Unser (Gen-)Test im Langebaan-Labor identifizierte den Goya One eindeutig als den etwas braveren Bruder des Quatro Power. Alles, was der Quatro gut kann, macht der Goya eine Spur gemäßigter und wird so zum vielleicht noch ausgewogeneren Allrounder. Das hängt von den Vorlieben ab. Im Waveeinsatz dreht der Quatro gefühlt schon allein durchs Hingucken zur Welle, der Goya macht das effektiv nicht schlechter, das Board benötigt dafür lediglich etwas mehr Input. In der Waveeignung zählt es damit zu den Top-Anwärtern der Gruppe.
Und im Flachwasser? Auch jenseits großer Wellenberge surft das Board frei, recht spritzig. In der Beschleunigung und im Angleiten mit gefühlt zehn Prozent mehr Leistung als der Quatro Power. Es flutscht geringfügig früher los und erreicht schnell den Topspeed, ab dann geht das Bruderduell allerdings unentschieden aus. Beide Boards punkten mit freier Gleitlage, der Goya bietet dabei aber durchweg einen höheren Fahrkomfort. Die Dämpfung unter den Sohlen – beim Surfen gegen die Kabbelwelle – wirkt beim Goya One deutlich effektiver als beim spürbar härter einsetzenden Quatro Power – aber ohne dass die Leistung darunter leiden würde.
Trotz dieser guten Freerideeignung überwiegt auf dem Goya One ein recht „waviges“ Gefühl, hervorgerufen von der Lebendigkeit und von der flotten Reaktion auf Fußsteuerung. So lässt es sich quasi aus dem Fußgelenk in die Halse leiten, die Radien sind dabei frei wählbar, von extrem eng bis weit lässt sich das Board durch die Kurve steuern. Allerdings will es vor allem bei weiten Linien sehr aktiv geführt werden, bei rauem Wasser lässt es sich auch von kleinen Wellen leichter aus der Ruhe bringen, was nur mit konsequenter Fußsteuerung ausgeglichen werden kann. Das Gleitpotenzial ist aber auch auf dem Rail gut, und wer das Board mit Gefühl durch den Turn steuert, kommt auch flott wieder auf den neuen Kurs.
Wer das Board mit einer zusätzlichen Single-Finne für Flachwasser tunen möchte, kann dafür eine reguläre Finne verwenden. Die Box ist dafür bereits passend im Board positioniert, im Gegenzug dazu wurde bei der Centerfinne für das Thruster-Set der Finnenkopf versetzt, sodass die Finne weiter vorne im Board steht – was auch die Dreheigenschaften spürbar begünstigt.
Sehr drehfreudig und agil, empfiehlt sich der Goya One besonders auch leichteren Personen und für häufigeren Gebrauch in der Welle. In Summe wirkt es auch im Flachwasser sehr ausgewogen, mit überwiegend guten, allerdings etwas anspruchsvolleren Halseneigenschaften.
Drehen, Komfort, Wave-Eignung
-
Weite Halsen, anspruchsvoller
*surf-Messung