Surf Testteam
· 25.10.2024
Mit sparsamem Lackauftrag, nur einer Foilbox und lediglich den für Foil-Freeride erforderlichen Schlaufendübeln kommt das Alien auf leichte 7,5 Kilo. Das Foil fällt ebenfalls besonders leicht aus, dafür sorgt das geringe Gewicht des vorderen Flügels. Die Montage gelingt mit vergleichsweise wenigen Schrauben (alle mit Inbus-Kopf) wackelfrei, der Kopfadapter sitzt am Mast wie aus einem Stück. Mit 76,5 Zentimetern Spannweite fällt der Frontwing schmal und handlich aus. Sehr erfreulich: Alle Flügel sind gut entschärft, abgerundet und die Tips des Stabilizers biegen nach unten. Auch der Mast wirkt an der Hinterkante nicht messerscharf. Das Verletzungsrisiko ist dadurch besonders gering.
Beim Segelaufholen wirkt die Severne-Kombo etwas kleiner und agiler unter den Füßen, was an der fehlenden trägen Masse liegen dürfte, denn mit 75 Zentimeter Breite und 125 Litern liegt das Board voll im Rahmen. Mit wenig Pumpunterstützung liftet der 1400er Flügel das Board sehr harmonisch und schon bei geringer Abhebegeschwindigkeit – ohne dabei schlagartig Auftrieb zu erzeugen. Der Lift nach oben kommt sehr gleichmäßig und vorhersehbar. Grund dürften die Positionierung des Flügels nahe am Mast und die besonders lange Fuselage sein – zwei Merkmale, die eine gute Kontrollierbarkeit versprechen. Und in dieser Hinsicht verhält sich das Alien maximal vertrauenerweckend. Rollbewegungen um die Längsachse sind kaum zu bemerken, nur bei Bedarf lässt sich das Board moderat ankanten, auf Amwindkursen bei etwas mehr Zug im Segel beispielsweise.
Vor allem aber die gefürchtete Hoch-Tief-Achse wirkt wie elektronisch stabilisiert. Das Board hält die Höhe so stabil wie eine DJI-Drohne im Cinema-Modus. In Böen steigt das Board nur in Zeitlupe, der lange Mast gibt obendrein viel Zeit zu reagieren, und beim Gegensteuern senkt sich der Bug ebenso gedämpft wieder ab. Die Schlaufen sind zum schnellen Reinschlüpfen wie zum sportlichen Freeriden gleichermaßen gut positioniert, und in der Halse schlüpfst du beim Schiften nahezu automatisch mit dem vorderen Fuß in die „neue“ Schlaufe hinein. Die geflogene Halse ermöglicht das Foil in vielen Radien, immer mit stabiler Kurvenlage, die kaum Nachsteuern erfordert, und vor allem mit konstanter Höhenregelung. Einfacher lässt sich vermutlich kaum ein Board durch die Halse fliegen.
Die Kombi Alien–Redwing wirkt perfekt aufeinander abgestimmt und besonders leicht und handlich. Auf dem Wasser überzeugt das Duett durch einfachste Flugeigenschaften. Stabiler oder kontrollierter fliegt auf der Langstrecke und in Manövern kein anderes Set.
Extrem flugstabil, supereasy zu halsen
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*surf-Messung