bei jedem Event gleich sein. Wir haben jetzt hier einen Parallelslalom mit Pumpfoil gemacht, bei den nächsten Events wird das mehr so ein Boardercross-mäßiges Format sein, wo du sechs Docks nebeneinander hast, sechs Leute starten gleichzeitig, pumpen um denselben Kurs, die können sich gegenseitig auch runterschubsen, auch mit Körperkontakt. Das wird für die Zuschauer noch attraktiver! Anderswo wird es vielleicht ein Tow In-Foiling-Event, oder Prone-Paddling oder diese neuen Propulsion-Assisted-Foil-Drives. Es ist krass, wie viel da nach wie vor experimentiert wird. Und der Sport ist noch so jung.
Als nächstes geht es nach Pensacola in Florida, da ist noch nicht ganz sicher, welche Disziplinen wir machen. Pumpfoilen auf jeden Fall, wir würden auch gerne E-Foil machen. Da arbeiten wir mit der Surf Foil Race League, die haben ein spannendes Format, eine Kombination zwischen einem Surffoil-und einem Pumpfoil-Event. Du machst einen Take-Off mit der Welle, aber dann wirst du nicht beim Abreiten gejudged, sondern fährst ein Rennen um Bojen. Du kannst die Wellen dazwischen nutzen. Es ist super athletisch, da fahren die ganzen Surffoiler mit. Das ist eigentlich ein Format, das auch an anderen Events gut funktionieren kann. Dann geht es auf die Kapverden und nach Abu Dhabi. Dort wird es eher um das Thema E-Foil und Wake-Foil gehen, weil wir nicht glauben, dass dort viele Pumpfoiler hinreisen würden und es keine lokale Szene gibt. Vielleicht machen wir es als Exhibition, weil Wingfoiler ja sowieso dort vor Ort sind. Leucate ist auch schon bestätigt, ein Pumpfoil-Event beim Mondial du Vent. In Marokko machen wir einen Surfoil-Event, zusammen mit der GWA. Der Rest ist jetzt noch mit Fragezeichen, aber ich denke, da werden noch einige Sachen fixiert in den nächsten Wochen. Im Gespräch sind Montenegro, dann das Foil-Festival in Lagos, Portugal. Maui-to-Molokai würden wir gerne als Downwind-SUP-Event integrieren. Aber mit dem Ausblick zu sagen, wir wollen auch neue Leute ansprechen, macht es natürlich Sinn, auch in die Städte zu gehen.
Ja, im Moment fokussiert sich das von Event zu Event. Aber natürlich werden wir am Ende einen Toursieger krönen, das ist ja auch das, was die Leute motiviert, zu den Events zu fahren. Aber mir haben schon zwei, drei Leute hier gesagt, dass sie auch nach Florida kommen werden. Aber momentan ist mir bewusst, dass das vielleicht eine Handvoll Leute sein wird, und der Rest nur ein oder zwei Events mitnimmt, die in der Nähe sind. Es gibt in diesen Sportarten noch nicht so viele Profis, die Sponsoren haben, um in die ganze Welt zu reisen und alle Events zu fahren. Wir wollen das Ganze einfach mal starten und weltweit vernetzen, nicht nur auf Europa beschränkt. Ich habe auch mit den Australiern gesprochen, bei denen ist Pumpfoilen kein großes Thema, weil die Wellen haben, aber Downwind- und Surffoiling ist bei denen riesig. Und die Foil-Hersteller, die nicht aus dem Windsport kommen, die haben ein starkes Interesse an dieser Tour.
Wir haben Armstrong, F2, Indiana...bis vor zwei Tagen hat noch keiner die SFT gekannt, erst durch den Auftritt auf der boot hat man von uns gehört. Das steckt noch in den Kinderschuhen, aber ich bin jetzt schon wirklich positiv überrascht, wie groß das Interesse von allen Seiten ist!
Ja, hier auf der boot hatten wir 5.000 Euro beim Wingfoilen und 5.000 Euro beim Pumpfoilen. Wir wollen das schon auf ein Niveau bringen, dass das nicht nur ein Local Event ist, sondern dass die Leute die da mitmachen auch was davon haben.
Wir könnten keinen besseren Kick-Off haben”
Wir könnten keinen besseren Kick-Off haben, diese Veranstaltung ist die größte Boatshow der Welt, da hat man die beste Möglichkeit, sich zu präsentieren und Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich glaube, das Feeling beim Indoor-Event, so nah an der Action zu sein, ist etwas ganz Besonderes. Mich hat heute schon jemand darauf angesprochen, dass er auch einen Pool hat, wo er sowas gerne machen möchte. Im nächsten Jahr könnte man vielleicht auch E-Foiling integrieren. Meine Bilanz ist absolut positiv, es waren tolle Athleten dabei, viele neue Gesichter, die es nicht gewohnt sind, auf so einer Bühne zu stehen. Wir mussten es hier limitieren, wir hätten hier locker 50 Fahrer haben können.
Wir sind auf der Managementseite zu zweit, Jörgen Vogt und ich. Jörgen macht als Anwalt vor allem das Finanzielle und Rechtliche, das operative Eventbusiness ist eher auf meinem Tisch. Ich habe natürlich ein Team, wir sind hier zu fünft, mit Medienteam und einem Sportteam von zwei Leuten. Bei Kite- und Wing-Events sind wir teilweise 25 Leute Crew, mit Livestream und so weiter. Bei einigen der SFT-Events wird es auch einen Livestream geben, aber das wird eher die Ausnahme momentan sein.
Ja, es war bis jetzt schon viel, und ich glaube, es wird nicht weniger werden. Wir haben bei der Kite- und der Wingtour auch ein größeres Team, ich muss da nicht überall selber hin. Aber bei 70 bis 80 Prozent der Events bin ich dabei. Ich werde das jetzt so organisieren, dass mein Assistent dort auch hingehen kann und ich mich ein bisschen mehr um diese neue SFT auch kümmern kann. Da muss man auch schon Gesicht zeigen und zu dem Events gehen. Aber auf 20 Veranstaltungen und mehr im Jahr komme ich schon.
Mehr Infos unter surffoilworldtour.com