Surf Testteam
· 16.10.2024
Neben dem nahezu geradlinigen Railverlauf von Bug bis Heck fallen vor allem die sehr boxigen und an der Unterseite scharfen Rails auf, so als hätte der Designer den Hobel verlegt und das Board mit der Japansäge geshaped. Die eigentliche Gleitfläche darunter wird zum Heck durch riesige Cut-outs sehr schmal, du stehst daher mit den Fersen auf einem Überhang wie auf dem Deck eines Flugzeugträgers. Die Foot-Pads sind besonders weich und fußfreundlich, das Deck ist unter den Schlaufen angenehm verrundet. Das Deck wirkt zum Bug hin recht plan, auf der Unterseite findet man aber viel Aufbiegung und ein extremes V, das schon wie ein Verdrängerbug anmutet. Der 85er Alu-Mast sitzt absolut passend in der Box und wird mit fünf Schrauben und Kunststoffadapter ebenso sicher in der Fuselage verankert. Die Flügel wirken ebenfalls solide, bei insgesamt 6,72 Kilo kann man das aber auch erwarten.
Mit nahezu rechteckiger Outline liegt das Starboard so wackelfrei auf dem Wasser wie eine Ritter Sport auf dem Couchtisch – und könnte ebensolche Begehrlichkeiten wecken, denn es präsentiert sich als äußerst einfach zu foilendes Set-up. Mit Anpumpen oder in der ersten kleinen Böe steigt das Board aus der flotten Verdrängerfahrt zügig, aber nicht hektisch aus dem Wasser und zeigt kaum Tendenzen, seitlich wegzukippen. Es liegt beim Take-off auf jeden Fall ganz vorn, und obwohl die Unterschiede innerhalb der Gruppe klein sind, vermittelt das Starboard das Gefühl, dass man auch bei sehr wenig Wind besonders einfach starten kann. In einer breiten Windrange stabilisiert es sich auch ohne viel Input des Fahrers auf mittlerer Flughöhe wie von einer Niveauregulierung gesteuert und neigt kaum dazu, mit dem Flügel die Wasseroberfläche zu durchstechen – was unweigerlich zu Abstürzen führt. Dabei lässt es sich auf Amwindkurs zumindest moderat ankanten und mit aktiver Steuerung auch im obersten Stock fliegen, der 85‑Zentimeter-Mast bietet viel Bodenfreiheit auch für etwas welligere Bedingungen. Es liegt im Speed nur knapp hinter den etwas schnelleren Foils, dafür nimmst du auf einem Duotone in starken Böen freiwillig den hinteren Fuß aus der Schlaufe, das Starboard fliegt auch von erhöhtem Segelzug unbeeindruckt auf dem einmal gewählten Flight-Level weiter. In Halsen kennt es ebenfalls keine Turbulenzen und fliegt sehr stabil und lang auch bei wenig Zug im Segel, selbst sportliche Foil Jibes sind durchaus drin.
Ähnlich wie mit dem Alien-Express fliegst du mit dem Sternenkreuzer komfortabel und ruhig wie in der Businessclass, aber mit dem Extrapolster. Diese Kombi ist äußerst einfach zu foilen und bietet dennoch gutes Freeride-Feeling.
Extrem flugstabil und easy
kein Leichtgewicht
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*surf-Messung