Stephan Gölnitz
· 19.08.2025
Für den Reichweitentest machen wir einen Ausflug mit offenem Ende: Wir wählen eine bekannte, schöne Strecke, ich entscheide mich für den den Cruise-Modus, bei dem der Propeller mit leichtem Surren permanent schiebt. Und das iSUP legt bei 9 von 18 Power-Strichen auf dem Display gleich flott los. Bei etwa 6,2 km/h Reisetempo auf dem Tacho schwinge ich das Paddel eigentlich nur locker mit, dennoch wirft der Bug eine munter plätschernde Bugwelle auf das spiegelglatte Wasser. Auch gefühlt geht es daher richtig flott voran, ohne wirklich engagiert dabei zu paddeln. Dafür muss man auf einem 12’6’’er Touring-iSUP üblicherweise schon spürbar mehr arbeiten. Bei einem knappen 100er Puls fliegen die Schlieren, Federn und Algen im Wasser förmlich an der Boardwand vorbei - so macht Touring Spaß. Weil das Board bei etwa 40-50 Prozent Leistung vom Motor alleine schon auf etwa 4,8 km/h getrieben wird, lassen sich die übrigen 1,5 km/h mit spielerischem Paddelschlag und in flotter Frequenz ganz entspannt beisteuern. Zwischendurch ein Schluck aus der Trinkflasche, den Sonnenhut zurecht zupfen - das Board läuft dabei munter weiter.
Bei einer mittelstarken Unterstützungsstufe, die aber schon gut spürbar ist, waren etwas mehr als eine Stunde Paddeln und knappe 7 Kilometer Distanz möglich. (Stephan Gölnitz, SUP-Tester)
Nach 36 Minuten und 3,5 Kilometern bin ich am Wendepunkt - nicht schlecht finde ich. Den Rückweg schafft der Akku in dieser Stufe dann nicht mehr ganz, nach einer Stunde und 5 Minuten geht die Finne selbstständig in eine sehr niedrige Stufe und schiebt dann aber noch für 13 weitere Minuten lediglich leicht mit. Das ist insgesamt ein gutes Ergebnis für eine Finne mit Akku, die bei nur etwa 2 Kilo liegt. Bei 30 Prozent Leistung dürfte die Reichweite nochmals größer sein, eine Kraftersparnis bleibt auf jeden Fall. Doch genau wie beim E-Bike, macht der Turbo-Modus am meisten Spaß. Die Ladezeit des Antriebs, von komplett leer bis auf 100 Prozent, betrug genau 2,5 Stunden, eine Stunde schneller als angegeben.
Bei Turns schaltet man die Finne besser auf “off”, dann kommt man enger rum. (Sonja Duschek, SUP-Testerin)
Wir haben die Finne in einem 12’6’’x31’’ Touring-iSUP in vier Stufen bei spiegelglattem Wasser und ohne Wind getestet. Bei 12%, 50%, 75% und 100 Prozent Leistung. Der Paddler hat dabei mit konstanter Leistung (konstanter Puls) im untersten Belastungsbereich gepaddelt.
Im Sprint erreicht das Set bei voller Leistung einen Topspeed über 9 km/h, der zwar auch noch nicht für atemberaubendes Gleiten übers Wasser sorgt, aber schon sehr flott wirkt und den die meisten i-SUPS selten erleben. Bei voller Kraft voraus geht es wirklich sehr flott dahin. Dann dürfte aber tatsächlich nach einer halben Stunde der Saft aus dem Akku sein. Das ist die Herstellerangabe und auch rechnerisch ist nicht mehr drin. Nach einer weiteren Testsession im gemischten Betrieb in allen Modi und mit hohem Anteil “full power” war nach einer halben Stunde noch ein Klötzchen Akku auf dem Display übrig, was auch etwa zu den technischen Daten (Motorleistung / Akkukapazität) passt.
Vor allem ab den mittleren Gängen macht es richtig Spaß. Allerdings kann man sich daran gewöhnen wie beim E-Bike. (Sonja Duschek, SUP-Testerin)
Der Hauptvorteil der Finne liegt - genau wie beim E-Bike - nicht im erzielten Topspeed, sondern im kraftsparenden Paddelfeeling bei mittlerem Tempo. Außerdem kann der unterstützende Dauerschub bei schwierigen Bedingungen - wie Wind oder Wellen - das Vorankommen spürbar komfortabler und sicherer gestalten .
Die Jaykay E-Finne 2.0 ist eine gelungene Weiterentwicklung und kann auf dem Wasser in einigen Disziplinen überzeugen. Besonders bei schwierigen Bedingungen (Gegenwind, Seitenwind, welliges Wasser), wenn das Vorankommen erschwert ist, schiebt der Motor kontinuierlich mit. Das hilft obendrein, den Kurs zu halten und bei kleinen Paddelpausen geht es bei Gegenwind nicht gleich rückwärts. Selbst eine geringe Unterstützung von 30 bis 40 Prozent ist dabei gut spürbar. Bei der Reichweite sollte man mit etwa 4 bis 10 Kilometern rechnen, je nachdem wieviel zusätzliche Power man sich gönnt.