Michael Walther auf Extrem-TourSolo mit dem SUP über den Atlantik

Stephan Gölnitz

 · 06.08.2025

Michael Walther will mit einem SUP über den Atlantik paddeln
Foto: Valentin Böckler/Projekt Zero Emissions
Der erfahrene Stand-up Paddler Michael Walther plant eine spektakuläre Atlantiküberquerung auf seinem SUP-Board. Ein Livetracker und moderne Kommunikationstechnik sollen die Aktion begleiten. Im September geht es los, jetzt wurde das Board in Hamburg vorgestellt.

Mit dem SUP über den Atlantik - das ist das große Projekt von Michael Walther. Der erfahrene Paddler will damit an seine früheren Langstreckentouren anknüpfen und gleichzeitig für einen guten Zweck Spenden sammeln. Start dieses Projektes ist Lagos an der südwestlichen Spitze Portugals, von der aus es dann Richtung Süden, an den Kanaren und den Kapverden vorbeigeht, bis Michael dann einen eher südwestlichen Kurs Richtung Französisch Guyana einschlägt. Etwa drei Monate plant Michael Walther für die Reise ein.

Der geplante Start rückt immer näher, in der vergangenen Woche hat Walther sein Board in Hamburg vorgestellt. Mitte August bricht Walther zudem zu einer längeren Test-Tour auf der Ostsee auf. Am 15. September sticht er dann von Lagos aus in See. Dabei setzt Walther auf minimalistische, aber hochfunktionale Ausrüstung, um die wochenlange Belastung zu bewältigen – eine Analogie zum Klimaschutz, der ebenso auf kluge Strategien und langfristiges Durchhaltevermögen angewiesen ist.

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Mit vier Millionen Paddelschlägen über den Atlantik

4.000.000 Paddelschläge wird Michael auf dieser Reise etwa paddeln, 600.000 kcal verbrauchen und 2500 Stunden Einsamkeit ertragen - dazu stürmische Bedingungen, Flaute mit starker Sonneneinstrahlung, kühle und windige Nächte aber natürlich auch die ruhigen und schönen Momente. Die Vorbereitungen für dieses ambitionierte Projekt laufen bereits seit Monaten auf Hochtouren. Um die Aktion für Interessierte erlebbar zu machen, wird ein Livetracker online gestellt. Zudem wird Walther dank moderner Kommunikationsausrüstung in der Lage sein, Informationen, Bilder und sogar Videos direkt vom Atlantik zu senden.

​„Die Strecke über den Atlantik ist lang, genau wie der Weg in eine wirklich nachhaltige Zukunft“, sagt Walther. „Aber das Entscheidende ist: Wir müssen jetzt anfangen, konsequent und mit Ausdauer. Jedes Zögern kostet Zeit – und die haben wir nicht mehr.“ Während der Ruhephasen wird er mit einem Hydrofon akustische Unterwasseraufnahmen sammeln, die dann direkt per Satellitenverbindung an das Bremerhavener Alfred-Wegner-Institut übertragen werden.

Das SUP für die Atlantik-Überquerung

Michael Walther wird alleine und ohne externe Unterstützung über den Atlantik paddeln. Sein Spezial-Board - das optisch eher an ein Schiff als an ein Brett erinnert - bietet ihm dafür einen Überlebensraum, ausreichend Platz für die Verpflegung und ist ausgestattet mit Sicherheits- und Navigationsausrüstung. Die besondere Konstruktion ermöglicht es Walther, etwa 90 Tage allein auf dem Atlantik zu verbringen. „Die mentale Herausforderung ist bei dieser Reise besonders groß. Ich werde während der Überquerung kaum einen Fortschritt sehen. Durch Wind und Strömung kann es außerdem auch gut passieren, dass ich mich teilweise trotz der harten, körperlichen Anstrengung vom Ziel entferne. Das werden sicher die Momente, in denen ich mit der Herausforderung echt hadere“, so Walther.

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Das Board soll etwa 200 kg wiegen, voll beladen mit Ausrüstung und Verpflegung für drei Monaten werden es etwa 500 kg, schätzt Michael Walther. Im vorderen Bereich gibt es einen Platz zum Schlafen, und sollte es in den Wellen des Atlantik einmal kentern, richtet sich das Gefährt automatisch wieder auf.

Michael Walther: Extremsportler auf dem SUP

Michael Walthers Weg zum SUP-Extremsportler begann 2013. Neben verschiedenen Segelprojekten entdeckte er das Stand-up Paddling als neue Leidenschaft. Die Flexibilität und Einfachheit des Sports im Vergleich zum aufwändigeren Segeln begeisterten ihn. Schon bald war Walther regelmäßig mit seinem SUP-Board vor der Küste Schleswig-Holsteins unterwegs. Es überrascht daher nicht, dass er auch dieses Fortbewegungsmittel bald für extreme Aktionen einsetzte.

2015 wagte Walther seine erste größere SUP-Herausforderung. Er paddelte über die offene Ostsee von Kiel nach Ærø - eine Strecke von 50 Kilometern, die er nachts und ohne Unterbrechung zurücklegte. Diese Aktion verband er bereits mit einem wohltätigen Zweck: Für jeden gepaddelten Kilometer wurden Spenden für die Paulchen Esperanza Stiftung gesammelt, mit der Walther seit 2013 kooperiert.

Im darauffolgenden Jahr steigerte Michael Walther die Herausforderung deutlich. Die neun Stunden Paddelzeit nach Dänemark reichten ihm nicht mehr aus. Stattdessen nahm er sich eine noch größere Strecke vor: Von Kiel nach Flensburg, 120 Kilometer in 24 Stunden, natürlich wieder ohne Unterbrechung. Auch diese extreme Tour nutzte er erneut, um Spenden für die Paulchen Esperanza Stiftung zu sammeln.

2017 folgte ein weiteres beeindruckendes SUP-Abenteuer. Michael Walther durchquerte Schleswig-Holstein auf seinem SUP-Boards. Die Route führte ihn 98 Kilometer weit durch den Nord-Ostsee-Kanal. Diese Tour demonstrierte eindrucksvoll Walthers Ausdauer und seine Fähigkeit, auch auf Binnengewässern lange Strecken zu bewältigen.

Vorbereitung auf die Atlantiküberquerung

Mit der geplanten Atlantiküberquerung will Michael Walther nun alle seine bisherigen Leistungen in den Schatten stellen. Die Vorbereitungen für dieses Mammutprojekt laufen bereits seit vielen Monaten. Der Extremsportler ist sich bewusst, dass für ein solches Vorhaben zahlreiche Faktoren perfekt zusammenspielen müssen. Von der physischen und mentalen Vorbereitung über die richtige Ausrüstung bis hin zu Sicherheitsvorkehrungen und Logistik - jedes Detail muss sorgfältig geplant werden.

Ein besonderes Highlight der geplanten Atlantiküberquerung wird die technische Begleitung sein. Ein Livetracker soll es Interessierten ermöglichen, Walthers Fortschritt in Echtzeit zu verfolgen. Dank moderner Kommunikationsausrüstung wird der Paddler zudem in der Lage sein, regelmäßig Updates, Fotos und sogar Videoaufnahmen direkt vom Atlantik zu senden. Dies verspricht eine noch nie dagewesene Nähe zu einem solchen Extremabenteuer.


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