Als leicht entschärfte Variante des Racesegel-Modells RaceSF geht das GT-3 ins Rennen, es soll also race-ähnliche Performance bieten, dabei aber das Handling eines Freeridesegels bieten. Mit seiner hohen Streckung soll es zum Windsurfen mit Finne und zum Foilen gleichermaßen einsetzbar sein. Geht dieser Plan auf?
Outline und Anordnung der Bahnen wurden beim GT-3 im Wesentlichen vom Racesegel RaceSF übernommen. Trotzdem hat Designer Patrik Diethelm dem Segel einige Änderungen verpasst. Drei Camber stabilisieren das Profil, geriggt wird das GT-3 in allen Größen auf RDM-Masten. Das macht sich bereits beim Riggen bezahlt, denn den Mast fädelt man leicht ein und auch das Anklappen der Camber gelingt völlig problemlos. Die Masttasche ist im Vergleich zum Racesegel deutlich schmaler gestaltet. Geriggt werden wollte unser 7,4er Testsegel dann aber doch eher wie ein Racesegel - mit viel sichtbarem Loose Leech und nur sehr moderater Gabelbaumspannung. Theoretisch kann das GT-3 auch auf einem SDM-Mast geriggt werden, es werden entsprechende SDM-Camber angeboten - die Empfehlung geht indes klar zum RDM-Mast. Die übrigen Features sind ausgereift und machen einen wertigen Eindruck - an Topp, der unteren Segellatte und an den Lattenenden verhindern Kevlar-Patches möglichen Abrieb.
Das Patrik GT-3 liegt beim Anfahren schön ausgewogen in der Hand. Es gleitet problemlos an, wenngleich es mit seiner recht kurzen Gabel nicht den Eindruck von maximaler Leichtwindpower vermittelt. Nach kurzer Verzögerung beschleunigt das Segel dann aber druckvoll auf Topspeed und liegt besonders ausgewogen in den Händen. Störende Lastwechsel sind auch bei böigen Bedingungen kein Thema, wodurch man Topspeed auch ohne sehr hohes Fahrkönnen erreichen kann. Überzeugen kann auch das Manöverhandling, denn die Camber rotieren perfekt und recht weich in die Endposition durch. Dass das Konzept eindeutig mehr Race- als Freeride-Gene besitzt, sollte aber klar sein - beim Wasserstarten und Schiften muss man schon gehörig zupacken können, mit einem leichten, spielerischen Freeridesegel hat das Konzept wenig zu tun. Nimmt man typische Racesegel als Maßstab, ist das Handling aber durchaus überzeugend.
Das Patrik GT-3 FRC überzeugt als schnelles, kontrollierbares und manöverfreundliches Freeracesegel. Damit eignet es sich perfekt für alle, die ein sportliches Freerace- oder Slalomboard mit weit außen montierten Schlaufen sicher beherrschen und einen passenden durchzugsstarken Motor zum Racen suchen. Freerideboards sind damit aber eindeutig übermotorisiert, denn das GT-3 ist eindeutig mehr Race- als Freeridekonzept.